Susan Mallery - Buchanan - 02
neuen Schuhe nicht wieder weg? Du willst doch, dass sie an deinem ersten Schultag nagelneu aussehen.“
„Okay. Möchtest du am Abend auch einen Cheeseburger essen?“
„Das wäre fein.“
Zoe ging hinaus. Mrs. Ford wandte sich wieder Walker zu. „Elissa hat Angst. Ich habe sie schon besorgt, erschöpft und nervös erlebt, aber noch nie ängstlich. Das gefällt mir ganz und gar nicht.“
Ihm gefiel es ebenso wenig. „Wer oder was hat ihr Angst eingejagt?“
„Sie sagt es mir nicht. Aber vor ungefähr einer Woche war eine fremde Frau hier. Eine ältere Frau.“ Mrs. Ford zögerte kurz. „Ich mag dieses Wort nicht, alt. Egal, sie war es nun mal. Ein paar Jahre jünger als ich und sehr elegant gekleidet. Und dann der teure Wagen … beeindruckend!“
Walker lief es eiskalt den Rücken hinunter. Dann spürte er, wie die Wut in ihm aufstieg. „Silbergrau? Ein Jaguar?“
„Mit Automarken kenn ich mich nicht aus, aber ja, er war silberfarben.“ Ihr Blick wurde ernst. „Kennen Sie sie?“
„Ich habe da so eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte.“
„Gut“, sagte Mrs. Ford und sah ihm in die Augen. „Können Sie es wieder in Ordnung bringen?“
„Und ob ich das kann …“
Elissa ging in der Küche auf und ab. Das Wohnzimmer war zwar größer und deshalb besser geeignet, um nervös darin umherzulaufen, aber Zoe war dort gerade am Spielen, und Elissa wollte nicht, dass die Kleine mitbekam, dass ihre Mutter außer sich war.
Am liebsten hätte sie ihren Ärger laut hinausgeschrien. Sie waren erst heute Vormittag wieder hier eingezogen. Elissa hatte sich im „Eggs ’n’ Stuff“ vor dem Mittagessen kurz freigenommen und ihre Sachen aus Mindys Wohnung abgeholt. Zoe war noch nicht einmal fünf Stunden wieder zu Hause, da hatte sie Walker schon eingeladen, hereinzukommen.
Ihre Tochter hatte ihr alles über seinen Besuch erzählt. Wie er ihre neuen Kleider und Schuhe bewundert und gesagt hätte, wie hübsch sie sei. Elissa würde seinem Charme nicht mehr erliegen, aber Zoe war hin und weg von Walker.
Unter normalen Umständen wäre das schon Grund genug, sich Sorgen zu machen, aber angesichts der drohenden Kündigung ihrer Stelle und möglicherweise auch des Mietvertrags war es umso schlimmer.
Mindy war der Meinung, Elissa solle die Karten auf den Tisch legen, ihm einfach sagen, was passiert war, und ihn die Dinge regeln lassen.
Ein guter Rat, sogar ein vernünftiger. Aber was war, wenn er ihr nicht glaubte? Walker hatte zwar behauptet, ein schwieriges Verhältnis zu seiner Großmutter zu haben, aber sie war Teil seiner Familie. Wenn es darauf ankäme, stünde er auf Gloria Buchanans Seite, dessen war sich Elissa sicher. Er kannte sie nicht lange genug, um ihr zu vertrauen. Wenn Gloria alles abstritt, sah es schlecht für Elissa aus, und gerade jetzt konnte sie nicht noch mehr Probleme gebrauchen.
Trotzdem musste sie irgendetwas unternehmen. Mindys Angebot, bei ihr auf Dauer einzuziehen, war zwar ausgesprochen nett, aber das konnte sie nicht annehmen. Sie selbst würde es schaffen, keinen Kontakt mehr mit Walker zu haben, aber wie sollte sie ihrem Kind erklären, dass es nicht mehr mit dem netten Nachbarn reden durfte?
„Ich hasse es“, murmelte Elissa. „Ich hasse das alles.“ Die Angst, die Unsicherheit und dieses entsetzliche Gefühl, dass andere Leute ihr Leben bestimmten.
Das Telefon klingelte. Elissa zögerte. War es Walker? Er hatte bereits eine Nachricht hinterlassen und ihr mitgeteilt, dass er reden wollte. Was sollte sie ihm sagen? Die Wahrheit? Etwas, das der Wahrheit nahe kam? Nichts?
Sie beschloss, feige zu sein und zu warten, bis sich der Anrufbeantworter einschaltete. Doch ein wohlbekanntes „Hey, Schätzchen“ ließ sie zum Apparat stürzen, damit Zoe nichts von dem hörte, was dieser Anrufer sagen würde.
„Hallo“, sagte sie atemlos.
„Elissa. Also bist du doch zu Hause.“
Sie presste den Hörer so fest ans Ohr, wie sie nur konnte, und wandte dem Wohnzimmer den Rücken zu. „Woher hast du diese Nummer, Neil?“
Er lachte. „Ich habe meine Verbindungen, Süße. Das weißt du doch. Lange nichts mehr voneinander gehört, was? Wie geht’s denn so?“
Wie es so ging? Ihr Leben war eine Katastrophe. Und das Letzte, was sie im Moment brauchte, war er. „Ich habe kein Geld, Neil.“
Neil seufzte schwer. „Das sagst du immer, und dann schaffst du es doch, etwas aufzutreiben. Aber dieses Mal geht es um etwas anderes, Elissa. Ich möchte weg von den Drogen.“
Sie
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