Susan Mallery - Buchanan - 02
fing sie auf und wirbelte sie durch die Luft. „Ja, ja und noch einmal ja. Miss Beamer ist sehr nett und klug, und sie war ziemlich beeindruckt, dass du schon so viel kannst. Du wirst ein tolles Jahr haben, Zoe.“
Während sie mit ihrer Tochter redete, wanderte ihr Blick immer wieder hinauf zu Walkers Wohnung. Er war natürlich nicht da. Nach der einen Nachricht, die er ihr auf dem Anrufbeantworter hinterlassen hatte, hatte er nicht mehr versucht, sie zu erreichen. Er kam abends spät heim und ging früh am Morgen aus dem Haus.
Es sollte ihr egal sein. Sie hatte ihm mitgeteilt, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte, und er hatte sich daran gehalten. Und das war gut so.
Sie versuchte es zu glauben. Nur hatte sie gehofft, dass er sich wenigstens bemühen würde, herauszufinden, warum sie keinen Kontakt mehr wollte. Offensichtlich hatte sie sich getäuscht. Sie hatte viel zu viel in die gemeinsamen Gespräche hineininterpretiert und gedacht, er würde sich für sie interessieren. Und das tat er nun mal nicht.
„Sehen wir uns jetzt meine Kleider an?“, fragte Zoe. „Können wir eins aussuchen, das ich am ersten Tag anziehe? Und eins für den zweiten Tag. Und dann für den nächsten.“
„Natürlich.“
Elissa stellte ihre Tochter wieder auf den Boden und nahm sie an der Hand. Als sie zum Haus gingen, empfand sie eine merkwürdige Leere. Es dauerte einen Moment, bis ihr bewusst wurde, dass sie einsam war. Einsam, weil es jemanden gab, der mehr als nur ein Freund für sie war. Und der nicht bei ihr war.
Sie war nicht darauf aus, zu heiraten oder eine feste Beziehung einzugehen, aber ab und zu dachte sie, dass es schön wäre, jemanden zu haben, mit dem man eine Zeit lang zusammen sein könnte. Jemanden, mit dem man den Alltag teilen könnte. Jemanden, der einem am Herzen lag.
Am Freitagabend kurz vor neun klopfte es an Elissas Tür. Ihr erster Gedanke war, dass diese schreckliche Frau wieder da wäre, weil sie irgendwie herausgefunden hatte, wie sehr Elissa Walker vermisste, und sich nun dafür rächen wollte.
Doch als sie durch den Türspion schaute, sah sie Walker draußen stehen.
Sie öffnete. Am liebsten hätte sie sich einfach in seine Arme geworfen und ihn gefragt, wo er denn so lange gewesen sei. Am zweitliebsten hätte sie ihr T-Shirt als einladende Geste ausgezogen. Stattdessen entschied sie sich für eine dezentere Variante. Sie bat ihn herein.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er und zog die Tür hinter sich zu.
„Alles okay. Und bei dir?“
„Geht so, danke.“ Er hielt ihr eine Flasche Rotwein hin. „Ich dachte, wir könnten mal miteinander reden.“
Nicht gerade das, was sie normalerweise von einem Mann zu hören bekam. „Und dafür musst du mich erst betrunken machen?“, fragte sie.
Er lächelte. „Das hatte ich eigentlich nicht vor.“
Mist.
Sie gingen in die Küche, und Elissa gab ihm einen Korkenzieher. Er öffnete die Flasche mit geübtem Griff und schenkte Wein in die beiden Gläser ein, die sie auf die Theke gestellt hatte.
„Okay, worum geht es?“, fragte sie und nahm einen Schluck von dem Wein, dessen köstlicher Geschmack sich angenehm sanft auf ihrer Zunge entfaltete. Es musste schön sein, wenn man sich Wein für mehr als drei Dollar leisten konnte.
„Meine Großmutter.“
Elissa bemühte sich, keine Reaktion zu zeigen, und ging vor ins Wohnzimmer. „Was ist mit ihr?“
„Ich weiß, dass sie hier war.“
„Aha.“
Er sah sich um. „Ist Zoe schon im Bett?“
„Sie schläft. Ich habe erst vor ein paar Minuten nach ihr gesehen.“
„Gut.“
„Gut, weil …?“
„Weil ich einige Wörter in den Mund nehmen werde, die nicht für die Ohren einer Fünfjährigen bestimmt sind.“ Er setzte sich ihr gegenüber in einen Lehnsessel.
Elissa war sich nicht sicher, warum er hier war. War er auf ihrer Seite oder auf der seiner Großmutter? „Walker, ich weiß nicht, was …“
„Gloria hat dir gedroht“, sagte er einfach. „Ich weiß ungefähr, was sie zu dir gesagt hat, aber keine Details. Würdest du sie mir erzählen?“
„Nicht besonders gern.“ Als er sie weiter unverwandt ansah, fuhr sie fort: „Offenbar will sie nicht, dass wir beide eine Beziehung haben. Da das ohnehin nicht der Fall ist, sehe ich kein Problem.“
„Meine Großmutter ist nicht gerade ein zurückhaltender Mensch. Ich nehme an, dass ihre Drohungen deine Arbeit oder sogar Zoe betroffen haben. Kommt das ungefähr hin?“
Sie zuckte mit den Achseln.
Walker runzelte die
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