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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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ich eilig hinzu. »Mich beunruhigt die Bemerkung, die Paul hat fallen lassen, als ich … als ich ihn überreden wollte, das Geld zurückzugeben.« Die Verbindung zwischen meinen Überredungsversuchen und Pauls Magengrube behielt ich vorerst für mich. Ebenso wie seine Aussage bei unserem letzten Treffen, dass er etwas sehr viel »Humaneres« mit Jesse vorhabe als ich mit ihm selbst. Langsam dämmerte mir, was er damit gemeint haben könnte. Doch da täuschte er sich gewaltig. »Es ging um dich und was er mit dir anstellen wolle … und zwar, dich nicht zu töten …«
    »Das, querida «, unterbrach mich Jesse trocken, »wäre auch ein Kunststück. Ich bin schließlich schon tot.«
    Ich starrte ihn an. »Du weißt, was ich meine – er hat ja gerade eben gesagt, dass er dich nicht töten will. Irgendwie wollte er, glaube ich … ungeschehen machen, dass du überhaupt vorzeitig gestorben bist.«
    Selbst im Dunkel des Wagens konnte ich Jesse sehr deutlich eine Augenbraue heben sehen.
    »Na, der hält ja viel auf seine eigenen Fähigkeiten«, war alles, was er dazu sagte.
    »Jesse!«, rief ich aus. Ich konnte es nicht fassen, dass er Pauls Drohungen auf die leichte Schulter nahm. »Er meint es ernst, er hat mir das schon ein paar Mal gesagt. Ich bin mir ganz sicher, dass er etwas im Schilde führt.«
    »Slater führt immer etwas im Schilde, wenn es um dich geht, Susannah«, sagte Jesse mit einer Stimme, die seinen aufkeimenden Ärger über diese nicht enden wollende Diskussion verriet. »Er liebt dich. Ignorier ihn einfach, dann gibt er irgendwann auf.«
    Ich konnte Jesse natürlich schlecht erzählen, dass ich nichts lieber getan hätte, als Paul und seinen Intrigen den Rücken zuzukehren – aber das konnte ich nicht. Schließlich hatte er mir ein Versprechen abgenommen … im Gegenzug für Jesses Leben. Oder sagen wir lieber, für seine fortwährende Anwesenheit in dieser Dimension. »Ich finde …«
    »Beachte ihn einfach gar nicht, Susannah.« Der Anflug eines Lächelns huschte über Jesses Gesicht. Er schüttelte den Kopf. »Er sagt das alles nur, weil er weiß, dass er dich damit aus der Reserve locken kann. Und schon hat er wieder deine volle Aufmerksamkeit. Oh bitte, oh nein, Paul, tu das nicht, Paul! «
    Voller Entsetzen starrte ich ihn an. »Hast du mich da etwa gerade nachgeäfft?«
    »Gönn ihm nicht die Aufmerksamkeit, die er dir ständig abverlangt«, fuhr Jesse fort, ohne auf meinen Einwand einzugehen, »irgendwann wird er es leid sein und aufgeben.«
    »So rede ich doch nie im Leben!« Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. »Oder?«
    Jesse ignorierte mich weiterhin – genau so, wie ich wohl Paul ignorieren sollte. »Ich glaube, es wird Zeit, nach Hause zu gehen, querida . Wenn deine Mutter aufwacht und dich nicht in deinem Zimmer findet, wird sie sich Sorgen machen. Außerdem – musst du nicht in ein paar Stunden zur Schule?«
    »Aber …«
    »Querida.« Jesse beugte sich über den Schaltknüppel und legte mir seine Hand in den Nacken. »Du grübelst zu viel.«
    »Jesse, ich …«
    Ich kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden. Oder mich auch nur an das geplante Ende des Satzes zu erinnern. Denn in diesem Moment zog er mich – langsam, aber unaufhaltsam – an sich und drückte seinen Mund auf den meinen.
    Und immer wenn sich Jesses und meine Lippen berührten, war es unmöglich, an etwas anderes zu denken als an das warme und geborgene Gefühl, das sein Kuss in mir auslöste. Ich war zwar nicht gerade eine Expertin in der Kussforschung, aber das, was jedes Mal abging, wenn Jesse mich küsste, war … wie soll ich sagen … Wahnsinn.
    Das lag sicher nicht nur daran, dass er ein Geist war. Er musste nur seine Lippen auf meine drücken, und schon spielte mein gesamter Körper Silvester, inklusive Feuerwerk und Freudenfeuer, die mich mit ihrer sengenden Hitze fast aufzehrten, bis ich es kaum noch ertrug. Die einzige Methode, die Flammen zu löschen, bestand darin, mich noch fester an ihn zu schmiegen …
    … was alles natürlich nur noch schlimmer machte. Das Ganze endete nämlich immer damit, dass Jesse – der tief in seinem Inneren ein ganz eigenes Feuer lodern hat – mich irgendwo berührte, unter meiner Bluse zum Beispiel, wo ich eindeutig berührt werden wollte, während er wohl fand, dass seine Finger dort eigentlich nichts zu suchen hätten. Und dann entschuldigte Jesse sich, dass er mich nicht überrumpeln wollte, dabei fühlte ich mich kein Stück überrumpelt. Das habe ich ihm

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