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Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch

Titel: Susannah 6 - Auch Geister sind romantisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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wissen? Brauchst du das für die Schule?«
    »Ja, genau«, entgegnete ich, »für die Schule.«
    »Was heute so alles auf dem Lehrplan steht …« Jesse schüttelte den Kopf.
    Schnell schob ich hinterher: »Das Katzenfutter«, und hielt ihm die Tüte hin. »Hättest du fast vergessen.«
    Tja, so geschäftstüchtig, wie ich war, war es ja kein Wunder, dass wir nie übers Knutschen hinauskamen.
    Er nahm mir die Tüte ab.
    »Gute Nacht, querida .«
    Dann war er fort. Die einzige Erinnerung an ihn waren die beschlagenen Fenster des Wagens, von unserem Atem. Na ja, also von meinem Atem. Jesse hatte schließlich keinen.

Kapitel 5
    M r Walden wedelte mit den Multiple-Choice-Testbögen. »Bitte nur mit hartem Bleistift ausfüllen«, sagte er.
    Sofort schnellte Kelly Prestons Hand in die Höhe.
    »Mr Walden, das geht so nicht!« Kelly nimmt ihren Job als Klassensprecherin extrem ernst. Vor allem wenn es um das Anberaumen von Klassenpartys geht. Oder, wie hier, um das Abberaumen von Tests.
    »Die Durchführung von Lernzielkontrollen muss mindestens vierundzwanzig Stunden vorher angekündigt werden!«
    »Ganz ruhig, Miss Prescott«, beschwichtigte sie Mr Walden, unser Klassenlehrer und gleichzeitig Vertrauenslehrer, während er die gedruckten Bögen austeilte. »Das hier sind Berufseignungstests, keine Lernzielkontrollen. Ihre Punktzahl hat keinen Einfluss auf Ihre Schulnote. Dieser Test soll nur …«, er griff sich eines der vorbereiteten Testbücher von seinem Schreibtisch und zitierte daraus, »… ›aufzeigen, welche Berufslaufbahn Ihren individuellen Fähigkeiten und/oder Fertigkeiten und/oder Neigungen entsprechen könnte.‹ Alles klar? Sie müssen nur die Fragen beantworten.« Mr Walden klatschte einen Stapel Blätter auf meinen Tisch, damit ich sie weiterverteilte. »Sie haben fünfzig Minuten. Und absolute Ruhe, bitte.«
    »›Wo arbeiten Sie lieber? a) draußen oder b) drinnen?‹«, las mein Stiefbruder Brad laut vor. »Und wo ist Antwort c), ›in der Kneipe mit zehn Bier vor mir‹?«
    »Idiot!«, kicherte Kelly.
    »›Würden Sie sich eher als Tagmensch oder als Nachtmensch bezeichnen?‹« Adam McTavish gab sich gespielt schockiert. »Das kann ja wohl nicht wahr sein! Der Test diskriminiert ja alle Schlafwandler!«
    »›Arbeiten Sie vorzugsweise a) allein oder b) in einer Gruppe?‹« CeeCee konnte ihre Abscheu kaum verbergen. »Gott, ist das bescheuert! «
    Mr Walden fuhr dazwischen: »Welchen Teil genau von ›absolute Ruhe‹ haben Sie nicht verstanden?«
    Niemand schenkte ihm Beachtung.
    »Das ist doch echt bekloppt«, rief Adam. »Wie soll mir denn dieser Test bei der Berufswahl helfen können?«
    »Der Test misst deine Fähigkeiten, du Doofkopp«, sagte Kelly angewidert. »Was in deinem Fall auf Fensterputzmanager beim Burger-Drive-In hinauslaufen dürfte.«
    »Dann ist er immerhin dein Boss, wenn du einmal die Woche zum Fensterputzen kommst!«, erwiderte Paul schlagfertig, was grölendes Gelächter in der Klasse auslöste.
    Mr Walden, der es sich hinter seinem Pult mit der neuesten Ausgabe von »Surfen heute« gemütlich gemacht hatte, platzte jetzt endgültig der Kragen. »Also, falls Sie die Tests lieber nach der Schule fertig machen wollen, können Sie gerne alle nachsitzen, ich hab heute sowieso noch nichts vor! Und jetzt halten Sie bitte endlich die Klappe und machen sich an die Arbeit!«
    Das reduzierte das Gemurmel immerhin auf ein erträgliches Maß.
    Lustlos kreuzte ich eine Antwort nach der anderen an. Ich war nicht nur down, weil ich hoffnungslos übermüdet war – auch wenn das sicher eine Rolle spielte. So ein Fragebogen zur Berufswahl war einfach nicht das Richtige für mich. Mein Beruf – meine Berufung – ist mir schon in die Wiege gelegt worden. Das für mich einzig Sinnvolle stand bereits fest. Jede andere Berufswahl würde meiner wahren Berufung – nämlich Geistern den Weg zu ihrer letzten Ruhe zu ebnen – nur im Wege sein.
    Ich spähte zu Paul hinüber, der über den Antwortbogen gebeugt saß und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen die Multiple-Choice-Kästchen ankreuzte. Was er wohl bei »Interessen« eintragen würde? Auf meinem Antwortblatt standen »Erpressung« und »Diebstahl« jedenfalls nicht zur Auswahl.
    Warum machte er sich überhaupt die Mühe? Es hätte ja doch keine Auswirkung auf sein Leben. Unser Job als Mittler würde immer an erster Stelle stehen, egal welche Berufe wir vordergründig ausübten. So wie bei Pater Dominic. Klar, er hat seine

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