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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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geholfen. Und so machte sie sich auf den Rückweg. Sie hatte sich die Kapuze ihrer Strickjacke aufgesetzt, um ihre Haare vor dem einsetzenden Regen zu schützen. Sie packte die sieben Dosen Diätsaft aus und stellte sie ordentlich in den Küchenschrank, die Kartoffeln, die Äpfel und das Brot kamen in den kleinen Kühlschrank, und die sieben Riegel Schokolade wanderten in die Schublade.
    Was jetzt? Samstagabend, und sie war allein in einer fremden Stadt. Was blieb ihr übrig, als im Zimmer zu bleiben und fern ... Erst dann bemerkte sie, dass es in dem Zimmer keinen Fernseher gab.
    Das war ein solcher Schlag, dass ihr die Tränen kamen. Was sollte sie jetzt tun? Die Zeitschriften, mit denen sie konkurrieren würde - Elle, Red, New Woman, Company, Cosmo, Marie-Claire, Vogue, Tatler sowie die irischen Zeitschriften -, hatte sie schon gelesen. Sie konnte ein Buch lesen, dachte sie. Wenn sie eins hätte. Oder eine Zeitung, nur dass Zeitungen so langweilig und deprimierend waren ...
    Wenigstens konnte sie ihre Kleider aufhängen. Während sich also die Straßen mit jungen Leuten füllten, die abendlichen Vergnügungen zustrebten, rauchte Lisa und strich ihre Kleider und Röcke und Jacketts glatt und hängte sie auf Bügel, legte Strickjacken und Blusen gefaltet in Schubladen, stellte Schuhe in einer ordentlichen Parade auf, hängte Handtaschen... Das Telefon klingelte und riss sie aus ihrem beruhigenden Rhythmus heraus.
    »Hallo?«, sagte sie. Dann tat es ihr Leid, dass sie abgenommen hatte.
    »Oliver!« Oh, Mist. »Woher... von wem hast du die Nummer?«
    »Von deiner Mutter.«
    Warum musste die sich immer einmischen?
    »Wann hättest du es mir gesagt, Lisa?«
    Nie, um ehrlich zu sein.
    »Bald. Ich wollte erst eine eigene Wohnung haben.«
    »Was hast du mit unserer Wohnung hier gemacht?«
    »Habe sie untervermietet. Keine Angst, du kriegst deinen Anteil von der Miete.«
    »Und warum Dublin? Ich dachte, du wolltest nach New York?«
    »Das hier war der bessere Karriereschritt.«
    »Himmel, du bist zäh. Na, hoffentlich wirst du glücklich«, sagte er in einem Ton, der deutlich machte, dass er das genaue Gegenteil hoffte. »Hoffentlich hat es sich alles gelohnt.«
    Dann legte er auf.
    Sie sah hinaus auf die Straße und auf Dublin und fing an zu zittern. Hatte es sich gelohnt? Nun, sie würde einfach dafür sorgen müssen, dass es sich gelohnt hatte. Sie würde Colleen zu dem größten Erfolg in der Zeitschriftengeschichte machen.
    Sie nahm einen tiefen Zug aus ihrer Zigarette und wollte sie dann noch einmal anzünden, weil sie dachte, sie wäre ausgegangen. Doch die Zigarette glimmte, nur linderte sie den Schmerz nicht. Lisa brauchte etwas anderes. In der Schublade lachten die Schokoladenriegel, aber Lisa widerstand. Bloß weil sie das Gefühl hatte, in der Hölle gelandet zu sein, musste sie eintausendfünfhundert Kalorien am Tag nicht überschreiten.
    Schließlich erlag sie der Versuchung doch. Zusammengerollt saß sie in einem Sessel, entfernte langsam das Papier und fuhr mit den Zähnen am Rand des Schokoladenstücks entlang, bis sie eine gerollte Raspel im Mund hatte. Und so raspelte sie das ganze Stück, bis es aufgegessen war.
    Es dauerte eine Stunde.

6
    Das Klirren von Flaschen an Ashlings Tür kündigte Joy an.
    »Ted kommt auch gleich - lass die Tür angelehnt!« Mit großem Getöse stellte Joy eine Flasche Weißwein auf Ashlings winziger Küchentheke ab.
    Ashling machte sich innerlich bereit. Sie wurde nicht enttäuscht.
    »Phil Collins«, sagte Joy mit einem hinterlistigen Glitzern in den Augen, »Michael Bolton oder Michael Jackson - und du musst mit einem von ihnen schlafen.«
    Ashling schüttelte sich. »Also, auf keinen Fall Phil Collins, und auf keinen Fall Michael Jackson, und auf gar keinen Fall Michael Bolton.«
    »Du musst dich für einen entscheiden.« Joy war mit dem Korkenzieher beschäftigt.
    »Himmel.« Ashlings Gesicht drückte ihren Widerwillen aus. »Dann Phil Collins, den habe ich schon eine Weile nicht genommen. Gut, du bist dran. Benny Hill, Tom Jones oder... lass mal sehen, wer ist denn richtig widerlich? Paul Daniels.«
    »Richtig Sex oder nur...«
    »Richtig Sex«, sagte Ashling bestimmt.
    »Dann Tom Jones«, sagte Joy seufzend und hielt Ashling ein Glas Weißwein hin. »Jetzt zeig mir, was du anziehst!«
    Es war Samstagabend und Ted hatte einen Probeauftritt bei einer Comedy-Show. Er würde zum ersten Mal vor Publikum, abgesehen von Freunden und Familie, auftreten, und Ashling und Joy

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