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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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von einem Stück Seife unterscheiden konnte.
    »Wenn man ihn sieht, möchte man ihn am liebsten vögeln, meint ihr nicht?«, fragte Robbie. »Ashling?«
    Die anderen signalisierten ihm: Frag sie bloß nicht.
    Aber dazu war es zu spät. Gehorsam versuchte Ashling sich vorzustellen, dass sie Jack Devine vögelte, und verschiedene Emotionen huschten über ihr Gesicht, doch nichts diente dazu, die besorgten Kollegen zu beruhigen.
    »Sie hat eine schwere Enttäuschung hinter sich«, zischte Mrs. Morley. »Ich glaube, sie will nichts mehr mit Männern zu tun haben.«
    »Hätte ich bloß nichts gesagt!«, rief Robbie. »Ich glaube, es bahnt sich ein Valiummoment an.« Jede Entschuldigung war ihm recht. Er warf ständig Valium, Librium, Beta-Blocker ein, »wegen der Nerven«.
    »Möchten Sie eine?«, fragte er Mrs. Morley. »Ich hatte heute morgen schon drei.«
    Ihre Augen leuchteten. »Schaden kann es ja nicht.«
    Den Rest des Tages schlich sie herum wie ein Zombie, stieß sich an Schreibtischkanten und klemmte sich den Finger in der Tastatur, während bei Robbie die Gewöhnung schon so weit fortgeschritten war, dass er gänzlich unbeeinträchtigt seine Arbeit erledigte.
    Auch Ashling verfiel in einen Zustand der Benommenheit, ähnlich wie Mrs. Morley. Robbies Frage hatte sie fast umgehauen, und sie konnte nicht aufhören, an Jack Devine zu denken.
    Ihr Herz schwoll an wie ein Ballon, als sie an seine Gereiztheit und seine Freundlichkeit dachte, seine zerkrumpelten Anzüge und seine klaren Gedanken, sein harten Bedingungen und sein weiches Herz, seine mächtige Position und seine fehlenden Knöpfe.
    Er hatte ihr die Haare gewaschen, als er eigentlich keine Zeit hatte. Er hatte Boo, ein Stück Abfall der menschlichen Gesellschaft, mit der ihm gebührenden Würde behandelt. Er hatte sich geweigert, das Honeymonster Shauna zu entlassen, als sie versehentlich eine Null zu viel in einem Strickmuster in Gaelic Knitting angab, so dass die Leserinnen Taufschals strickten, die sechs Meter lang waren statt neunzig Zentimeter.
    Robbie hatte Recht, wurde ihr da klar: Man wollte ihn am liebsten vögeln, wenn man ihn sah.
    »Ashling!«, durchbrach Lisa mit gereizter Stimme ihre Träumerei. »Zum fünften Mal, diese Einführung ist verdammt noch mal zu lang! Was hast du bloß? Hast du etwa auch von dem Valium genommen?«
    Sie sahen beide zu Mrs. Morley hinüber, die zusammengesunken auf ihrem Stuhl saß und verträumt ihren Daumennagel mit Tippex anmalte.
    »Nein.«
    Lisa seufzte. Sie sollte freundlicher sein. Ashling war seit langem nicht mehr so gewesen, nicht seit den ersten Wochen, nachdem Marcus sie verlassen hatte. Vielleicht hatte sie gerade etwas Unangenehmes erfahren - zum Beispiel, dass Clodagh schwanger war. »Ist irgendwas mit Marcus und deiner Freundin?«
    Ashling zwang sich, ihre Aufmerksamkeit von Jack Devine abzulenken. »Ehrlich gesagt, ja. Marcus hat eine andere.«
    »Das überrascht mich nicht«, sagte Lisa höhnisch. »Den Typ Mann kennt man ja.«
    Lisa schaffte es immer wieder, Ashling das Gefühl zu vermitteln, dass sie naiv war.
    »Welchen Typ?«
    »Du weißt schon - kein schlechter Kerl, aber unsicher. Will dauernd geliebt werden, ist aber nur mäßig attraktiv.« Wenn das nicht höflich ausgedrückt war! »Plötzlich mögen ihn die Frauen, weil er berühmt ist, und er ist wie ein Kind, das im Süßigkeitenladen frei rumläuft.«
    Doch diese Worte halfen Ashling auch nicht weiter. Eher hatten sie die entgegengesetzte Wirkung. Ashling schien davonzudriften, in eine andere Welt, dann murmelte sie: »Oh, mein Gott«, in einem irgendwie überraschten Ton. Und dann wurde ihr Gesicht klar.
    »Erkenntnisse sind wie Busse«, sagte sie verwundert. »Erst kommt Ewigkeiten keiner, dann kommen mehrere auf einmal.«
    Lisa unterdrückte einen Aufschrei und wandte sich ab.
    Den Rest des Nachmittags wartete Ashling ungeduldig, bis sie die Redaktion verlassen und sich mit Joy treffen konnte. Sie wollte ihr ihre erschütternden Erkenntnisse mitteilen. Oder wenigstens eine davon. Die andere müsste warten, bis sie sie selbst besser verstand.
    Kaum hatte Joy die Bar betreten, da wurde sie auch schon von Ashling mit einem Schwall von Worten bombardiert.
    »... selbst wenn Marcus Clodagh nicht kennen gelernt hätte, hätte er sich trotzdem bald aus dem Staub gemacht- er ist zu unsicher und zu bedürftig, und ich hätte die Anzeichen sehen müssen.«
    »Oh. Und was waren das für Anzeichen?« Joy zog sich den Mantel aus und gab sich

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