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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Konversationsthema, während sie auf dem Fußboden nach dem Korkenzieher fahndete. Sie war sich sicher, dass er am Abend vor ihrer Abreise da gelegen hatte ...
    »Einer Show?« Sinead klang, als hätte sie das Wort nie zuvor gehört.
    »Einer Comedy-Show.«
    »O nein!«, sagte Sinead mit einem glockenklaren Lachen.
    »Sie hat mich nie auf der Bühne gesehen und sagt, sie will es auch nicht.« Ted himmelte sie mit einem Ist-sie-nicht-wunderbar-Blick an.
    Es stellte sich heraus, dass Sinead und Ted zusammen, Schulter an Schulter, im Landwirtschaftsministerium arbeiteten. Bei der Weihnachtsparty hatten sie beschwipst zu Rock Around the Clock getanzt, und da war es um sie geschehen - die Liebe war geweckt.
    Ashling hatte die vage Vermutung, dass Sineads Eintritt in Teds Leben das Ende seiner Karriere als Komiker ankündigte. Doch da er immer nur Komiker werden wollte, um ein Mädchen zu finden, würde es ihm vielleicht nichts ausmachen. Zumindest sah er kein bisschen geknickt aus.
    »Heute Abend? Du willst schon wieder ausgehen?«, fragte Clodagh. »Aber du warst gestern Abend und vorgestern und am Mittwochabend aus.«
    Marcus erklärte ihr geduldig: »Ich muss die neuen Komiker im Auge behalten. Das ist meine Karriere - ich muss mich darum kümmern.«
    »Was ist dir wichtiger, ich oder deine Karriere?«
    »Beides ist mir wichtig.«
    Das war die falsche Antwort.
    »So schnell finde ich keinen Babysitter. Ich muss das früher wissen.«
    »Also gut.«
    Und damit wäre das geklärt, dachte Clodagh. Bis Marcus um neun Uhr aufstand und sagte: »Ich geh dann mal. Es wird bestimmt spät, und ich gehe anschließend nach Hause, statt wieder herzukommen.«
    Clodagh war überrascht. »Du gehst?«
    »Das hatte ich doch gesagt.«
    »Nein, du hattest ›gut‹ gesagt, als ich erklärt habe, dass ich keinen Babysitter finden könnte. Ich dachte nicht, dass du ohne mich gehen würdest.«
    »Aber ich meinte, ich würde ohne dich gehen.«
    »Ashling, ich muss dir was erzählen«, sagte Ted.
    »Was?« Es war ein eiskalter Tag im Januar, und Ted und Joy standen, Graupelkörner auf ihren Mantelkragen, wie eine Abordnung vor der Tür.
    »Setz dich besser hin«, riet Joy ihr.
    »Ich sitze doch schon.« Ashling klopfte auf das Sofa, auf dem sie saß.
    »Das ist gut, denn ich weiß nicht, ob dich das unglücklich machen wird.«
    »Was denn?«
    »Ich habe lange überlegt, ob wir es dir überhaupt sagen sollen.«
    »Sagt es mir!«
    »Du kennst doch Marcus Valentine.«
    »Könnte sein, dass ich von ihm gehört habe. Mann, Ted, mach bitte!«
    »Ja, tut mir Leid. Also, ich habe ihn in einem Pub gesehen. Mit einem Mädchen. Und es war nicht Clodagh.«
    Alles war still, dann sagte Ashling: »Na und? Er darf ja wohl mit einer anderen Frau gesehen werden.«
    »Da hast du ganz Recht. Aber darf er auch seine Zunge einer anderen Frau in den Rachen stecken?«
    Ein seltsamer Ausdruck ging über Ashlings Gesicht. Schock und noch etwas. Joy sah sie beunruhigt an.
    »Du kennst das Mädchen«, erklärte Ted weiter. »Es ist Suzie. Auf einer Party in Rathmines habe ich mal mit ihr gesprochen, und dann bin ich mit dir nach Hause gegangen. Erinnerst du dich?«
    Ashling nickte. Sie erinnerte sich an einen hübschen kleinen Rotschopf. Ted hatte sie ein Komiker-Groupie genannt.
    »Ich habe mich also ein bisschen umgehört«, fuhr Ted fort.
    »Und?«
    »Und er steckt wohl nicht nur seine Zunge in sie rein, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Oh, mein Gott.«
    »Für einen sommersprossigen Mistkerl ist er ein ziemlicher Hit bei den Mädchen«, konstatierte Joy trocken.
    »Oh, mein Gott«, wiederholte Ashling.
    »Jetzt krieg nicht deine Mitleidstour wegen Clodagh«, drang Joy in sie. »Bitte, geh bloß nicht hin und tröste sie!«
    »Red keinen Unsinn«, sagte Ashling. »Ich bin hocherfreut.«
    »Ich komme vorbei und hole meine Sachen«, sagte Marcus.
    »Jederzeit«, sagte Clodagh erregt.
    Innerlich tobte sie; sie stapfte lärmend durchs Haus und warf seine Sachen in einen schwarzen Müllbeutel.
    Sie konnte kaum glauben, wie schnell alles in die Binsen gegangen war. Aus gegenseitiger Besessenheit war in wenigen Wochen gegenseitiger Hass geworden; die Spirale ihrer Leidenschaft hatte sich von dem Moment an rasant nach unten gedreht, seit es nicht mehr nur um Sex, sondern um das richtige Leben ging. Sie hatte gedacht, sie liebte ihn, aber das stimmte nicht. Er war ein langweiliger Sack. Der langweiligste aller langweiligen Säcke. Er wollte immer nur über seine Shows reden

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