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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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französischer Leutnant. Vielleicht haben sie sogar eine Prämie für ihn ausgesetzt.«
    Sven hatte schon seit kurzer Zeit die Augen wieder geöffnet. Jetzt dämmerte ihm langsam, was eigentlich los war. Er wollte schreien, aber er brachte nur heisere, stammelnde Laute hervor.
    Der ältere Waldläufer ließ Sven sofort fallen, riss sein großes Messer hervor und setzte es Sven an die Kehle. »Noch ein Schrei und du bist tot. Die Briten zahlen auch für tote Offiziere.«
    Sven räusperte sich und bat leise: »Wasser, einen Schluck!«
    Der Waldläufer nahm seine Flasche vom Gürtel und flößte Sven Wasser ein. »Wohin wolltet ihr?«
    »Zu den Franzosen in Grafton«, gab Sven Auskunft.
    »Da sind keine Franzosen!«, erwiderte der Waldläufer.
    »Hat man uns aber gesagt«, beharrte Sven.
    »Egal! Wir bringen dich in jedem Fall nach Yorktown zu den Briten.«
    Der ältere Waldläufer riss Sven hoch. »Los, du kannst jetzt selbst gehen! Ein falscher Schritt und wir schießen dich über den Haufen.«
    Sven stolperte voran, aber schon nach wenigen Schritten wurde ihm schwindlig und er sank in Ohnmacht.
    Als er wieder erwachte, standen mehrere Menschen um ihn herum. Männer mit Uniform waren darunter. Er sah eine Offiziersuniform der britischen Armee. Der Mann beugte sich zu ihm. »Können Sie mich hören, Sir?«
    Sven nickte und artikulierte mit Mühe: »Ja, Sir«
    »Können Sir mir Namen und Dienstrang nennen, Sir?«
    Sven antwortete: »Sven Larsson, Kapitän der Kontinentalen Flotte.«
    Der britische Offizier nickte dem Waldläufer ermutigend zu und fragte nach. »Welches Schiff haben Sie kommandiert, Herr Kapitän?«
    »Die Fregatte Defence .«
    »Sie sind jetzt Gefangener der britischen Streitkräfte, Herr Kapitän. Ich lasse Sie nun zu den anderen Gefangenen bringen. Wir werden uns morgen wiedersehen.« Zu den Waldläufern sagte er: »Ihr habt Glück! Es ist eine Prämie von fünfzig Dollar für ihn ausgesetzt.«
     
    Als Leutnant Bergson mit dem Trupp ohne den Kapitän auf das Schiff zurückkehrte, war im Nu die gesamte Besatzung in Aufruhr. Leutnant Potter musste an sich halten, dass er nicht losschrie. Er ging mit Mr Bergson in die Kapitänskajüte und ließ sich berichten.
    Als Bergson mit der Frage schloss: »Was sollte ich denn machen? Ich kann doch dem Kapitän nicht zum Pinkeln eine Begleitung zuteilen? Und es sah alles so friedlich aus.«
    »Ist gut, John. Wir können es nicht ändern. Der Kapitän ist manchmal so sorglos, was seine Sicherheit angeht. Wir werden die Küste absegeln und Spähtrupps ausschicken.«
     
    Die Tage vergingen. Die Defence hatte ihre Munitionsvorräte noch aus dem Depot aufgefüllt und immer wieder nach Sven gesucht. Sie setzten Prämien für Nachrichten aus, und dann kamen Einwohner mit Informationen. Einer wollte mit Sven auf Italienisch gesprochen haben. Mr Potter schäumte vor Wut und drohte jedem, der falsche Nachrichten brachte, mit Prügelstrafe.
    Aber dann erzählte ein britischer Gefangener, er habe gehört, dass ein amerikanischer Kapitän in Yorktown gefangen sei, und schließlich kamen Einwohner, die ihn gesehen hatten und einige seiner charakteristischen Eigenheiten beschreiben konnten.
    »Das ist besser, als wenn er tot wäre«, sagte Dr. Bader zu Tom Potter.
    »Ich weiß nicht«, antwortete der. »Die Briten nehmen ihm einige Kriegslisten und Erfolge ziemlich übel.«
    »Ach, Tom. Einem Mann mit seinem Ansehen werden sie nichts tun.«
     
    Sven konnte nicht über Misshandlungen klagen. Ein britischer Arzt untersuchte seine Kopfverletzung, verband ihn und verordnete eine Woche strikte Ruhe. Aber Sauberkeit, Komfort und ausreichend Essen konnte er nicht verordnen.
    Die Briten hatten ihre Gefangenen in einer verrotteten Scheune untergebracht. Es waren ein Dutzend amerikanische Seeleute und Soldaten sowie einige Franzosen. Für alle gab es ein paar Bündel Stroh, drei einfache Balken als Toiletten sowie vier Eimer Trinkwasser pro Tag. Waschen konnten sich die Gefangenen einmal am Tag an der Pumpe, während sie ihre halbe Stunde Aufenthalt im Freien hatten.
    Zu essen gab es morgens und abends eine Schnitte Brot und mittags einen Teller Suppe. Das war nicht genug. Die Gefangenen meuterten und schimpften. Die Wächter schlugen mit dicken Stöcken auf sie ein.
    Sven konnte den Briten keinen Vorwurf machen und hielt sich zurück. Die Briten hatten selbst nicht mehr. Ihre Soldaten taumelten manchmal vor Schwäche und suchten in der Landschaft alles zusammen, was essbar war. Diese

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