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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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sich wohl. Gewiss, es waren nicht genug Frauen für alle da, aber immerhin genug, um begehrliche Blicke zu wecken. Und ein Teil der Männer war ja noch nicht zurück.
    Bald wurde auch nach der Fiedelmusik getanzt. Und dann bemerkte Sven mit Schmunzeln, dass es schon Paare gab, die nach dem Tanz nicht zurückehrten, sondern im Dunkeln verschwanden.
    »Na, wenigstens werden sich hier nicht so viele eine Geschlechtskrankheit holen wie in den Hafenstädten«, flüsterte Mr White, der Master, zum Bootsmann.
    »Red jetzt nicht davon, George!«, antwortete Mr Albus. »Ich hab mir doch auch schon eine ausgeguckt.«
     
    Am nächsten Morgen waren einige Männer der Besatzung schon sehr unausgeschlafen. Die anderen verspotteten sie, während sie die Decks reinigten. Die Defence und die Hudson segelten zur Hampton Road.
    Französische Infanterie und Artillerie war gelandet, und die beiden Schiffe sicherten das Übersetzen von Norfolk und begleiteten ihren Weg an der Küste nach Yorktown. Immer wieder schossen sie sich mit britischen Batterien und Kanonenbooten herum. Auf der Defence wurde die Munition knapp.
    Als die Boote der Defence eines Tages Frischwasser aus einer Quelle holten, brachten sie einen Bauern mit, der fast nur Deutsch sprach.
    »Lasst mich mit ihm reden!«, sagte Sven, der in der Nähe stand und die mühevolle Zeichensprache beobachtet hatte.
    Der Bauer meldete, dass die Hessen ein Munitionslager im Wald bei Grafton angelegt hätten. Die Männer aus seiner Ansiedlung, alles eingewanderte Deutsche, hätten dabei helfen müssen.
    »Und er will uns sagen, wo das Lager liegt?«
    »Ja, Herr Kapitän, und ich bitte nur um einen Sack Salz. Das ist sehr knapp geworden.«
    »Den kann er haben«, bestätigte Sven und gab die Befehle, dass sich ein Trupp von zwanzig Mann fertig machen solle. »Ich gehe mit!«
    »Aber Sir«, wandte Leutnant Potter leise ein. »Sie sollten sich nicht der Gefahr aussetzen!«
    Sven wehrte ab. »Mr Potter! Jetzt sind Sie aber zu ängstlich. Sehen Sie hier! Wenn wir mit Booten in die Bucht bei Poquoson einlaufen, dann haben wir höchstens fünf Kilometer Landmarsch. Und dieFranzosen sind gestern dort schon durchgezogen. Wo sehen Sie da eine Gefahr? Ich brauche auch mal wieder einen Spaziergang. Mein Jackett wird schon zu eng.«
     
    Sam, Walter und Albert waren mit Rocky natürlich mit dabei, als der Landungstrupp der Defence an Land durch Wald und Gestrüpp stiefelte. Die Männer waren aufmerksam und schwatzten nicht. Aber sie hatten, ihren Gesichtern nach zu urteilen, doch wohl eher den Eindruck eines Landausfluges. Da sah man kein ängstliches Zögern, kein besorgtes Spähen. Sie gingen wohlgemut durch den sich herbstlich färbenden Wald.
    Nach etwa der Hälfte der Strecke ordnete Sven eine Pause an. Sie stellten in jeder Himmelsrichtung einen Posten auf. Die meisten setzten sich, aßen ein Brot oder tranken etwas. Sven sagte Leutnant Bergson, dass er austreten müsse, und ging hinter eine kleine Buschgruppe in der Nähe. Rocky bekam gerade sein Fressen an der anderen Ecke des Lagers.
    Während Sven seine Hose öffnete, erhielt er plötzlich einen gewaltigen Schlag auf den Kopf. Wortlos sackte er zusammen. Vier Hände hielten ihn und schleiften ihn fort.
    Nach einer Weile wurde Leutnant Bergson unruhig und fragte, ob jemand den Kapitän habe zurückkommen sehen. Niemand wusste etwas. Da stand Bergson auf, schritt in die Richtung des Gebüschs und rief: »Kapitän Larsson!«
    Niemand antwortete. Er trat näher heran und wiederholte seinen Ruf. Nichts! Schließlich trat er hinter das Gebüsch und sah keinen Kapitän.
    Da ging er zurück und rief Sam mit dem Hund. Als beide kamen, führte er sie hinter das Gebüsch, erklärte Sam, was geschehen war, und bat ihn, Rocky zur Suche aufzufordern.
    Sam rief: »Such Herrchen, such!«
    Rocky schnüffelte umher und ging dann in die Richtung, in die Sven weggeschleift worden war.
    »Halt!«, befahl Bergson. »Ich hole erst die Truppe.«
    Mr Bergson rief alle zusammen, erklärte, worum es ging und ließ dann antreten. Der deutschsprachige Bauer bereitete Schwierigkeiten, aber schließlich fanden sie einen, der übersetzen konnte.
     
    Die beiden Männer, die wie Waldläufer gekleidet waren, schleiften Sven ein Bachbett entlang. Der jüngere fragte den älteren Mann: »Bist du sicher, dass die Briten nicht nur für französische Offiziere zahlen?«
    »Aber klar«, antwortete der. »Das ist ein Kapitän der Kolonisten. Der ist mehr wert als ein

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