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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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und Kindern sehnte. Er wusste zwar, dass es allen gut ging, denn vom nördlichen Zipfel der Chesapeake-Bucht war es nicht weit bis Gloucester, sodass Boten Briefe überbringen konnten. Aber Briefe waren ein kümmerlicher Ersatz für den persönlichen Kontakt.
    Sven rief die Mannschaften zusammen und erklärte ihnen, dass die Zeit für die Heimkehr noch nicht gekommen sei. »Wer mich kennt, weiß, wie ich an Frau und Kindern hänge. Aber wir sind im Augenblick praktisch eingeschlossen. Britische Linienschiffe blockieren die Ein- und Ausfahrt zur Bucht. Britische Truppen befestigen Yorktown. Wir sollen jetzt die Anlandung französischer Truppen unterstützen. Danach will die französische Flotte angreifen. Wir müssen warten, bis sie Erfolg hatten.«
     
    Ein heftiges Gewitter zog am nächsten Morgen von Südost heran. Die beiden amerikanischen Schiffe suchten Schutz in den kleinen Buchten von Craddock Neck an der Ostküste der Bay. Die Hudson lag in derNähe einiger Fischerboote, aber Sturm und Regen verhinderten den Kontakt.
    Als sich das Wetter beruhigt hatte, signalisierte Sven den Befehl zum Auslaufen. Die Fischer winkten und riefen etwas zur Hudson . Commander Brent hörte nur das Wort »Silver Beach«. Er ging zur Karte und schaute nach. Er hatte sich richtig erinnert. Silver Beach war ein kleiner Ort, etwa zwanzig Meilen südlich vor ihnen. Was sollte dort sein? Eine schiffbare Bucht, das wusste er. Ob sich dort ein britisches Schiff versteckt hatte?
    Als sich sein Schiff der Defence näherte, rief Brent die Meldung für Sven hinüber. Der dankte ihm mit einem Winken und ordnete an, dass sie dichter an der Ostküste entlangsegelten. Vor der Einfahrt zu der Bucht bei Silver Beach schickte Sven einen Kutter voraus, der in die Bucht hineinspähen sollte. Aber kein größeres Schiff war zu sehen.
    Sie nahmen wieder Kurs auf Kap Charles.
    Doch kaum waren sie wieder auf ihrem Kurs, da meldete der Ausguck eine Ansammlung kleinerer Lastschiffe. Sie änderten ihren Kurs und steuerten auf die Schiffe zu. Es waren die typischen Newport-Leichter, die ihre Fracht von Norfolk über Newport nach Richmond den James-Fluss auf- und abwärts transportierten.
    »Was wollen die denn hier?«, fragte Dr. Bader den Master, Mr White.
    »Das kann ich mir nach einem solchen Unwetter beim besten Willen nicht vorstellen. Sehen Sie, die Frachtschiffe sind breit gebaut, damit sie weniger Tiefgang haben. Den brauchen sie in schmalen Binnengewässern auch nicht. Aber Stürmen in dieser Bucht sind sie nicht gewachsen. Sie müssen einen eiligen, vielleicht auch geheimen Auftrag haben, dass sie jetzt unterwegs sind.«
    »Welchen Kurs haben sie?«, fragte Sven, der eilig an Deck gestürmt war.
    »Kurs Südwest, auf die Mündung des York-Flusses zu, Sir.«
    Sven erinnerte sich, dass Cornwallis Yorktown befestigte, und befahl: »Signalisieren Sie: ›Sofort stoppen und Kontrolle abwarten!‹«
    Aber die Frachtschiffe reagierten nicht und änderten den Kurs auf »West«, um eher flaches Wasser zu erreichen.
    Die Defence folgte ihnen. »Schuss vor den Bug!«, befahl Sven. Die Hudson feuerte auch und lag jetzt etwas vor der Defence .
    »Schiffe befördern Truppen«, signalisierte die Hudson .
    Jetzt sah es auch Sven mit seinem Teleskop. In den offenen Laderäumen der Leichter standen Männer, eng gedrängt. Sollte er die Leichter zusammenschießen? Das gäbe ein furchtbares Blutbad!
    »Sir, sie haben auch Gefangene an Bord!«, rief der Ausguck.
    In jedem der fünf Leichter erkannte Sven jetzt eine Gruppe im Vorschiff, die ihnen zuwinkte. Das waren doch die Uniformen der Marylander Miliz! Er drehte sich um. »Mr Potter, überprüfen Sie bitte mit dem Teleskop, ob Sie die Uniformen der Männer im Vorschiff erkennen!«
    Leutnant Potter spähte sorgfältig voraus. »Sir, das sind die Uniformen, wie sie die Milizen in Maryland tragen. Die Männer winken uns zu.«
    Sven fasste sich an die Nase und überlegte. Die Leichter drehten nicht bei, weil sie wussten, die Amerikaner würden nicht schießen, sobald sie die eigenen Leute erkannt hatten.
    Sven hob die Sprechtrompete und befahl: »Alle Musketenschützen in die Topps und an die Breitseiten! Alle Handgranatenwerfer an Oberdeck! Alle Drehbassen schussbereit! Wir steuern zwischen die Leichter und feuern nur auf ihre Achterdecks. Auf dem Vordeck sind Gefangene der Marylander Miliz. Genau zielen!«
    Defence und Hudson steuerten von hinten zwischen die Leichter. Die Matrosen duckten sich hinter die Bordwand,

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