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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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denn von den Leichtern wurde mit Gewehren auf die amerikanischen Schiffe gefeuert. Hin und wieder krachte auch eine Drehbasse.
    »Feuer frei!«, befahl Sven.
    Nun fielen die Männer in den Leichtern wie von der Sense gemäht. Sven blieb fast das Herz stehen, als er auch auf den Vordecks die Männer zusammensinken sah. Aber dann erkannte er, dass die Gefangenen sich hinhockten, um umherfliegenden Kugeln weniger Ziel zu bieten.
    Die Scharfschützen der Defence zielten immer zuerst auf Rudergänger und Offiziere. Bald stand niemand mehr an den Rudern der Leichter. Sie fielen vom Kurs ab, und die Segel flatterten.
    Sven erteilte Befehl, dass die Enterkommandos sich fertig machen sollten. Die Offiziere liefen herum und bildeten die Gruppen, die über Bord springen würden. Dann segelten die Amerikaner an die Leichter heran, legten kurz an, und die Gruppen sprangen über.
    Die Enterer schlugen mit ihren Entermessern auf die Briten ein. Die Scharfschützen feuerten weiter auf diejenigen, die den Widerstand organisieren wollten. Die Gefangenen entwaffneten ihre Wärter und griffen in den Kampf ein.
    Es war ein Durcheinander mit Geschrei, Gebrüll und krachenden Schüssen. Immer mehr Briten hoben die Hände. Dann mussten die Enterer mit lauten Befehlen gestoppt und zurückgehalten werden, weil keiner der Briten mehr kämpfte. Alle Segel wurden eingeholt. Es war, als ob alles, sei es Schiff oder Mensch, den Atem anhielt.
    Sven nahm seinen Hut ab und wischte sich die Stirn. »War das ein Gemetzel!« Aber dann stieg der Jubel empor. Zuerst riefen die Gefangenen, dann fielen die Schützen ein, die auf den Schiffen geblieben waren, und schließlich kamen auch die Enterer wieder zu Atem und schrien ihre Erleichterung hinaus.
    Einige der befreiten Gefangenen schlugen in ihrem aufgestauten Hass auf die Briten ein. Ein Sergeant aus Maryland trat auf einen verwundeten Briten ein, bis ihm Midshipman Grey seine Marinepistole unter die Nase hielt.
    »Aufhören!«, schrie er ihn mit überkippender Stimme an.
    Der Sergeant guckte hoch und brüllte zurück. »Halt dein Maul, du Dreikäsehoch!«
    Grey spannte den Hahn und schien zum Abfeuern entschlossen.
    »Hör auf! Das ist ein Midshipman, ein Fähnrich!«, rief ein Gefährte des Sergeanten.
    Der Sergeant trat einen Schritt zurück, hob die Hände und murmelte verstört: »Tut mir leid.«
    Grey sah ihn groß an. »Verwundete tritt man nicht. Vorgesetzte sollen Vorbild sein.« Dann wandte er sich ab und rief Kommandos. Der Sergeant schüttelte den Kopf.
    Sven hatte die Szene beobachtet und lächelte. Den jungen Burschen würde man beobachten müssen.
    Die Briten hatten mit den Leichtern Verstärkungen aus Maryland nach Yorktown schaffen wollen. Der Versuch hatte sie 40 Tote, 30 Verwundete und 90 Gefangene gekostet. 48 Amerikaner wurden befreit. Svens Schiffe beklagten sechs Tote und elf Verwundete.
    Er steuerte mit den Leichtern Deltaville an der Mündung des Rappahannock an und übergab die Gefangenen und die Befreiten der dortigen Miliz.
    Die Reaktion war zwiespältig. Einerseits freuten sich die Patrioten über den Sieg und die erbeuteten Waffen. Andererseits würde es viel Mühe machen, die Gefangenen im nächsten Lager abzuliefern. Und erst die Verwundeten! Wer sollte sie pflegen?
    Sven half, so gut er konnte. Die Befreiten würde er mit den Leichtern nach Maryland schleppen. Der Schiffsarzt würde mit allen Sanitätern zwei Tage bei der Versorgung der Verwundeten helfen, wenn die Bewohner alle Ärzte der Umgebung zusammenriefen. Und einen Leichter würde er ihnen auch überlassen.
    Defence und Hudson kehrten mit den leeren Leichtern zurück, nachdem sie die befreiten Gefangenen an die Ostküste nach Maryland geschleppt hatten. Einige der Gefangenen hatten sich freiwillig für den Dienst in der Flotte gemeldet und füllten nun die Plätze der Toten.
    Sven erkannte das kleine Nest Deltaville kaum wieder. Zelte waren aufgebaut. Über Lagerfeuern brutzelte Essen in großen Kesseln.
    Der Bürgermeister empfing ihn. »Sir, unsere Leute, die die Gefangenen wegbringen, sind noch nicht zurück. Aber wir feiern heute Abend den Abschied der auswärtigen Ärzte und Helfer. Nur zwei Ärzte werden noch gebraucht. Sie und Ihre Leute sind herzlich eingeladen.«
    Die Abwechslung gönnte Sven seinen Mannschaften und erteilte großzügig Landgang. Am Abend saß er dann mit seinen Offizieren und den Dörflern gemeinsam an langen Tischen und Bänken.
    Sie tranken ihr Bier, aßen Erbsensuppe und fühlten

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