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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Befreiten erst alle an Deck niedersetzen sollten. Er erkundigte sich, ob die Briten sie nach Schlafstätten oder anderen Kriterien eingeteilt hätten. Er ließ Midshipman Waller und zwei Seesoldaten die Kapitänskajüte untersuchen und die gefangenen Briten in einem ihrer Räume unterbringen.
    Allmählich brachte er mit Leutnant Johnson und den beiden Offizieren Ordnung in den Wirrwarr. Sie fanden auch Seeleute unter den Befreiten und einen Schiffskoch, der als Erstes Unmengen an Kaffee kochen musste.
    Kapitän Harvy meldete sich an Deck und berichtete, dass der von ihm erbeutete Transporter mit militärischem Gut beladen war, das aus Mangel an Pferden nicht mehr abtransportiert werden konnte.
    »Wir könnten ein ganzes Regiment mit Pferdesätteln ausrüsten. Sie haben auch Kanonen ohne Lafetten geladen, Wagen, Kaserneneinrichtungen und sogar Werftvorräte. Wir haben Rahen, die als Ersatzmast für die Brigg geeignet sind. Unser Zimmermannsmaat redet schon mit Ihrem.«
    Die beiden merkten wieder einmal, dass ihre Maate der Rückhalt der Flotte waren. Die wussten, was getan werden musste, und warteten nicht auf Befehle. Die Zimmermannsmaate besprachen miteinander, was geschehen musste, um Schäden an Rumpf und Masten zu reparieren. Die Schlosser und Schmiede redeten über Arbeiten an Eisenverschalungen, Waffen und Geräten. Die Feuerwerker sprachen über Pulver und Munition. Die Sergeanten diskutierten mit den Bootsleuten über die Unterbringung der Gefangenen. DerSanitätsmaat recherchierte, wer operiert und wer nur verbunden werden musste. An Sven und die Offiziere wurde nur herangetragen, was strittig war.
    Ob der Mast der britischen Brigg neu aufgerichtet werden sollte, wenn sie hier am Ort lagen, oder wenn die Brigg von einer Bark geschleppt werden sollte, das musste Sven entscheiden.
    Er überlegte nur kurz und entschied: »Den neuen Mast hier einsetzen, verschrauben und befestigen sowie je zwei Wanten nach vorn und hinten hier am Ort einsetzen. Rahen, Segel und so weiter werden angebracht, wenn Mr Harvys Prise sie schleppt.«
     
    Wenn sie nicht in Bordeaux über die Sollstärke hinaus bemannt ausgelaufen wären, hätten sie gar nicht alle ihre Prisen besetzen können. Sie mussten auf allen drei Prisen das seemännische Stammpersonal stellen und auch je ein Kontingent an Seesoldaten.
    Am stärksten war ihr Personalbedarf auf der Brigg, auf der auch die gefangenen britischen Offiziere und Maate der beiden Barken untergebracht wurden.
    Auch die Seeleute unter den befreiten amerikanischen Gefangenen wurden vor allem auf die Brigg versetzt, damit man dort die Kanonen bemannen konnte.
    Je zehn befreite Seeleute kamen auf jede Bark, dazu zwanzig Seesoldaten der Liberty auf die Gefangenenbark, die alle britischen Seeleute aufnahm. Die befreiten Amerikaner wurden vorwiegend auf der von Mr Harvy erbeuteten Prise untergebracht.
    Als alle ihr Quartier hatten, als der Mast auf der Brigg befestigt war, tat schon die Nachmittagswache Dienst. Sven ließ sich vom Schiffsarzt bestätigen, dass er nach Meldungen seiner Sanitäter alle operationsbedürftigen Männer versorgt oder mindestens im Hospital habe, dann gab er den Befehl zum Gottesdienst für die Toten.
    Harvys Brigg und Prise hatten keine Toten, aber die erbeutete britische Brigg allein siebenunddreißig. Die Liberty beklagte sechs Tote, und die befreiten Gefangenen hatten fünfzehn Mann im Kampf verloren. Sie wurden alle, in Leinwand eingenäht, der See übergeben. Dannließ Sven die Segel setzen. Die eine Bark schleppte die britische Brigg am Tau. Mr Harvey segelte zur Aufklärung vor ihnen. Die Liberty lief an der Windseite des Konvois.
    Nat Zander, Svens Schreiber, hatte sich von all den Papieren, die er sortieren, kopieren oder registrieren musste, losgerissen und eilte zu den Toiletten am Bugspriet, um sich zu erleichtern. Auf dem Rückweg traf er Mr White, den Master.
    Als der ihn fragte, ob er spazieren gehe, stöhnte er ihm vor, was er alles erledigen müsse. »Wie lange werden wir noch brauchen bis zum Festland? Ich muss dann alles fertig haben.«
    Mr White schnüffelte in den Wind, wie er es immer tat. »Noch zwei Nächte und einen Tag, Nat, dann haben wir die Mündung des Delaware erreicht.«
    »Viel schlafen kann ich dann aber nicht, Mr White«, antwortete Nat und eilte zurück zu seinem Aktenkram.
     
    Die drei Prisen segelten in Kiellinie. Die Liberty windwärts von ihnen. Auf der Brigg wurde die Arbeit am Vormast mit sinkender Dämmerung eingestellt.

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