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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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melde Leutnant Flinders, was da liegt!«
     
    Als es hell genug war, dass die Ausgucke in die Masten aufentern konnten, ließ Sven die amerikanische Flagge hissen und dem fremden Schiff einen Schuss vor den Bug feuern. Auch Harvys Brigg setzte die Streifenflagge.
    Der Schoner hisste die gleiche Flagge: die amerikanische.
    »Signal setzen: Kommandant zum Rapport an Bord!«, befahl Sven.
    Als der Schoner dann ein Boot aussetzte, das auf sie zuruderte, und als er keine Segel setzte, ordnete Sven an, dass die Gefechtsbereitschaft aufgehoben werde. Nun war er sicher, dass man sie nicht täuschen wollte.
    In dem Boot saß ein erstaunlich dicker Leutnant, der als Kommandant mit Trommler, Querpfeifer, Marinesoldaten und dem wachhabenden Offizier empfangen wurde. Aber nach der lauten Musik auf dem französischen Flaggschiff hörten sich der eine Pfeifer und Trommler in Svens Ohren doch etwas kläglich an.
    Tom Potter, amtierender Leutnant, hatte Wache und brachte den Besucher zu Sven.
    »Roberto Santinos«, stellte sich der Leutnant vor, und nicht nur der Name, sondern auch Gestik und Mimik ließen den Spross italienischer Einwanderer erkennen.
    »Ich habe Nachrichten, Sir«, sprudelte der Leutnant hervor. »Die Briten haben Philadelphia geräumt.«
    »Eine mir auch persönlich höchst willkommene Nachricht, MrSantinos. Bitte, setzen Sie sich doch. Für ein Glas Wein wird die Zeit schon reichen.«
    Der Leutnant ließ keine besondere Eile erkennen, sondern berichtete weiter, dass die Briten die Stadt am 28. Juni verlassen hätten und auch Admiral Howe mit seinen Schiffen den Delaware geräumt habe.
    Sven hob sein Glas. »Trinken wir auf den Sieg, Mr Santinos, und dann will auch ich eine Nachricht loswerden.«
    Sie tranken, und Sven erzählte, dass zwei Tage hinter ihm eine französische Flotte mit acht Linienschiffen segele. »Sie wollten Howe aus dem Delaware vertreiben, aber dazu kommen sie nun zu spät. Stellen Sie sich vor, die Franzosen brauchen von Toulon bis zum Delaware fünfundachtzig Tage.«
    Leutnant Santinos klatschte in die Hände. »Das schaffe ich dreimal in der Zeit.«
    »Sagen Sie das nicht dem französischen Admiral d’Estaing. Aber berichten Sie ihm von der neuen Lage. Ich werde den Delaware aufwärts segeln und von Philadelphia aus eine Nachricht für ihn senden. Viel Glück!«
     
    Sven signalisierte Kapitän Harvys Brigg, längsseits zu kommen, und rief ihm die Nachricht zu. Der Jubel über die Befreiung Philadelphias fegte die Enttäuschung hinweg, dass der Schoner keine Prise war. Sven ließ Kapitän Harvy wieder eine Position drei Meilen steuerbord von ihnen einnehmen und segelte weiter auf die Küste zu.
    »Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Briten nicht auch Schiffe direkt nach Hause geschickt hätten. Lassen Sie die Ausgucke doppelt besetzen«, sagte Sven noch zu Leutnant Flinders und ging in seine Kajüte.
    Martin, sein Bursche, wartete schon mit dem Frühstück.
    »Dann können wir ja auch wieder nach Hause, Sir«, freute er sich und löste bei Sven Sehnsucht nach seiner Familie aus.
    Ein halbes Jahr hatte er Frau und Kinder nicht gesehen. Lilian, seine Tochter, könnte sicher schon ganze Sätze sprechen, und Einar,sein Sohn, würde bald anfangen zu krabbeln. Und Sabrina, seine Frau, würde hoffentlich auch wieder vor Sehnsucht vergehen. Seine Gedanken wanderten, wie er ihre Sehnsucht stillen würde. Ihm wurde heiß.
     
    Irgendetwas schallte von draußen herein. Da war auch schon der Melder an seiner Tür. »Sir, Ausguck meldet Segel voraus.«
    Sven sprang auf und rannte an Deck.
    »Mr Waller ist schon mit dem Teleskop oben«, meldete Leutnant Johnson.
    Midshipman Waller eilte die Wanten herab und berichtete: »Zwei Dreimaster, Sir, und ein Zweimaster. Ich tippe auf zwei Handelsschiffe und eine Brigg oder Briggsloop, Sir.«
    Sven überlegte nur eine Sekunde: »Signal an Philadelphia : Toppsegel einholen. Feind steuerbord umfassen.« Zu Mr Johnson sagte er: »Wir holen auch die Toppsegel ein und flankieren nach backbord. Dann haben wir sie in der Schere.«
    Die Mannschaften führten die Befehle in Sekundenschnelle aus. Prisen, so dicht vor dem heimatlichen Hafen! Die Aussicht beflügelte alle. Und sie wussten, die oberen Segel ließ der Kapitän einholen, damit ihr Schiff schwerer zu entdecken war.
    Sven überlegte. Die Briggsloop war mit großer Wahrscheinlichkeit ein Kriegsschiff. Sie war seiner Fregatte deutlich unterlegen. Er hatte außerdem den Windvorteil. Also würde er die

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