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Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg

Titel: Sven Larsson Bd. 3 - Kurs auf Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Tasse Kaffee, ein Brötchen?«
    »Gern, Sir.« Martin bediente.
    Sven trank Kaffee und biss in sein Brötchen, um Bergson Gelegenheit zu geben, auch ein wenig zu trinken und zu essen. Als er den letzten Bissen gekaut hatte, sagte Sven: »Nun berichten Sie mal ausführlich, Mr Bergson.«
    Der erzählte die ganze Geschichte aus der Sicht der Matrosen, die mit den Trinkern an der Truhe gesessen hatten, und aus der Sicht der beiden Posten vor dem Alkoholraum:
    »Den verletzten Posten habe ich zu Dr. Bader geschickt.«
    Sven rief nach dem Melder und sagte ihm, dass auch die beiden Gefangenen zu Dr. Bader zu bringen seien. Er möge sich ein Bild von ihrem Gesundheitszustand machen.
    Sven fragte, ob die Posten von einem Angriff auf sie gesprochen hätten.
    »Nicht direkt, Sir. Der Tote sei eher gestolpert. Wie das Messer in seine Hand gekommen sei, hätten sie nicht gesehen. Die beiden anderen sollen ihre Knüppel fallen gelassen haben, als der zweite Schuss gefallen sei.«
    »Haben die Angreifer irgendetwas gesagt, Mr Bergson?«
    »Sie haben um einen Tropfen Alkohol gebettelt. Sie gehörten zu denen, die erst seit zwei Tagen in Gefangenschaft waren.«
    Sven dachte einen Moment nach. »Dann müssen sie doch zur Truppe des Hauptmanns gehören?«
    »Ja, Sir. Der Leutnant kennt sie recht gut.«
    »Dann veranlassen Sie bitte, dass ich mit dem Leutnant und dem zuständigen Sergeanten oder Korporal sprechen kann. Kommen Sie bitte mit dem Schiffsarzt und den beiden wieder zu mir.«
     
    Nach einer guten Viertelstunde meldete der Posten Mr Bergson, den Armeeleutnant, einen Sergeanten und den Schiffsarzt.
    »Kommen Sie herein, meine Herren. Wer einen Schluck Kaffeemöchte, nehme sich bitte eine Tasse und lasse sich von Martin einschenken.«
    Außer dem Schiffsarzt ließen sich alle bedienen. »Dann berichten Sie doch mal zuerst, Dr. Bader. Wie ist der Zustand der beiden?«
    »Stark auf Entzug, Sir. Sie zittern, können ihre Gedanken nicht folgerichtig ordnen und haben Gedächtnislücken. Sie jammern praktisch nur nach Alkohol, Sir, und behaupten, dass sei gestern alles ein Missverständnis gewesen. Sie hätten nur um etwas Alkohol bitten wollen.«
    Sven wandte sich dem Leutnant zu. »Wie hoch war denn die übliche Ration bei Ihnen, Mr Endres?«
    »Wie bei der Flotte, Sir. Ein halbes Pint (ein guter halber Liter) Rum oder Gin, vermischt mit zwei Teilen Wasser.«
    Der Schiffsarzt sah Sven bedeutungsvoll an.
    »Was waren das für Soldaten, Mr Endres?«
    »Unauffälliger Durchschnitt, Sir. Nur der Tote war ein Großmaul, aber eigentlich feige. Wichtig war ihnen nur der Suff.«
    »Und was sagen Sie zu denen, Sergeant?«
    »Sir, das waren alte Kumpel aus dem Gefängnis. Kleine Diebereien. Der Tote war ihr Leitwolf mit einer großen Klappe, aber wenig dahinter. Sie waren immer scharf auf Alkohol und haben von den Rationen ihrer Kameraden noch mehr eingetauscht, wenn sie konnten. Die konnten gar keinen Posten mehr ernsthaft angreifen, Sir.«
    Sven blickte zur Seite und schaute auf die weite See, während er nachdachte. Dann wandte er sich den anderen zu.
    »Ich fälle folgendes Urteil: Den Toten kann ich nicht mehr bestrafen. Er hat einen Posten mit blanker Waffe angegriffen. Da hätte ich auf Tod plädieren müssen. Die beiden anderen verurteile ich zu je 24 Peitschenhieben und anschließend zwei Wochen Alkoholentzug.«
    Alle bis auf den Schiffsarzt nickten. Der hob die Hand. »Darf ich noch etwas sagen, Sir?«
    »Bitte, Dr. Bader.«
    »Ohne Alkohol halten die beiden die Prügelstrafe mit ihrem Kreislauf nicht aus. Ohnmacht oder Herzstillstand wären die Folge, Sir.«
    »Soll ich sie etwa ohne Strafe lassen?«
    »Nein, Sir. Ein halber Liter Grog vorher, und sie stehen es durch.«
    »Den verabreichen Sie aber, ohne dass es jemand sieht, sonst wird das Mode. Und gießen sie denen noch irgendeine stinkende Flüssigkeit über den Kopf, damit keiner den Alkohol riecht. Sie, meine Herren, bitte ich um Stillschweigen über diese medizinische Maßnahme. Und Ihnen, Leutnant Endres, muss ich noch sagen, dass wir an Bord meiner Schiffe nur dem die volle Rumration geben, der sie will. Wer möchte, dem kaufen wir sie ganz oder teilweise ab. Wir wollen keine Alkoholiker heranziehen. Vielen Dank, meine Herren. Die Strafe wird morgen Früh auf der Bark vollstreckt.«
     
    Der jüngste Midshipman, Achille Grieve, sagte zu Bill Albert, seinem älteren Kollegen: »Du, ich bin froh, dass die nicht gehängt werden. Das ist immer eine furchtbare Sache, wenn

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