Swinger
benutzten Kondome in den Mülleimer, der diskret in der Ecke des Badezimmers steht. Brenda ist zurückgeblieben, um ihrer neuen Freundin noch einen Abschiedskuss zu geben, bevor diese sich mit ihrem Ehemann unter die anderen Partygäste mischt. Eine Frau mit üppigem Busen platzt in das Badezimmer. Sie ist Anfang dreißig und trägt an ihrem gepflegten Körper die neueste Mode von Ann Summers. Die Frau drängelt sich zwischen Andrew und Charlie, um ebenfalls ein benutztes Kondom wegzuwerfen. Ihr Haar ist von einem künstlichen, stylischen Rot und sieht aus, als sei es erst heute frisch gefärbt worden. Die drei versammeln sich um das Waschbecken und waschen sich die Hände. Charlie kennt die Frau von einer früheren Party und stellt sich und Andrew nochmals vor. Umarmungen werden ausgetauscht. Sie begrüßt die beiden Männer mit einem Kuss und drückt dabei ihre Brüste gegen deren nackte Oberkörper. Um Charlie nicht in Verlegenheit zu bringen, erinnert sie ihn selbst daran, dass ihr Name Lynne sei.
Lynne war die erste auf der Party, die mit ihren Zigaretten nach draußen verbannt wurde. Sie fragt Andrew und Charlie, ob sie Lust hätten, mit ihr in den Hintergarten zu kommen.
„Ist es nicht kalt draußen?“ will Charlie wissen.
Lynne grinst ihn vielsagend an. „Wir haben einen Weg gefunden, uns gegenseitig warm zu halten.“ Wenn sie mit ihr mitkämen, würde sie ihnen auch gerne zeigen, wie.
Charlie lehnt höflich ab. Brenda ist unten alleine, und er spielt mit Vorliebe die Rolle des aufmerksamen Liebhabers. Doch Andrew akzeptiert Lynnes Einladung mit Freude, und die beiden ziehen gemeinsam los.
Ein Stockwerk tiefer findet Charlie Brenda mitten auf dem Sofa, wo sie sich in der Aufmerksamkeit eines Mannes mit rundlichem Gesicht und dessen orientalisch aussehender Frau sonnt. Er findet den Anblick sexuell erregend. Brenda trägt nur ihre Strümpfe, aber ihr Körper wird zum größten Teil von den Armen des Pärchens verdeckt, zwischen dem sie eingekeilt ist. Die Finger der Frau spielen an Brendas Spalte herum, während der Mann Brendas Brüste knetet und stimuliert. Brenda wendet ihr Gesicht träge von einem zum anderen und genießt es, sich abwechselnd von den beiden küssen zu lassen.
Charlie gießt sich einen Softdrink ein und beschließt, Andrew und Lynne auf die Raucherparty zu folgen.
Charlie: „Ich bin Brendas Liebhaber. Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Sie ist mit Andrew verheiratet, und ich lebe mit den beiden zusammen und habe häufig Sex mit ihr. Aber versuche mal, das alles in das kleine Kästchen auf einem Formular zu kriegen, auf dem man nach seinem Familienstand gefragt wird.“
Charlie ist etwas jünger als Andrew und Brenda. Anders als Andrew, der einen schmalen, athletischen Körperbau hat, sieht Charlie eher so aus wie ein Bauarbeiter. Er hat einen großen Bizeps, um den ein keltisches Tribaltattoo läuft. Sein Haar ist kurz rasiert, das etwas brutale Aussehen wird jedoch durch Charlies ständiges Lächeln gemildert. Von seinen kräftigen Fingern bis zu seiner bulligen Statur weist alles darauf hin, dass er eine starke, fähige Person ist.
„Ich nehme an, unser Verhältnis ist etwas seltsam, aber es ist nicht seltsamer als viele andere. Es fällt nur mehr auf, weil wir drei zusammenleben. Wenn Brenda und ich eine Affäre hinter Andrews Rücken hätten, fänden die Leute das ganz normal. Nur weil ich bei den beiden wohne und alle darüber Bescheid wissen, was wir tun, wird es als falsch angesehen.“ Er lacht bitter auf und fragt: „Sagt das nicht viel über den Wert aus, der in unserer Gesellschaft auf Ehrlichkeit in Beziehungen gelegt wird?“
Einen Moment lang verschwindet sein immerwährendes Lächeln aus seinem Gesicht. „Sex muss nicht immer etwas mit Liebe zu tun haben. Sieh dich bloß mal auf irgendeiner Swingerparty um, und du wirst sehen, dass das stimmt. Oder in einem stinknormalen Nachtclub, wo die Leute versuchen, sich gegenseitig abzuschleppen. Die Menschen sind nicht hinter Sex her, weil sie andere Menschen lieben. Sie sind hinter dem Sex her, weil sie den Sex lieben. Beim Sex geht es darum, Spaß zu haben und etwas zu tun, was einem Freude bereitet. Ich kenne Ehepaare, die sich angeblich lieben, und für die der Sex so etwas wie eine lästige Pflicht ist, die man erledigt, bevor man endlich schlafen gehen kann. Sex dreht sich selten um Liebe. Beim Sex geht es überhaupt immer nur um Sex. Brenda ist eine sehr gute Freundin von mir, und Andrew ist ein
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