Sympathien Gewinnen
wirken
Selbstzweifel und Unsicherheiten müssen nicht sein – je klarer Ihre Wahrnehmung für Selbst- und Fremdbild ist, desto leichter wird sich Ihre natürlich-positive Ausstrahlung aufbauen.
Lesen Sie in diesem Kapitel,
warum sich Selbst- und Fremdbild unterscheiden,
wie Sie sich und anderen natürlich-souverän begegnen und
wie Ihnen Lachen zu einer stärkeren Ausstrahlung verhilft.
Selbst- und Fremdbild erkennen
Nichts beschäftigt uns so sehr, wie das, was andere von uns denken, was sie von uns halten, wie sie uns einschätzen. Ein Vorstellungsgespräch ist eine Extremsituation in dieser Hinsicht. Doch auch im Berufsalltag fragen wir uns manchmal, wie wir auf andere wirken. Unsere Unsicherheit rührt daher, dass unsere Selbstwahrnehmung nicht selten von dem abweicht, wie uns andere wahrnehmen und empfinden.
Wie wir wirken
Unsere Ausstrahlung setzt sich aus uns bewussten und unbewussten Elementen unseres Daseins zusammen. Sicher haben Sie das schon erkannt.
Beispiel
Sie leiten eine Projektgruppe und sehen immer mehr Probleme. Sie werden zunehmend unsicher und fragen sich, ob das Projekt überhaupt Zukunft hat. Niemand in Ihrem Umfeld bemerkt etwas davon. Im Gegenteil, alle bewundern Ihr zielstrebiges Vorgehen. Als Sie endlich mit einem befreundeten Kollegen darüber sprechen, was in Ihnen vorgeht, versichert er, dass Sie stets nur Positives im Zusammenhang mit dem Projekt ausstrahlen. Tatsächlich haben Sie es nie wirklich in Frage gestellt, sie hatten lediglich Zweifel, den hoch geschraubten Erwartungen nicht gerecht werden zu können. Ihre tiefe Verbindung mit dem Sinn des Projekts, der für Sie bewusst gar nicht zugänglich war, hat Ihnen zu dieser Ausstrahlung verholfen.
Oft arbeiten uns unbewusste Kräfte nicht immer für uns. Oft verstehen wir nicht, warum andere unsere Gefühle und Gedanken nicht erfassen, weil uns nicht bewusst ist, dass wirwidersprüchliche Botschaften senden. Selbst- und Fremdwahrnehmung klaffen oft viel weiter auseinander, als wir dies für möglich halten. Worin sie sich unterscheiden ist nicht immer leicht erkennenbar.
Warum schätzen wir uns anders ein als andere?
Worin liegt diese Auseinanderklaffen von Selbst- und Fremdwahrnehmung? Warum wissen wir nicht, wie wir auf andere wirken? – Eine mögliche Antwort liegt in der Struktur unseres Kollektivs. Wir sind von klein auf trainiert worden, unsere Aufmerksamkeit vor allem nach außen zu richten, um Meinungen, Regeln, Normen, Erwartungen und Hoffnungen anderer zu erfüllen. Gelingt uns das, werden wir belohnt, scheitern wir damit, „verlieren“ wir. Sie nach innen zu richten, ist dadurch meist zu kurz gekommen.
Die Umwelt als das Maß der Dinge
In solchen Fällen bildet sich in uns oft ein Mechanismus, der uns ständig fragen lässt: Liegen wir mit unserem Verhalten richtig oder nicht? Werden wir von anderen anerkannt oder nicht? Dieser Mechanismus ist zunächst, vor allem in der frühen Kindheit, überlebenswichtig.
Gefährlich wird es jedoch, wenn er sich später verselbstständigt und sich das Zentrum unserer Wahrnehmung dabei immer mehr nach außen verschiebt. Wenn wir uns unbewusst ausschließlich an den Erwartungen anderer ausrichten, ja fast zwanghaft versuchen, es anderen recht zu machen, um anerkannt zu werden, besteht die Gefahr, dass wir uns selbst verlieren. Es entsteht unbewusst ein Bild von uns in uns, das den Strukturen unserer Umwelt angepasst ist. Es soll uns sichern, dass wir von anderen anerkannt, geschätzt, respektiert und geliebt werden. Doch das wird immer mehr zur Illusion.
Die gefährlichen Wunschbilder unseres Ichs
Die Vorstellung, wer wir scheinbar gerne wären, wird schnell zum alleingültigen Ideal. Wir leben irgendwann in einer Scheinrealität. Die Selbstwahrnehmung passt sich den Wünschen unseres Ego an, nicht aber unserer wahren inneren Identität. Dieser Mechanismus führt dazu, dass sich Selbst- und Fremdbild immer mehr voneinander unterscheiden. Die übertriebene Angst vor Videoaufzeichnungen und Fotoaufnahmen ist häufig ein Hinweis darauf. Wir haben letztlich nur Angst davor, dass die „Lüge“ auffliegt, dass das Selbstbild der eigenen, wahren Identität nicht oder nur teilweise entspricht: Wir sind in Wunschprojektionen unseres Ichs gefangen.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wunschbilder können auch eine positive Motivation für Veränderungen sein. Die Frage ist, woher sie kommen. Entspringen sie unserem Inneren, oder sind sie ein Ziel, das von unserem
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