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Symphonie des Lebens

Symphonie des Lebens

Titel: Symphonie des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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verunglückt, aber wie durch ein Wunder gerettet worden, der Aufnahmen herstellen ließ, auf denen Donani Hand in Hand mit bekannten Filmsternen zu sehen war und die beschrieben waren mit: »Eine neue Affäre? Selten sah man Donani so glücklich …« Pietro Bombalo, der sein Geschäft virtuos verstand … nur von Carola Donani hatte er keine Ahnung, von dem, was sie dachte, was sie fühlte, was sie innerlich zerriß. Sie war in den Augen Bombalos eine reiche Frau – was verlangte sie mehr vom Leben?
    Die Blicke Bombalos und Carolas trafen sich, kreuzten sich wie zwei Klingen … dann schnellte Bombalo herum zur Tür. Der letzte Takt … eine Sekunde Stille, dann das Aufdonnern von Tausenden klatschender Hände. Rufe, Füßegetrampel … die Saaldiener rissen die Tür auf, die Reporter drängten nach vorn … Klatschen, Stimmengewirr, Getrampel drang in das Zimmer … dann sah man in der Menge an der Tür einen gebräunten Kopf auftauchen, umweht von weißen Haaren, bedeckt mit Schweißperlen, erschöpft und trotz der lachenden Augen voll Müdigkeit und Sehnsucht nach Ruhe.
    Er hat schon wieder die Frackschleife schief sitzen, dachte Carola und löste sich aus dem Blumenmeer. Niemand sieht es, auch nicht Bombalo, der sonst alles sieht. Und dabei hat er immer die Frackschleife schief, wenn das Konzert zu Ende ist … seit acht Jahren …
    Sie drängte sich durch die Menge, und als Donani sie sah, wußte er schon, was sie wollte. Er hob das Kinn und lächelte. Carola zupfte die Krawatte gerade und tupfte mit ihrem Taschentuch die letzten Schweißperlen von Donanis Nase.
    »Danke, mein Engel –«, sagte er leise.
    Dann stellte er sich zurecht, sie trat zurück, und die Kameras blitzten, und die Filmapparate surrten.
    Premiere in Paris.
    Ein Beethoven-Konzert mit Bernd Donani am Pult.
    Das gesellschaftliche Ereignis der Theater-Saison an der Seine.
    Zehnmal mußte Donani hinaus in den Saal und sich verbeugen. Dann stand er den Reportern zur Verfügung und ergänzte das, was Bombalo schon erzählt hatte. Um Carola kümmerte sich niemand mehr … sie saß zwischen den Blumen und wartete.
    Eine Stimme schreckte sie auf. Sie hatte sie schon vorher gehört, aber nicht geglaubt, daß die Worte ihr galten. Erst als die Stimme sagte: »Gnädige Frau … darf ich auch gratulieren?« merkte sie, daß man sie ansprach.
    Vor Carola stand ein junger, schlanker Mann mit dem leicht gebräunten, mädchenhaften Aussehen des Südfranzosen. Seine großen, dunkelbraunen Augen leuchteten. Die schlanken Hände faßten nach Carolas Hand und hoben sie zu einem hingehauchten Kuß an die weichen, geschwungenen Lippen.
    »Sie kennen mich nicht?« fragte er. Sein Deutsch mit französischem Akzent war singend und weich wie sein Jungengesicht.
    »Nein –«, sagte Carola Donani gedehnt.
    »Wie kann ein so kleiner Mann auch auffallen?« Er sah hinüber zu Donani, der in einem Kreis befrackter Herren stand und Sekt trank. »Neben ihm, da sind wir ja nur piepsende Mäuse …«
    Carola lachte leise. Piepsende Mäuse, wie das klingt, dachte sie. Aber er trifft es genau, es gibt genau die Stimmung wieder, die um den großen Donani herrscht. Er ist die Sonne … und unter ihm ist die andere Kreatur, die sein Strahlen wachsen und gedeihen läßt.
    »Ich heiße Jean Leclerc …«, sagte der junge Mann.
    »Leclerc.«
    »Ich bin Geiger im Pariser Philharmonischen Orchester.« Leclerc lächelte bitter. »Ich glaube kaum, daß Ihr Mann als Chef unseres Orchesters mich überhaupt bemerkt hat. Er merkt mich nur, wenn ich statt f ein fis spiele. Donani, sagt man, hat das absolute Gehör –«
    »Er hat es …«, Carola strich die Haare aus der Stirn. »Sie können es in jedem Interview lesen. Bombalo vergißt nie, darauf hinzuweisen.«
    »Sie machen keinen glücklichen Eindruck, gnädige Frau«, sagte Leclerc leise. Carola sah ihn abweisend an.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte sie fast grob zurück.
    »Ich beobachte Sie schon seit Monaten, gnädige Frau.« Leclerc sah sich um. Donani erzählte Anekdoten aus seinem Leben, die Bombalo erfunden hatte. Am lautesten lachte Bombalo, der die Anekdoten schon Hunderte Mal gehört hatte. »Seit unser Orchester mit Donani durch die Welt reist, habe ich Sie beobachtet …«
    »Sie sollten sich mehr um Ihr fis als um mich kümmern«, sagte Carola und erhob sich von dem Polsterstuhl. Sie war ein klein wenig größer als Leclerc, aber das machten nur ihre hohen Absätze.
    »Sie sind unglücklich, Madame«, sagte

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