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Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)

Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition)

Titel: Szenen aus dem Landleben - Die Bauern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Honoré de Balzac
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Arpents aus, während er ihrer kaum dreißig bei Conches und vierzig bei Blangy zählte. Die Lage dieser Besitzung zwischen drei Dörfern, die eine Meile von der kleinen Stadt Soulanges lag, wo man dies Eden betrat, hat vielleicht den Krieg erregt und die Ausschreitungen veranlaßt, welche das Hauptinteresse dieser Szene bilden. Wenn von der Hauptstraße, von der erhöhten Lage von Ville-aux-Fayes aus gesehen, das Paradies von Les Aigues die Reisenden die Sünde des Neides begehen ließ, wie konnten da die reichen Bürger von Soulanges und Ville-aux-Fayes weiser sein, sie, welche es zu jeder Stunde bewunderten?
    Dieses letzte topographische Detail war notwendig, um die Lage und den Nutzen der vier Tore verständlich zu machen, durch welche man in den Park von Les Aigues eintrat, der völlig mit Mauern umgeben war, außer an den Stellen, wo die Natur Aussichtspunkte angeordnet und wo man Wolfsfallen gegraben hat. Diese vier Tore, welche das Tor von Conches, das Tor der Avonne, das Tor von Blangy und das Alleetor hießen, offenbarten das Genie der verschiedenen Zeiten, in denen sie erbaut worden waren, so wohl, daß sie aus archäologischem Interesse doch ebenso kurz beschrieben werden sollen, wie Blondet bereits das Alleetor beschrieben hat.
    Nach achttägigen Spaziergängen mit der Komtesse kannte der berühmte Redakteur des »Jounal des Debats« den chinesischen Pavillon, die Brücken, die Inseln, die Kartause, die Sennhütte, die Tempelruinen, den pomphaften Eiskeller, die Kioske, kurz, alle die von den Gartenarchitekten ersonnenen geheimen Winkel, zu denen neunhundert Arpents Veranlassung geben können, gründlich. Er wollte also einen Abstecher nach den Quellen der Avonne machen, die ihm der General und die Komtesse täglich rühmten; jeden Abend faßte er den Plan, sie zu besuchen, und hatte ihn am Morgen wieder vergessen. Tatsächlich hat die Avonne oberhalb des Parks von Les Aigues das Aussehen eines Sturzbachs der Alpen. Bald wühlt sie sich zwischen den Felsen ein Bett, bald gräbt sie sich wie in eine tiefe Kufe ein, dort stürzen die Fluten in Kaskaden wild hernieder, hier breitet sie sich in der Art der Loire aus, indem sie Sandmassen mit sich reißt und das Flößen durch den ständigen Wechsel ihres engen Stromes untunlich macht. Blondet schlug den kürzesten Weg mitten durch die Labyrinthe des Parkes ein, um das Tor von Conches zu erreichen. Dieses Tor beansprucht einige Worte, die übrigens voller historischer Details über die Besitzung sind.
    Der Gründer von Les Aigues war ein jüngerer Sohn der Familie Soulanges, der durch eine Heirat reich geworden war und seinen ältesten Bruder verspotten wollte. Diese Regung hat uns die Feerien der Isola Bella im Lago Maggiore eingebracht. Im Mittelalter lag das Schloß von Les Aigues an der Avonne. Von dieser Burg blieb allein das Tor übrig, das aus einer Vorhalle bestand, ähnlich der der befestigten Städte, und von zwei Türmen mit steinernem Schilderhaus flankiert wurde. Ueber der Wölbung der Vorhalle erhoben sich mächtige mit Vegetation geschmückte und von drei breiten Fenstern mit Sprossen durchbrochene Mauerwälle. Eine Wendeltreppe, die in einem der Türme eingerichtet war, führte in zwei Zimmer, und die Küche nahm den anderen Turm ein. Das Dach der Vorhalle, das wie alles alte Gezimmer spitz zulief, zeichnete sich durch zwei Wetterfahnen aus, die auf den beiden Enden eines mit bizarren Schmiedearbeiten verzierten Firstes saßen. Viele Ortschaften haben kein so prachtvolles Stadthaus. Außen zeigt der Schlußstein des Gewölbes, erhalten durch die Härte des erlesenen Steins, in den es der Bildhauer eingemeißelt hatte, das Wappenschild der Soulanges: Drei Pilgerstäbe in blauem senkrecht geteiltem Schild mit roter Querbinde, worauf fünf Kreuzblätter mit spitzem Stiel; und es trug die heraldische Auszaddelung, die die jüngeren Söhne führen müssen. Blondet entzifferte die Devise: »Ich pflege zu handeln« (Je soule agir), eines jener Wortspiele, das die Kreuzritter mit ihren Namen zu machen liebten, und das an eine schöne politische Maxime erinnert, die, wie man sehen soll, unglücklicherweise von Montcornet vergessen wurde. Das Tor, welches Blondet von einem jungen Mädchen aufgemacht worden war, bestand aus altem Holz, das schachbrettförmig mit schweren Eisennägeln beschlagen war. Der durch das Knarren der Angeln aufgeweckte Wächter steckte die Nase aus seinem Fenster und ließ sich im Hemde sehen.
    Wie, unsere Wächter schlafen zu

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