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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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ihr also alle Geheimnisse des Buchladens?"
    Tutter lachte.
Gewiss nicht alle.
    Aber zumindest ein paar.
    "Die falsche Wand?", versuchte es Silvana.
    Claw kicherte glucksend.
Ach, die! Ja, von der wissen wir.
    "Wisst ihr auch, was sich dahinter verbirgt?"
    Der Keller?
    Natürlich der Keller, Snick! Aber doch nicht irgendein Keller.
    Silvana runzelte die Stirn. Das klang vielversprechend. "Sondern?"
    Der Reproduktions-Keller. Jedenfalls würde man ihn heute so nennen.
    Reproduktion? Silvana musste an die kleinen Schreibpulte denken. "Heißt das, dort unten wurden Bücher vervielfältigt?"
    Unter anderem.
    Würdest du bitte aufhören, in Rätseln zu sprechen, Claw, und einen ganzen Satz bilden?
    Ist ja gut. Tut mir Leid. Dort unten wurden auch beschädigte Bücher wieder repariert und vervollständigt.
    Gab es dazu nicht sogar ein kleines Alchimie-Labor?
    Ja, Tutter. Um besondere Tinte nachzuproduzieren. Oder spezielle, manchmal sogar magische Beschichtungen für Papiere und Einbände.
    "Wisst ihr auch, wer dort unten gearbeitet hat?"
    Hm, waren das nicht …
    Gremlins
, quietschte Tutter.
Aus Talumbria. Und firolarische Druiden.
    Ja, ich glaube, das waren sie. Bis auf den Alchimisten. Das war ein Mensch.
    Sebastian
, quiekte Tutter erneut.
    "Warum wurden die Schreibstuben aufgegeben?", fragte Silvana. "Gab es einen bestimmten Grund?"
    Sebastian kam eines Tages und bat den damaligen Besitzer des Buchladens, etwas im Keller verstecken zu dürfen. Etwas Kostbares.
    Toby brummte bestätigend.
Kurz darauf kam Sebastian bei einem Unfall in seinem Labor ums Leben.
    Seitdem soll es dort unten spuken!
    Snick knurrte ungehalten.
Blödsinn.
    Trotzdem wollte danach niemand mehr dort arbeiten!
    Spuken? Silvana musste wieder an den kühlen Luftzug denken, der ihre Wange gestreift hatte. Er war aus dem Nichts gekommen. Direkt an einer der Türen … Sie konnte ein Schaudern nicht unterdrücken.
    Auf jeden Fall wurde die Werkstatt zurück ins Inselreich verlegt. Aber man konnte dir Tür nicht öffnen, die Sebastian erbaut hatte, um seinen Schatz mitzunehmen. So ließ man den Durchgang für alle bestehen, die wissen, was sich dort unten verbirgt.
    "Also kann man ohne das Wissen nicht durch die Wand gelangen?"
    Nur mit dem Wissen, oder wenn man schon einmal im Inselreich war.
    "Das erklärt, warum wir beim Streichen der Wand nichts bemerkt haben. Und warum Yazeem ebenfalls hindurch schreiten konnte."
    Sicherlich eine Erklärung.
    "Und wisst ihr auch, was es mit den Rätseln …"
    "Silvie!" Atemlos kam Corrie herausgestürzt und sah ihre Freundin aufgeregt an. "Ich hatte gerade eine irre Gedankenkette! Und ich glaube, ich habe das erste Rätsel gelöst!"
    Silvana sprang auf. "Wie hast du das denn gemacht?"
    "Komm mit, das musst du dir selbst anhören."
    Zeit zu gehen.
    Klingt danach.
    "Anhören?", wiederholte Silvana und krauste verwirrt die Nase. Doch sie folgte ihrer Freundin in die Küche zurück.
    Auf dem Tisch stand die Spieluhr.
    "Ich habe sie aufgezogen", gestand Corrie reumütig. "Ich wollte nur einmal kurz hören, wie sie klingt."
    "Und wie klingt sie?"
    "Pass auf!" Corrie drehte langsam den Schlüssel und zog die Spieluhr damit auf. Als sie losließ, begann die Mechanik im Inneren eine seltsam bekannt anmutende Melodie zu spielen, zu der der Drache mit dem Kopf wippte. Nach ein paar Takten öffnete er zusätzlich seine Schwingen und schloss sie wieder.
    Corrie sah Silvana erwartungsvoll an. "Und? Erkennst du es?"
    Doch Silvana konnte nur den Kopf schütteln. "Bekannt kommt es mir vor. Aber ich weiß nicht, woher."
    "Ich finde, es klingt ein wenig wie dieses Lied …
Crimson Tide
, glaube ich", erklärte Corrie. "Und darüber musste ich dann wieder an unseren Besuch in der
Roten Flut
denken."
    Silvana nickte langsam. "Soweit kann ich dir folgen."
    "Irgendwie kam mir dann das Kästchen und sein Inhalt in den Sinn. Vor allem das Säckchen mit dieser Essenz. Und da ist es mir eingefallen: Hat es nicht geheißen, dass die Naga aus dieser Essenz schwarze Perlen herstellen können? Und dass eine solche unendlich kostbar für sie ist?"
    Silvana zuckte die Schultern. "Ja, an etwas in der Art kann ich mich auch noch erinnern."
    "Und was sind Naga?"
    Da begriff auch Silvana. Fassungslos starrte sie ihre Freundin an. "Schlangenmenschen!"
    "'Was die Schlange liebt und niemals gibt, doch wandelt sie's dir, platzier es hier'", rezitierte Corrie das erste Rätsel. "Es passt. In die Mulde gehört eine schwarze Perle."

    Veron sah Cryas

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