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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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und vierte auf - während das eine in eine Art durchsichtigen Behälter mündete, baumelte an dem anderen eine Schale von der Größe einer Untertasse. Wirklich sehr seltsam.
    Mit verengten Augen beugte sie sich weiter vor. Etwas an den breiten Riegeln hatte ihre Aufmerksamkeit geweckt…
    "Hast du etwas gefunden?", wollte Corrie wissen.
    "Da steht etwas drauf", stellte Silvana fest, die mit der Nase mittlerweile fast an einen der Riegel stieß.
    "Wieder Zahlen?" Corrie und trat neben sie und versuchte, ebenfalls etwas zu erkennen.
    Silvana schüttelte den Kopf. "Ich würde sagen, Buchstaben. Aber es ist alles mit Staub überzogen." Sie nahm ihren Ärmel zwischen die Finger und rieb damit über das Eisen, um es zu säubern.
    Unvermittelt begann die Luft neben ihnen, zu glühen.
    Mit einem halb erschrockenen, halb ängstlichen Laut wichen die beiden hinter Yazeem zurück, der den Dolch gezogen hatte. "Was ist das?", stieß Corrie hervor. "Hast du mit deiner Reiberei jetzt einen Dschinn beschworen?"
    Yazeem verengte die Augen und versuchte, etwas in der Form zu erkennen, die sich aus dem goldgelben, glitzernden Wirbel zu bilden begann. "Ein Buch", murmelte er schließlich und trat vorsichtig näher. "Ein
ätherisches
Buch."
    "Sind die gefährlich?" Silvana reckte den Hals, wagte jedoch ebenso wenig wie Corrie, ihm zu folgen.
    "Sie sind für gewöhnlich in Zaubern verborgen, um Hinweise zu geben", erwiderte Yazeem langsam. "Manchmal sind sie aber auch Schutzzauber, die üble Flüche aussprechen können."
    Corrie schluckte. "Wenn ich zu irgendeinem Tier werden sollte, möchte ich einen großen Käfig und das beste Futter, bitte."
    "Wenn das Buch einen solchen Zauber in sich tragen würde, wären wir schon alle längst verwandelt", beruhigte sie Yazeem. Gerade wollte er sich noch einen weiteren Schritt auf das Buch zumachen, als plötzlich eine dunkle, näselnde Stimme den Gang füllte, die direkt aus dem Buch kam.
    "Fremde! Wenn ihr hier unten steht, hat euch entweder das Wissen oder der Zufall geleitet. Sollte es Zufall gewesen sein, so werdet ihr nichts von dem gebrauchen können, was ich euch gleich vortragen werde. Versucht nicht, diese Tür zu öffnen, denn was dahinter ist, besitzt keinerlei Wert für euch. Verlasst diese Gewölbe und tretet zurück durch die Barriere, ohne noch einen Gedanken an das zu verschwenden, was ihr hier unten vorgefunden habt.
    Jene, die dem Buch unseres Meisters gefolgt sind, werden jedoch ihre verdiente Belohnung an sich nehmen können, wenn sie sich als würdig erweisen und alle vier Rätsel lösen, die ich als Prüfung in den Stahl gebrannt habe. Ein jedes weist den Weg zu etwas, dessen es bedarf, um die Schlösser zu öffnen und den Zauber zu lösen."
    "Spricht er von dem Zweiten Buch von Angwil?", flüsterte Corrie aufgeregt. "Ist es also wirklich hier unten?"
    Doch Silvana gebot ihr mit einem Kopfschütteln zu schweigen.
    Das Buch hatte seine Ausführungen noch nicht beendet.
    "Wenn es euch gelungen ist, ein jedes Rätsel zu lösen, das in das Eisen gebrannt wurde, so tretet erneut vor dieses Tor hin und öffnet die Schlösser, eines nach dem anderen. Wenn ihr euch dann noch immer sicher seid, euch dem stellen zu wollen, was die Schriften für euch bereithalten, so nehmt an euch, was hier verborgen liegt. Ergründet die weiteren Geheimnisse, die auf dem Weg warten, bis schließlich alles bereitet ist, um den Meister in diese Welt zurückzurufen." Die Stimme räusperte sich kurz und nahm dann einen weniger formalen Klang an. "Und nun solltet ihr euch den Rätseln zuwenden, die ich vorbereitet habe, wenn ihr es denn versuchen wollt. Wenn ihr ohnehin nicht auf das aus seid, was sich dahinter verbirgt, dann lasst dieses Tor einfach unberührt, wie es hier steht. Ich werde dann auf die nächsten warten, die kommen. In jedem Fall wünsche ich alles Gute." Danach schwieg die Stimme und das Buch verblasste langsam wieder vor den Augen der drei.
    "Also für mich klang das ziemlich nach dem Versteck des Zweiten Buches", stellte Corrie fest und klopfte mit der flachen Hand gegen das massive Holz.
    "Dem stimme ich durchaus zu", nickte Yazeem. "Aber um heranzukommen, müssen wir wohl erst die Rätsel lösen, die laut unseres Buches auf den Eisenbändern stehen."
    Corrie betrachtete die geschwungene Schrift und zog zischend die Luft zwischen die Zähne. "Kann sich die jemand merken, bis wir wieder oben sind?"
    "Müssen wir nicht." Silvana verschwand kurz in einer der Nischen und kam mit ein paar

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