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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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das Taschengeld der beiden zu machen begann. Sie hatte die beiden gerade verabschiedet, nicht ohne auch gleich die nächste Bestellung notiert zu haben, als auch schon der nächste Kunde neben ihr stand. Mr. Shepherd, dem der kleine Imbiss-Stand am Marktplatz gehörte, suchte dringend einen spannenden Krimi als Geschenk für seinen Cousin.
    Corrie war währenddessen dabei, die Bilderbücher in der Kinderecke zurück zu sortieren, die überall im Laden liegen gelassen worden waren. In dieser Beziehung waren die Woodmoorer auch nicht anders, als die Kunden in London - egal, ob sie oder ihre Eltern aus dem Inselreich stammten oder aus dieser Welt.
    Wie aus dem Nichts erschien Yazeem neben ihr. "Hast du schon eine Idee, was ihr heute Abend essen wollt?"
    Corrie starrte ihn verblüfft an. "Ähm … weil …?"
    "Ich hätte sonst vorgeschlagen, dass ich heute etwas koche. Etwas aus dem Inselreich, das man auch mit Zutaten aus dieser Welt gut zubereiten kann."
    "Das klingt spannend. Und das geht auch?"
    Yazeem kräuselte spöttisch die Lippen. "Ich hätte es sonst nicht angeboten."
    Corrie verdrehte die Augen. "Schon gut. Dumme Frage - sehe ich ein. Also, ich würde mich jedenfalls freuen."
    Der Werwolf grinste zufrieden. "Dann müssen wir nur nach Ladenschluss noch einmal einkaufen."
    Also fuhren die Drei keine Stunde später zum Supermarkt von Woodmoore.
    "Die haben alle schon wieder unmöglich geparkt!", schimpfte Corrie und rollte bis zum Ende der nächsten Reihe. Dort endlich fand sie eine Lücke, die breit genug für den HY war.
    Allerdings ein gutes Stück vom Eingang entfernt.
    Als sie vom Wagen zurück über den Parkplatz schlenderten, fiel ihnen ein hagerer Mann mit langen, blauschwarzen Locken auf, der vergeblich versuchte, seine Einkaufstüten in einen verbeulten Kombi zu laden, während eine hyperaktive Bulldogge um seine Beine hüpfte. Schließlich hob er das Tier mit erstaunlicher Leichtigkeit hoch, drückte ihm einen Kuss auf den breiten Schädel und setzte es in den Kofferraum. Das verschaffte ihm gerade soviel Zeit, um eine weitere Tüte einzuladen, bevor die Bulldogge wieder heraus gesprungen war.
    "So ein Hund würde mich wahnsinnig machen", raunte Corrie Yazeem zu.
    Dieser grinste. "Oh, der ist nicht immer so." Und laut rief er: "Nur weil du ein Café betreibst, heißt das nicht, dass dein Hund auch welchen trinken soll, Albian!"
    Beim Klang der bekannten Stimme richtete sich der Mann auf und sah dem Werwolf und den beiden Freundinnen schmunzelnd entgegen. "Wenigstens war es nur normaler Kaffee und keine von den
besonderen
Mischungen." Er umarmte Yazeem herzlich. "Und wer sind deine beiden Begleiterinnen? Unsere neuen Buchhändlerinnen?"
    "Corrie und Silvana, ganz Recht." Der Werwolf beugte sich zu dem Hund hinunter, der sich aufgeregt hechelnd an seinem Knie abstützte und versuchte, ihm die Pfote zu geben.
    Albian streckte ihnen die Rechte entgegen. "Blackwood. Aber nennt mich bitte bei meinem Vornamen: Albian."
    Corrie erwiderte sein freundliches Lächeln. "Gerne. Dann bist du also der Konditor, von dem Yazeem …" Sie hielt inne und sah irritiert hinunter. "Oh …"
    Erst jetzt hatte sie bemerkt, dass seine Rechte, die sie schüttelte, nur noch drei Finger besaß.
    In Albians jadegrüne Augen trat ein belustigtes Funkeln. "Ganz Recht, der Konditor.
Alchimistischer
Konditor, um genau zu sein." Er reichte auch Silvana die Hand, die nach Corries erster Reaktion nicht mehr halb so überrascht war. Auch, wenn es sich seltsam anfühlte, drei Finger zu drücken, statt einer ganzen Hand. Bisher war ihr war lediglich der massive, silberne Totenkopfring an seinem rechten Daumen aufgefallen - nicht jedoch die vernarbten Stümpfe dieser Hand, die einmal Finger gewesen waren.
    Yazeem tätschelte der Bulldogge noch einmal den Kopf, bevor sie genug hatte und zu Corrie weitersprang. "Ist dir wieder irgendeine Zutat ausgegangen, dass man dich hier trifft?"
    "Dafür würde ich im Leben nicht hierher fahren", erwiderte Albian kopfschüttelnd. "Das ist unser normaler Wocheneinkauf. Und darüber hinaus", er schlug die Wolldecke zur Seite, "waren diese Woche die Windeln im Angebot."
    Yazeem runzelte die Stirn. "Wann genau ist es so weit?"
    "In ein paar Monaten. Aber Emma lagert jetzt schon einmal alles, was es günstig zu kaufen gibt. Mit den Kartons voll Kleidung im Keller könnte ich vermutlich Everfields komplette Säuglingsstation versorgen." Er zuckte die Schultern. "Die Vorfreude. Mir geht es ja genauso."
    Jasper

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