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Taberna Libraria

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Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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mit euch. Ich wünsche euch viel Spaß - und viel Erfolg."

    Das Geschäft von Orad lag ein gutes Stück von der
Magischen Schriftrolle
entfernt an einem der großen Marktplätze hinter dem Basar. Der Weg dorthin führte durch schmale, weder von Sonne, noch von Wohlgerüchen verwöhnten Seitengassen und ein rostiges Eisentor, das laut des angeschlagenen Holzbretts zur Nacht geschlossen wurde.
    Als sie den Platz überquerten, waren gerade zwei Zyklopen dabei, ein Holzpodest vor einer der Hausmauern aufzubauen, auf dem höchstens eine Person Platz finden konnte. Einige Leute blieben kurz stehen, um ihnen zuzusehen, doch der Großteil ging vorüber, ohne die Arbeiter weiter zu beachten.
    Yazeem hielt ebenfalls kurz inne, doch nur, um seinen Blick einmal in die Runde schweifen zu lassen. Dann hatte er das Haus ausgemacht, an dem das Schild mit dem Schriftzug 'Exotische Waren' prangte und schritt zielstrebig darauf zu.
    Corrie und Silvana beeilten sich, Schritt mit ihm zu halten.
    Die meiste Zeit des Wegs über hatten die beiden Freundinnen geschwiegen, jede in ihre eigenen Gedanken vertieft, doch jetzt sah sich Silvana genötigt, die Frage zu stellen, die ihr beim Anblick des schmalen, nicht besonders hoch aufragenden Geschäfts gekommen war. "Was machen wir eigentlich, wenn wir hier nicht alles bekommen sollten?"
    Yazeem lächelte ihr aufmunternd zu. "Dann wird uns Orad sicherlich sagen können, wo wir es bekommen können oder wie lange es dauern würde, es zu bestellen." Er trat durch die niedrige Eingangstür in den Laden. Dort war es nicht besonders hell, aber aus dem Obergeschoss drang doch ausreichend Licht zu ihnen, um erkennen zu lassen, dass niemand da war. Yazeem drehte sich suchend im Kreis. "Meister Orad? Seid ihr hier?"
    "Der Ruf der Kundschaft!" Aus dem Obergeschoss schwebte ein gedrungenes Männchen mit einem weiten Mantel und spitzen Ohren zu ihnen herab, das weder Beine, noch Füße zu besitzen schien. Jedenfalls waren in der bläulichen Wolke unter ihm keine zu erkennen. "Verzeiht, dass ich euer Eintreten überhört habe, aber ich war gerade mit dem Zählen der Flohmotten-Kokons beschäftigt. Welche Wünsche führen euch an diese Stätte?"
    Corrie zog die Liste hervor, die Albians Bestellung enthielt und entfaltete sie. "Wir sind da auf der Suche nach einigen sehr seltenen Zutaten."
    Orad nahm sie mit einem Nicken entgegen und studierte die einzelnen Positionen, wobei sich seine Stirnfalten, die sich bei Corries Worten gebildet hatten, langsam wieder glätteten. Schließlich brummte er. "Zugegeben, keine alltäglichen Wünsche, die ihr da mit euch führt. Und in manchen Landstrichen durchaus selten anzutreffen. Aber ihr seid zu Orad gekommen und daran habt ihr gut getan."
    "Dann habt ihr also alles …"
    "Wenn euch danach ist, dann seht euch gerne noch etwas um. Vielleicht gefällt euch noch das ein oder andere Stück meiner Güter. Ich werde derweil eure Bestellung zusammenpacken." Damit schwebte Orad auf seiner Wolke wieder in Richtung Obergeschoss davon.
    Silvana zuckte die Schultern. "Ja dann … schauen wir mal, oder?"
    Corrie war bereits auf der Suche nach etwas Interessantem und begann damit, die Auslagen und Regale neben dem Eingang zu durchstöbern.
    Yazeem blieb an der Theke stehen und sah ihnen amüsiert dabei zu, wie sie Schubladen aufzogen, Kisten öffneten und Gläser aufnahmen, um den Inhalt zu begutachten.
    "Hast du so etwas schon einmal gesehen?", fragte Corrie, als sie am Ende des Regals angekommen war und hielt ihrer Freundin ein schlankes, an ein Reagenzglas erinnerndes Gefäß vor die Nase. Darin glitzerten Gebilde, die wie übergroße Schneeflocken aussahen.
    Silvana legte prüfend den Kopf schief. "Hübsch."
    "Wollbärpolypen", bemerkte Yazeem und schmunzelte.
    Corrie starrte ihn entsetzt an. "Das hier?"
    Der Werwolf nickte. "Werden aus dem Rachen …"
    "Danke, ich weiß, wo Polypen normalerweise sitzen", unterbrach sie ihn und stellte das Glas angeekelt zurück. "Wozu um alles in der Welt braucht man die?" Als der Werwolf daraufhin zu einer Antwort ansetzte, hob sie die Hand. "Tu bitte einfach so, als hätte ich nicht gefragt, ja?"
    Silvana war unterdessen weitergeschlendert und betrachtete eine niedrige Kommode, auf der sich getrocknete Wurzeln, Pilze und Kräuterbunde stapelten. Ein bauchiger Korb erregte ihre Aufmerksamkeit.
    "Alraunen", murmelte sie fasziniert und nahm eine der Knollen in die Hand. Sie war rau und erdig und erstaunlicherweise ganz warm … Silvana versuchte

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