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Taberna Libraria

Taberna Libraria

Titel: Taberna Libraria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Dageroth
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auf die Holzplatte legte. "Hier hätten wir dann also ein Gläschen mit den gemahlenen Schwanzfedern des Boca-Ira-Vogels, ein Fläschchen Eisblattlikör, Schlammwurz im eigenen Saft, Milch von einem Großen Weißen Wyvern, ein Horn der Altar-Schnecke, schwarzes Salz aus dem Firminsund, ein Sack Schneemehl und Sonnenflischöl." Er hielt inne und überflog noch einmal die Liste, bevor er das goldene Fläschchen wieder fortnahm. "Das gehörte zu einer anderen Bestellung, ich bitte um Verzeihung."
    "Sonnenflischöl?" Silvana sah Yazeem fragend an.
    "Ich glaube, das benötigt man für eine Menge magische Tränke", sagte der Werwolf.
    "Oder zum Backen von Falkenhainer Flischpastete", grinste Orad. "Aber eure Zutaten sehen mir eher nach Wyvern-Creme aus - oder nach einem marderischen Festtagstörtchen." Er zuckte die Schultern. "Wie dem auch sei - kann ich sonst noch etwas für euch tun? Hat euch noch etwas von meinem Angebot zugesagt?" Er beschrieb einen Bogen mit seinen kurzen Armen.
    "Darauf werden wir sicherlich noch einmal zurückkommen", erwiderte Yazeem freundlich. "Für heute reichen uns jedoch die Dinge von der Liste. Was bekommt ihr dafür, Meister Orad?"
    Der spitzohrige Händler neigte den Kopf und betrachtete Yazeems Schattenriss, der sich schemenhaft auf dem Holzboden abzeichnete. "Wie es euch beliebt, Herr Werwolf. Da die Wyvern gerade Brutzeit haben, mache ich euch für die Milch einen Sonderpreis. Insgesamt sind es dann 400 Austerzen."
    Silvana stieß ihre Freundin an. "Ist das viel?", wisperte sie.
    Corrie rümpfte die Nase, während Yazeem den Beutel öffnete, den ihm Cryas mitgegeben hatte. "Ich glaube schon."
    Gemeinsam sahen sie zu, wie ihr Begleiter einige kupferne Barren und goldene Münzen auf den Ladentisch zählte und dann den Korb entgegen nahm.
    Als sie mit ihren Einkäufen wieder aus dem Laden heraustraten, hatte sich nicht weit von ihnen ein Pulk aus Leuten gebildet, ungefähr dort, wo sich das Podest befinden musste.
    "Was gibt es dort wohl zu sehen?", fragte Corrie und blieb stehen.
    Silvana zuckte die Schultern. "Den Reaktionen nach zu urteilen, nichts unbedingt erheiterndes." Sie betrachtete aufmerksam die Gesichter derer, die sich durch die dichten Reihen zurück nach draußen drängten. Beinahe jeder wirkte bestürzt, wenn nicht sogar verschreckt.
    "Ich werde nachsehen", bot Yazeem an. "Ihr bleibt genau hier stehen. Ich bin gleich zurück."
    Und es dauerte in der Tat nicht lange, dann schob sich der Werwolf durch die wachsende Ansammlung wieder zu ihnen - nicht mit bleichem, aber dafür mit sehr nachdenklichem Gesicht.
    Corrie hob die Brauen. "Und? Was gibt es dort zu sehen?"
    Yazeem räusperte sich, bevor er sprach. "Logri", erwiderte er dann. "Zumindest sein Kopf."
    "Sein Kopf?" wiederholten Silvana und Corrie entsetzt.
    Der Werwolf nickte. "Auf einem Pfahl."
    "Aber Blutschatten hat doch gesagt, dass Logri und Vulco noch leben würden!"
    "Es war auch nicht Rabas, der ihn enthauptet hat."
    Silvana schürzte die Lippen. "Sondern?"
    "Lamassar. Das sagt jedenfalls das Schild. Für wiederholtes Versagen."
    Corrie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. "Und was ist dann mit Vulco?"
    "Das wird Cryas herausfinden." Yazeem schob die beiden Freundinnen in Richtung der Seitengasse, aus der sie gekommen waren. "Und jetzt sollten wir uns beeilen, zur Schriftrolle zurückzukehren."

    Etwas später hatte Cryas seine Drachen auf Erkundungsflüge geschickt, einen davon mit einer Nachricht zu Blutschatten, Yazeem war mit den Einkäufen auf dem Weg zu Albian und die beiden Freundinnen hatten es sich auf dem Sofa in Corries Zimmer bequem gemacht. Im Fernsehen liefen Cartoons, auf dem Tisch neben einem Teller mit Cornedbeef-Sandwiches dampfte eine Kanne Zitronentee und von draußen prasselte der graue Regen gegen die Fensterscheiben.
    Das Buch von Bergolin hatte entdeckt, dass der Dielenboden neben dem Teppich überaus glatt war und schlitterte nun mit offenkundiger Begeisterung unermüdlich von einer Zimmerwand zur anderen.
    "Ich kann nur hoffen, dass sich dieser Buchladen hier nicht noch zu einem Gefängnis entwickelt", bemerkte Silvana und pustete über ihren Tee, bevor sie einen Schluck trank, das Gesicht verzog und Zucker nachgab.
    Corrie ließ irritiert die Fernbedienung sinken, mit der sie gerade den Ton leiser gestellt hatte. "Wieso glaubst du, dass es so kommen könnte?"
    "Wir können doch jetzt schon nicht mehr einfach so durch Port Dogalaan spazieren, ohne Angst haben zu müssen, entdeckt zu

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