Taeter wie wir
wir hatten ein paar der Mädchen bei uns, als die Feier zu Ende war. Zuerst machten wir unten auf dem Spielplatz weiter, sonderbarerweise hatten wir in dieser Nacht immer noch Schnaps und dann wurde es langsam hell. Wir wippten, schaukelten, wir drehten uns auf dem kleinen Karussell herum, uns wurde schwindlig und wir fielen hin, wenn wir absprangen, und wir umarmten uns die ganze Zeit.
»Lasst uns zum Strand gehen«, schlug Henk vor, er schaukelte mit Louise Wiedemann auf dem Schoß. Louise Vest war auch dabei, Storch war da, Eva, Merete.
»Und wie wir zum Strand gehen!«, schrie Wilam.
Alle waren dafür, auch Eva, wir fuhren mit unseren Mopeds in einer langen Kette und wir waren verdammt gut gelaunt, wir schoben Storch und Eva, die nur Räder hatten, es war hell und lustig, und wir fuhren in Schlangenlinien und jemandjuchzte, wenn wir zu nah herankamen, aber es passierte nichts.
Wir fuhren nicht an unsere übliche Stelle, Eva und Storch kannten eine Stelle, wo man geschützter war, das war nicht weit vom Campingplatz entfernt und man konnte nicht den ganzen Weg mit dem Moped hinfahren, also ließen wir sie im Wald zurück und dann ging es einen schmalen Pfad entlang. Wir liefen und tanzten umeinander. Die Sonne ging auf. Es war noch nicht so verdammt heiß und Bogense und Benji machten ein Lagerfeuer, aber nur ein kleines. Und wir hatten immer noch etwas zu trinken.
»Prost auf den Sommer!«, brüllten wir alle zusammen. »Prost auf den Sommer!«
Wir sangen sogar, das war natürlich die Idee der Mädchen, aber wir hatten keine Musik dabei. Wir planschten ein wenig im Wasser, doch das war saukalt. Eine Weile warfen wir so einen ausgelutschten Ball, den wir gefunden hatten, hin und her. Wir spielten Jungs gegen Mädchen, wir mussten versuchen, dem anderen den Ball zu klauen, und wir hechteten nach dem Ball und warfen die Mädchen zu Boden, um den Ball zu kriegen. Eva ging ein Stück den Strand hinauf und kam wieder zurück. Sie lächelte und schaute dem Ballspiel nur zu. Sie ging auch ein Stück ins Wasser, sie hielt ihr Kleid hoch, damit es nicht nass wurde, sie schauteübers Wasser und man kann nicht sagen, woran sie dabei wohl gedacht hat.
Irgendwann hatten wir nichts mehr zu trinken und langsam wollten einige nach Hause. Zuerst Storch und Louise Wiedemann. Dann Louise Vest. Wir gaben uns alle Mühe, sie zurückzuhalten.
»Bogense macht einen Striptease«, riefen wir.
»Scheiße, das haben wir schon zu oft gesehen«, erwiderten sie.
»Lasst uns wieder singen«, schlugen wir dann vor. »Hört mal, wie schön wir singen!«
Wir grölten und brachten sie dazu, zu vergessen, dass sie gehen wollten, aber nicht lange, sie hatten keine Lust mehr. Zum Schluss waren nur noch wir Jungs da und Eva und Merete. Eva ging nicht, als die anderen Mädchen gingen. Worauf wir wohl ein bisschen stolz waren. Dann waren wir also doch nicht solche Idioten, dann konnte man es doch mit uns aushalten. Merete fing an, mit Henk zu tanzen, Eva machte auch ein wenig mit, wir anderen auch. Wir tanzten ohne Musik, auf eine sonderbare Art und Weise ging das gut, jetzt war es heiß geworden, wir warfen unsere Hemden und so von uns. Wir tanzten um Merete und Eva herum.
Natürlich blieb sie nicht mehr, Eva, sie sagte nicht viel, lächelte nur, nahm ihre Klamotten und winkte uns zu, ganz plötzlich winkte sie und wirwinkten nur zurück, mit Eva fing man ja nicht an zu meckern. Eva ging, wenn sie gehen wollte.
Wir hörten auf zu tanzen. Merete und Henk prügelten sich scherzhaft ein wenig und versuchten, den anderen ins Wasser zu ziehen; Meretes Hose wurde nass und sie zog sie aus, Henks Hose war auch nass, aber er zog sie nicht aus. Merete wollte, dass wir wieder tanzten, aber jetzt hatten wir keine Lust mehr, nicht mit ihr, wir lagen im Sand. Sie tanzte allein. Sie hatte nur ein Top und einen Slip an, fast ein Tanga. Sie ärgerte uns, weil wir keine Lust mehr hatten.
»Nun kommt schon!!!«, nervte sie, zog uns an den Armen und warf Sand auf uns.
Sie bekam Henk hoch und kurz darauf auch Niko, sie tanzte zwischen den beiden und es gefiel ihr, dass da zwei um sie herum waren, so sah es jedenfalls aus, nur sie und kein anderes der Mädchen, sie wusste sicher selbst genau, dass sie die Hässlichste von ihnen war, und genoss es, jetzt allein mit uns zu sein. Dann stand Bogense auch auf, zog sich das Hemd aus und machte mit. Und das war nichts, was wir unbedingt wollten, das war nichts, was wir beschlossen oder geplant hatten, das war etwas,
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