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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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nirgendwohin fliehen. Aus beiden Enden des Lincoln Tunnels stieg Rauch auf. Kampf flugzeuge hatten die Brücken schon bei dem fehlgeschlagenen Versuch zerstört, die Seuche an der Ausbreitung zu hindern. Um den Brunnen abzudecken, nachdem das Kind hineingefallen war.
    Laut Meldungen noch aktiver Nachrichtensender standen selbst die auf natürliche Weise Gestorbenen wieder auf. Die Männer von Remote Six hatten keine Antwort auf dieses Phänomen. Die Datenanalytiker hatten nur einen Lösungsvorschlag: Wer dem freien Himmel ausgesetzt war, in dem schlummerte die Anomalie.
    Die dunkle Gestalt vor den Bildschirmen im Lagezentrum war als Gott bekannt. Echte Namen waren hier nutzlos und verbotene Tabus. Die Decknamen, die man in der Denkfabrik erhielt, verwendete man, um grob auszudrücken, wer hier was zu sagen hatte.
    Gottes Laufbahn hatte in der Einsatzleitung der CIA begonnen, wo er innerhalb der Vereinigten Staaten verdeckte Aktionen geplant und ausgeführt hatte. Die Besten und die Bösesten hatten ihn ausgebildet. Sein längst toter Mentor hatte die zweifelhafte, doch streng geheime Ehre, sich die Spielregeln für die Operation Northwoods auszudenken – einen Plan, um Angriffe im Inland durchzuführen, Zivilisten zu töten und es den Radikalen in die Schuhe zu schieben, damit Amerika die militärische Invasion Kubas unterstützte.
    Gott war ein Wunderkind der wahren Tyrannei. Seine Schattenorganisation hatte das Startgeld vorgestreckt, mit dem Google und andere DARPAnet-Giganten gezeugt wurden. Auf den höchsten Ebenen der zersplitterten Geheimdienste hatte seine Agentur in Partnerschaft mit der NSA uneingeschränkten Zugriff auf einfach alles: private E-Mails und Netzsuche von Individuen. Gottes alte Identität war gelöscht und durch einen Stern auf einer Mauer in Virginia ersetzt worden. Kurz nach der Löschung hatte man ihm befohlen, etwas zu befehligen, das nur sehr wenigen Regierungsbeamten unter dem Namen Remote Six bekannt war. Den Rest kannte nur Gott allein.
    Viele verdeckt arbeitende Denkfabriken in der Beltway-Region und um sie herum handelten ausschließlich mit Informationen. Auch Remote Six, doch war sie darüber hinaus eine ausführende Einheit. Sie konnte Beschlüsse fassen und kinetische Unternehmungen mit den Ressourcen und der Macht durchführen, die furchtsame gewählte Amtswalter ihr garantierten – Menschen, die sich die Hände nicht schmutzig machen und keine Einzelheiten wissen wollten. Dieses verdeckte Beschlusszentrum lag nicht mal in der Nähe des District of Columbia – es existierte fern vom politischen Radar und dem Einfluss jedes Beltway-Banditen oder frisch gewählten, immer nur das Gute wollenden Politikers. Remote Six, schon vor dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet, war eine Variable in allem gewesen, angefangen beim Abwurf der ersten Atombombe auf Japan über die Ermordung wichtiger nordvietnamesischer Militärführer im Phoenix-Programm bis zu ähnlichen, kürzlich erfolgten Destabilisierungsmaßnahmen im Mittleren Osten. Remote Six traf die großen Entscheidungen. Die drei Regierungsfilialen besorgten das Gleichgewicht der Macht und die Illusion der verfassungsmäßigen Führerschaft, doch verdeckt arbeitende Einheiten wie Remote Six zogen die Strippen hinter dem Vorhang des Zauberers.
    Gottes Kontrolle unterstanden bei Remote Six tief unter der Erde hochentwickelte Quantenrechnersysteme. Multiple und redundante Quantenhologramm-Speicherlaufwerke enthielten jedes Fitzelchen des menschlichen Wissens vom Feuermachen bis zu den technischen Einzelheiten des Großen Hadronen-Speicherrings und weit darüber hinaus.
    Jede Komposition, jeder Spielfilm waren dort gespeichert und archiviert. Auch das gesamte Internet wurde regelmäßig abgegrast und in Quantenrechnerspeichern verzeichnet. Wenn die Menschheit unterging, blieb jede kostbare wissenschaftliche Erkenntnis und jegliche Kunst erhalten.
    Ein Lämpchen auf der flachen Armatur zeigte eine eingegangene Nachricht an. Sie war an den Stationsleiter gerichtet. Gott trat an den aufleuchtenden Bildschirm und befahl einem Referenten, das Dokument auszudrucken. Während der Drucker die Nachricht ausspuckte, fing Gott schon an zu lesen.
    Lage fatal und nicht behebbar. Erbitte Optionspaket R6, alle durchführbaren Optionen an das Pentagon-II-Lagezentrum-LAN hochgeladen.
    Gott lachte laut und stellte sich am anderen Ende der Leitung den Präsidenten vor, der im Ausweichquartier in den Shenandoah Mountains Bleikugeln ausschwitzte. Im Moment

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