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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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Ein-Dollar-Job-Gärtner mache?«
    »Ist mir doch egal, du krummbeiniger Topfgucker«, sagte Disco. »Du freust dich doch bestimmt, dass du-weißt-schon-was abgeschafft wurde, bevor die Kacke anfing zu dampfen.«
    »Mordsmäßig, weil mich jetzt alle Frauen ständig heilen wollen. Solange es die Pferde nicht scheu macht, ist es mir scheißegal, was die Leute in ihren vier Wänden treiben.«
    »Dann mach halt den Deckel sauber, damit wir endlich …«
    Die beiden Männer hörten ein Geräusch. Es war zu laut, als dass der Wind es erzeugt haben konnte.
    »Was war das?«, fragte Disco im Flüsterton.
    »Scheiße. Wir scheuchen sie auf, Disco. Ich von Osten, du von Westen.«
    »Gebongt.«
    Sie suchten ihre Bereiche nach Bewegungen ab.
    »Geh nicht zu weit weg«, sagte Disco. »Bleib in der Nähe der Siloabdeckung.«
    Minuten vergingen. Der Wind wurde etwas stärker und bewegte die Äste der etwa zehn Meter entfernten Bäume.
    »Ich hab was«, sagte Disco leise und ohne sich umzudrehen.
    Hawse war sofort an seiner Seite. Er hob seinen Karabiner und schaltete den Infrarot-Laser ein. »Wo ist es, Mann?«, fragte er.
    Disco hob ebenfalls seine Waffe, legte an und aktivierte den Laser. »Da drüben. Was ist das, verdammt?«
    Eine Wolke schwebte vorbei und enthüllte den Vollmond, der nun das ganze Gelände erhellte. In angespannten Situationen dieser Art neigt der menschliche Geist dazu, die Dinge herunterzuspielen und dann zu verpfuschen. So bestand Hawses erster Instinkt darin, den Abzug zu betätigen.
    PUFF, PUFF, PUFF.
    Die Kugeln trafen Fleisch. Das Geräusch war ihm tragischerweise nur allzu vertraut. Die Gestalt kam aus der Finsternis des Wäldchens auf sie zu. Disco und Hawse schossen drei Kugeln in ihren Schädel. Ihr Kopf explodierte und ließ verfaulte Fetzen des oberen Drittels zum Abendhimmel hinauffliegen. Das Ding selbst fiel drei Meter vor ihnen zu Boden. Das Geräusch der am Boden landenden Schädelsplitter folgte wenige Sekunden später.
    »Was für’n verdammter Scheißdreck!«, rief Hawse.
    »Reiß dich am Riemen, Alter. Oder willst du, dass noch mehr von denen kommen? Spar’s dir auf.«
    »Verzeihung, Mann, aber das war verdammt knapp. War der etwa schon länger hinter uns her? Das Geräusch … Ich hab nur geschossen, weil ich das Gefühl hatte, da beobachtet mich jemand.«
    »Ich hab’s auch gehört«, sagte Disco.
    »Okay. Scheiße. Gib mir noch mal Deckung. Ich mach die Abschussluke sauber, dann ziehen wir den Arsch ein. Vielleicht sind’s nur meine Nerven, aber ich hab schon wieder das Gefühl, beobachtet zu werden.«
    »Schau dir das Ding an«, sagte Disco. »Sieht ganz frisch aus.« Er begutachtete den Leichnam.
    »Lass dich nicht ablenken. Geh nicht zu nah ran. Könnte verstrahlt sein. In dem Bericht stand, dass die Bomben sie konservieren. Was für’n Irrsinn.«
    Hawse säuberte die Luke, entfernte das Unkraut und das Tarnnetz und warf den ganzen Dreck beiseite. Dann eilten die beiden ins Hotel 23 zurück, ohne zu wissen, ob die Toten sie und die zurückgelassenen Beweise aus dem Wäldchen heraus beobachteten – die gesäuberte Luke, die jeder sehen konnte, der sie von oben im Visier hatte.
    Remote Six – Zwei Wochen nach dem Ausbruch
    »Die Lage?«, rief eine Stimme aus dem Dunkel.
    »Tja, hm, die Städte sind nun in einem Zustand, den ich unbewohnbar nennen würde.«
    »Ausführlicher.«
    »Herrgott, was soll ich Ihnen denn erzählen, verdammt? Washington D. C., New York, Atlanta, Los Angeles, Seattle … da gibt’s nichts Ausführliches mehr drüber zu sagen. Die Städte sind alle tot!« Der Beobachter betätigte eine Reihe von Knöpfen auf dem Sensorbildschirm. Die Satellitenansicht einer Inselmetropole erschien. Während die unheilvolle Gestalt rechts neben ihm zuschaute, veränderte er die Größe.
    Ein Schwenk. Man sah Manhattan.
    Verstreute Trümmer und vereinzelte Brände beherrschten die Szene auf dem Schirm. Gestalten schleppten sich langsam durch den Rauch und bewegten sich auf den Straßen von da nach dort. Schnellere Bewegungen zogen die Aufmerksamkeit beider Beobachter auf sich: Ein Überlebendengrüppchen, mit Baseballschlägern bewaffnet, umging die Kreaturen und die verlassenen Kraftfahrzeuge.
    Die orbitalen Bewegungen des Beobachtungssatelliten über New York verzerrten auf eigenartige Weise den Betrachtungswinkel auf den Bildschirmen.
    Die beiden Männer beobachteten schweigend die Überlebenden. Die Verdammten. Das Phänomen breitete sich zu schnell aus. Man konnte

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