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Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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seine Uhr. „Ich muß weg. Der Trauergottesdienst findet um zehn statt. Ich nehme doch an, daß Sie beide dort sein werden?“ Er hielt auf seinem Weg zur Tür inne und warf einen zweifelnden Blick zurück. „Alaric, ich hoffe, Sie werden mit der Situation fertig. Als ich Sie herholte, standen die Dinge noch nicht so schlimm. Jetzt frage ich mich...“

    „Ich werde mit der Situation fertig, Brian. Wie ich schon sagte, überlassen Sie alles ruhig mir. Möchten Sie lieber die Robert-E.-Lee-High-School in allen Schlagzeilen wiederfinden? Und zwar nicht nur als Schauplatz einer Tragödie, sondern als ,Die Schule, in der es spukt’? Die Schule, in der die Untoten umhergehen? Ist das die Art von Publicity, die Ihnen vorschwebt?“
    Mr. Newcastle zögerte, dann nickte er, immer noch unglücklich. „Gut, Alaric. Aber erledigen Sie Ihren Job sauber und schnell. Wir sehen uns in der Kirche.“ Er ging, und Mr.
    Feinberg folgte ihm.
    Alaric blieb noch eine Zeit im Zimmer stehen und starrte vor sich hin. Dann nickte er und verließ das Haus ebenfalls. Elena ging leise die Stufen hoch.
    Was sollte das alles? Sie war total verwirrt, als schwebte sie losgelöst in Zeit und Raum. Sie mußte unbedingt erfahren, welcher Tag heute war, warum sie hier war und solche Angst hatte. Warum spürte sie instinktiv, daß unter keinen Umständen jemand sie sehen oder bemerken durfte?
    Sie blickte sich auf dem Speicher um. Nichts gab ihr den kleinsten Hinweis. Wo sie gelegen hatte, befanden sich nur die Matratze, das Wachstuch... und ein kleines, blaues Buch.

    Ihr Tagebuch! Begierig griff sie danach, öffnete es und überflog die Eintragungen. Sie hörten am siebzehnten Oktober auf, waren also keine Hilfe, um das heutige Datum zu erfahren.
    Aber während sie die Sätze betrachtete, formten sich Bilder vor ihrem geistigen Auge und reihten sich zu Erinnerungen auf wie Perlen auf einer Schnur. Fasziniert setzte sie sich auf die Matratze. Sie blätterte zum Anfang zurück und begann, über das Leben der Elena Gilbert zu lesen.
    Als sie fertig war, war ihr ganz schwach vor Furcht und Entsetzen. Grelle Funken tanzten vor ihren Augen. In diesen Seiten lag soviel Schmerz. So viele Pläne, so viele Geheimnisse, soviel Not. Es war die Geschichte eines Mädchens, das sich in seiner eigenen Heimatstadt, in seiner eigenen Familie verloren fühlte. Das nach... etwas suchte, etwas, das es nie ganz erreichen konnte. Aber nicht das verursachte den stechenden Schmerz in Elenas Brust, der ihr alle Kraft raubte. Es war nicht das, was ihr das Gefühl vermittelte, ins Unendliche zu fallen, obwohl sie reglos auf der Matratze saß. Ihre Panik kam daher, weil sie sich erinnerte.
    Alles war jetzt wieder da. Die Brücke, das tosende Wasser. Der unbeschreibliche Terror, als die Luft ihre Lungen verließ und es nur noch Flüssigkeit zu atmen gab. Der entsetzliche Schmerz.

    Und der letzte Moment, als der Schmerz aufhörte, als alles aufhörte... Oh, Stefan, ich hatte solche Angst, dachte sie. Und dieselbe Angst erfüllte sie jetzt. Wie hatte sie sich im Wald zu Stefan so benehmen können? Wie hatte sie ihn vergessen können, wo er doch alles für sie bedeutete? Was hatte sie so handeln lassen? Im Grunde wußte sie es. Niemand ertrank und stand dann einfach auf und war wieder lebendig, als wäre nichts gewesen. Langsam erhob sie sich und ging zu dem verschlossenen Fenster. Das durch den verschlossenen Laden verdunkelte Glas wirkte wie ein Spiegel.
    Er zeigte ihr nicht das Bild, das sie in ihrem Traum gesehen hatte. Darin war sie einen Flur voller Spiegel entlanggelaufen, die ein eigenes Leben zu haben schienen. In diesem Gesicht war nichts verschlagen oder grausam. Die Züge waren so wie sonst und doch anders. Ein bleicher Schimmer lag auf ihrer Haut, und unter ihren Augen befanden sich tiefe, purpurrote Schatten.
    Elena berührte mit den Fingerspitzen ihren Hals. Erst an der einen, dann an der anderen Seite. Dort hatten Stefan und Damon jeder ihr Blut genommen. War es wirklich oft genug geschehen, und hatte sie genug von ihrem Blut im Austausch bekommen?

    Es mußte wohl so gewesen sein. Und jetzt, für den Rest ihres Lebens, besser, für den Rest ihres Daseins, würde sie sich ernähren müssen, wie Stefan es tat. Sie würde... Elena sank auf die Knie und preßte ihre Stirn gegen die kahle Holzwand. Ich kann das nicht, dachte sie. Oh, bitte, ich kann nicht, kann nicht.
    Sie war noch nie sehr religiös gewesen. Aber aus ihrem Innersten stieg die Angst übermächtig

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