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Takeover

Takeover

Titel: Takeover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritjof Karnani
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Übergriffe mit den Überwachungskameras im Supermarkt aufgenommen und diese Mitschnitte dann ebenfalls auf dem Laufwerk gespeichert .« Man sah Maximilian an, dass es ihm nicht leicht fiel, das zu berichten.
    »Besonders gerne hat er sich offensichtlich Praktikantinnen oder Aushilfen als Opfer ausgesucht. Oft waren es nur verbale Belästigungen oder er hat die Mädchen angegrapscht, einige Mal ist er aber weiter gegangen. Eine wirklich widerwärtige Geschichte. Mir war nicht ganz klar, was Ferry damit zu tun hatte, bis ich festgestellt habe, dass eins der Opfer Judith Knowles war. Sie hatte wohl in den Sommerferien in dem Supermarkt einen Aushilfsjob angenommen. Ich denke, wir wissen nun, was Ferry will .«
    Maximilian reichte seinem Boss einen Ausdruck des Tagebuches, den er aber nicht annahm. Stattdessen sah er weiter aus dem Fenster. Schließlich drehte er sich um.
    »Ein interessanter Mann, dieser Ferry Ranco . Von ihm wird keine Gefahr für uns ausgehen. Wir haben ihm sein Unternehmen genommen und seine Position, wir haben ihn sogar öffentlich diffamiert. Normalerweise müssten wir damit rechnen, dass er Rache und Genugtuung will. Das wäre eine schwer kalkulierbare Situation für uns geworden. Aber all das will er offensichtlich nicht. Sein Unternehmen und seine Position scheinen ihm nicht wirklich etwas zu bedeuten. Wir haben ihm bisher nichts weggenommen, was ihm wirklich wichtig wäre. Diese Judith bedeutet ihm etwas und auch diese Diana. Beide haben wir bisher verschont. Ganz im Gegenteil, jemand anders hat seiner Freundin Unrecht angetan und hier will er Rache. Ferry Rancos Vorschlag ist ungewöhnlich, aber wir werden darauf eingehen. Treffen Sie sich mit ihm, übergeben Sie ihm die Unterlagen und lassen Sie ihn seinen Rachefeldzug beginnen. Beobachten Sie genau, was er unternimmt. Sobald er Kontakt mit diesem Marc Barrings aufgenommen hat, geben wir die Information an die Presse. Ist dieser Barrings verheiratet ?«
    Maximilian nickte. »Ja, und er hat zwei Kinder .«
    »Sehr gut, dann sorgen Sie dafür, dass seine Frau erfährt, mit wem Sie verheiratet ist. Vernichten Sie Barrings . Wahrscheinlich wird Ferry Ranco letztendlich vor diesem Schritt zurückschrecken. Darum werden wir es für ihn und in seinem Namen tun. Eskalieren Sie die Situation, sorgen Sie dafür, dass es für Ferry Ranco kein zurück mehr gibt .«
    Maximilian nickte.
    »Und suchen Sie verdammt noch mal eine Lösung für GermanNet . Es ist nicht unser dringendstes Problem, aber wir haben eine Menge Geld in das Unternehmen gesteckt, welches ich nur ungern verlieren will .«

     
    Maximilian und Ferry trafen sich wie verabredet im Besucherrestaurant des Reichstages.
    »Guten Morgen, Ferry.«
    Ferry nickte Maximilian lediglich zu, als dieser sich zu ihm an den Tisch setzte.
    »Ich habe mit meinem Boss gesprochen. Wir sind Ihrem Vorschlag gegenüber nicht abgeneigt .«
    »Sehr schön. Haben Sie dabei, was wir verabredet hatten ?«
    »Ja, ich habe hier die Unterlagen, die Sie wollten .«
    Maximilian legte einen Aktenordner auf den Tisch. Ferry blätterte die Papiere schnell durch und begann an einigen Stellen zu lesen.
    »Ich habe mir das Material natürlich angesehen. Die Stelle, die Sie besonders interessieren wird, finden Sie etwa in der Mitte. Ich habe Sie mit einem Post-it gekennzeichnet. Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie vor allem an Judith Knowles interessiert sind ?«
    Ferry sah von den Unterlagen auf und sagte laut: »Was wollen Sie damit sagen ?«
    »Reißen Sie sich zusammen! Vergessen Sie bitte nicht, wo wir hier sind. Wir erregen schon genug Aufsehen. Natürlich haben wir uns gefragt, was Sie vorhaben und warum. Ohne eine schlüssige Erklärung hätten wir uns nie auf eine Vereinbarung mit Ihnen eingelassen. Aber das kann Ihnen auch völlig egal sein, Sie haben, was Sie wollen, Ferry. Was werden Sie jetzt damit tun ?«
    Ferry hatte sich wieder etwas beruhigt.
    »Ich werde tun, was wir verabredet haben. Ich werde Marc Barrings mit diesen Unterlagen erpressen und alles über das Internet abwickeln. Sie können es verfolgen und sich die Beweise sichern. Danach sitzen wir im selben Boot .«
    »Und wie weiter?«
    »Das war’s dann. Ich werde alles vergessen, was ich über Sie weiß und Sie werden uns in Ruhe lassen. Jeder geht seiner Wege, so als ob wir uns nie begegnet wären .«
    »So einfach wird es nicht funktionieren. Sie müssen auch sicherstellen, dass alle anderen, die von uns wissen, in Zukunft schweigen werden.

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