Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
Stiefel aus und schüttelten den Kopf. »Ihre Füße sterben, Boss. Nicht mehr gehen, sonst fallen sie ab.« Alle drei bekamen zu essen. William erhielt nur gesäuertes Fladenbrot, das, wie die Frau ihm versicherte, das Loch in seinem Bauch füllen würde. Sie hatten auch Tee, Zucker und getrocknetes Rindfleisch dabei. Die Frau bereitete die Küchlein zu, an die Yorkey sich aus seiner Kindheit erinnerte. Sie waren hauchdünn, heiß und köstlich, wie ihm jetzt schien, obgleich er sie früher als fade empfunden hatte. Danach schlief er sofort ein. Am Morgen bauten sie für William eine Trage aus Schösslingen, die mit Ranken verbunden wurden, setzten Myles auf das traurige, lahmende Pferd und machten sich auf den Weg. Die Frau fragte Yorkey, was sie hier täten, wie es so weit gekommen sei, doch er konnte es nicht erklären, sondern nur für ihre Hilfe danken. Als sie schließlich den Rest der Horde erreichten, beschlossen die Schwarzen, dass ein Umweg auf ihrer Wanderung in Ordnung sei, und die ganze Gruppe machte sich auf in Richtung Pine Creek. Die Frau mit dem Weißennamen Naomi, auf den sie sehr stolz war, erklärte, die Stadt sei nur zwanzig Meilen entfernt. Auf dem Weg trafen sie Zack Hamilton. Er entdeckte die seltsame Truppe, die in der Ferne aus einer Luftspiegelung auftauchte, lange, verzerrte Gestalten, ein einziges Pferd. Enttäuscht sah er, dass es sich um Schwarze handelte, doch vielleicht konnten sie ihm etwas sagen. Auf dieser Straße hatte William den langen Ritt zu Pops Station angetreten. Dann hielt er abrupt inne. Ein Weißer ritt auf dem Pferd! Es war Myles. Wo zum Teufel steckten William und Yorkey? Beim Näherkommen rief Myles ihm etwas zu. Hunde bellten, Kinder liefen voraus, und eine Sekunde lang vermeinte er, Boomi zu erkennen. Dann fiel seine Blick auf die Trage, die zwei Schwarze schleppten. Darauf lag William. Zack war so damit beschäftigt, Hände zu schütteln, den Helfern zu danken, mit Myles und William zu reden und ihnen Fragen zu stellen, dass er den dritten Mann beinahe vergessen hätte. Er schaute sich suchend um. »Wo ist Yorkey? Was ist mit ihm geschehen?« »Hier, Boss.« Yorkey hinkte an einer selbst gemachten Krücke auf ihn zu. »Ich habe den Jungen abgeliefert. Alles schon lange erledigt. Aber auf dem Rückweg gab es Probleme.« »Wieso?« Yorkey schaute Myles an und lächelte schief. »Boomis Dad hat einen hohen Preis gefordert. Wir mussten ein bisschen mehr zahlen als geplant.« »Was?« »Pferde.« »Er hat euch drei mit nur einem Pferd zurückgelassen? Da draußen?« Entsetzt schaute Zack auf das heiße, unerbittliche Land, das hinter ihnen lag und das er nur zu gut kannte. »Wo wart ihr?« »Bei der Schlucht.« »O Gott.« Myles sagte: »Dieser Mimimiadie ist ein Schwein«, und Zack nickte. »Das habe ich auch gehört.« »Ja, aber wenn Yorkey ihm nicht so nachdrücklich widersprochen hätte, wären wir ganz ohne Pferd gewesen. Er hat Mimimiadie dazu gebracht, uns dieses Tier zu überlassen. Das solltest du wissen.« »Bist du in Ordnung, Myles?« »Könnte besser sein.« 
     
    Vater und Sohn wurden vom Zug aus umgehend ins Krankenhaus von Darwin gebracht, doch auf Zack wartete der Polizeipräsident. Sie stritten noch immer heftig miteinander, als Sibell sich auf den Weg zu Harriet Oatley machte. Sie hatte ihr sofort eine Nachricht gesandt, als sie ein Telegramm von Zack erhalten hatte, das die Heimkehr der Verlorenen ankündigte, und war nun überrascht, Harriet nicht anzutreffen. Tom Ling öffnete vorsichtig die Tür und erklärte, Missy sei nicht zu Hause. »Wo ist sie denn? Mr. Oatley ist zurück, Tom Ling, und es geht ihm nicht gut. Er liegt im Krankenhaus.« »Oh«, stöhnte der Chinese. »Was los mit ihm, Missus?« Das war schwer zu erklären, die Geschichte zu lang, so dass sie sich für einen Kompromiss entschied. »Er hatte sich im Busch verirrt.« Was das hieß, wusste jeder. Hunger, Sonnenbrand, Hitzschlag, Austrocknen, Fieber. »Oh, braucht jetzt viel gutes Essen. Billy Chinn Suppe kochen, ja?« »Das ist eine gute Idee«, sagte Sibell. »Wo aber finde ich Mrs. Oatley?« »Sie gegangen.« »Wohin gegangen?« »Schon drei Tage weg.« »Wieso? Wohin ist sie gegangen?« »Nicht sagen.« Als Sibell gegangen war, rannte er erleichtert in die Küche, um sich mit Billy Chinn zu beraten. Sie waren beide der Ansicht, er habe das Richtige getan, als er nicht erwähnte, dass Missy mit dem Prediger das Haus verlassen hatte. Was für ein Skandal wäre das gewesen! Sie

Weitere Kostenlose Bücher