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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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»Kümmert man sich hier gut um Sie?« »Nein. Das Bett ist bretthart, und ich bekomme nur Brei zu essen.« »Was für Brei?« »Aus Brot und Milch. Wäre gut für den Magen, heißt es.« »Klingt nicht gerade appetitanregend.« »Ist es auch nicht. Ein schlechter Witz. Ich habe genug von alledem. Könntest du Tom Ling aufsuchen und ihn bitten, morgen früh das Gig herzubringen? Ich fahre heim. Mir reicht es.« »Ich hole es selbst«, erklärte Yorkey. »Und bringe die Chinesen mit, die helfen Ihnen zum Wagen.«   Trotz aller Proteste der Oberin verließ Mr. Oatley mit Hilfe der beiden Diener das Krankenhaus. Das Gig, mit dem er davonfuhr, wurde von dem Aborigine gelenkt, den sie am Abend zuvor in seinem Zimmer erwischt hatte. »Wohin soll das noch führen?«, murmelte sie. »Und er hat nicht einmal seinen armen Sohn besucht. Es gibt schon herzlose Menschen.« 
     
    William lag in seinem eigenen Bett in seinem eigenen Haus und fühlte sich dank Billy Chinns Suppe und der leichten, schmackhaften Mahlzeiten schon viel besser. Auch Billy schonte seinen Magen, aber auf weitaus fantasievollere Weise als der Koch im Krankenhaus. Hier konnte William die Pflege genießen. Auch der Regen tat gut, der auf das Blechdach trommelte. Nicht nur er fühlte sich wohler, auch das Land da draußen erwachte zu neuem Leben. Sibell Hamilton besuchte ihn als Erste und war erfreut, als sie ihn in seinem bequemen Lehnstuhl antraf. Sie umarmte und küsste ihren alten Freund stürmisch. »William, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht. Ich dachte, der Schuft würde dich niemals gehen lassen, selbst wenn Boomi zu ihm zurückkehrte.« »Es ist ja überstanden, aber wie geht es dir?« »Gut. Im Augenblick gibt es bei uns eine Menge Aufregung. Christy Cornford hat um Lucys Hand angehalten.« »Christy!« William war es peinlich; eigentlich hätte sein Sohn diesen Antrag machen sollen. »Ja. Zack ist nicht sonderlich begeistert. Sie wollen auf der Station leben, und dafür ist Christy nicht gerade der ideale Mann. Ich glaube, er ahnt nicht, wie dieses Leben wirklich aussieht.« »Er kann gut reiten. Außerdem hast du auch nicht gewusst, worauf du dich bei deiner Heirat eingelassen hast. Und damals war das Leben für Frauen weitaus härter als heute.« Plötzlich wirkte sie bedrückt, und William erkannte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. »Wie sehen deine Pläne aus?«, fragte er vorsichtig. »Meine Pläne…«, sagte sie geistesabwesend. »Ja. Willst du Zack nach wie vor verlassen?« »Sag das bitte nicht, William, es geht nicht um Zack. Ich kann dieses Leben einfach nicht mehr ertragen, ich habe die ganzen Krisen satt. Sie nehmen kein Ende. Zuerst wird Zack überfallen und schwer verwundet, dann entführen dich Schwarze und töten dich um ein Haar…« »Ach, Sibell, so etwas kommt doch selten vor.« »Genau das hat Zack auch bei der Mäuseplage gesagt, bei den Dürrekatastrophen, den Unfällen, bei denen Leute ertranken, den tückischen Augenkrankheiten. Hör zu, ich bin seine Tagebücher für die Station durchgegangen und habe die Krisen nur eines einzigen Jahres aufgelistet… Tod und Verderben und dieses unerträgliche Klima…« »Stellst du auch Listen der guten Dinge auf?« »Jetzt fang nicht an zu predigen. Ich habe meine Entscheidung getroffen und dachte, wenigstens du würdest mich verstehen. Immerhin bist du nicht mit Harriet in den Busch gezogen. Ich war erst neunzehn, als ich Zack heiratete, und ebenfalls gerade erst aus Perth angekommen. Frisch aus England, um genau zu sein. Aber ich habe es in Kauf genommen…« »Weil du Zack liebtest und dieses Leben genossen hast, so hart es auch sein mochte.« »Ich bestreite nicht, dass ich das einmal gesagt habe, aber es ist vorbei. Ich habe es satt. Alles, was ich mir wünsche, ist ein angenehmeres Leben. Ich will kein Vieh mehr sehen und keine Klagen mehr darüber hören, so lange ich lebe.« »Und was ist mit Zack?« »Er bleibt natürlich. Black Wattle bedeutet ihm alles.« »Tut mir Leid, das zu hören.« »Nun, um auf etwas anderes zu kommen: Zack hat im Moment noch weitere Probleme. Dieser schreckliche Walters verlangt, dass man ihn wegen Boomis Entführung vor Gericht stellt. Eigentlich war ich genauso daran beteiligt wie er, doch das scheint niemanden zu interessieren.« »Was meint Cavendish dazu?« »Er würde die ganze Sache lieber ad acta legen, da deine Rettung von größter Dringlichkeit war, aber Walters hängt an ihm wie eine Klette und hat an unseren

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