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Tal der Traeume

Titel: Tal der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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gelagert, in einem verborgenen Liebesnest. Nun, dies war eine Kleinstadt, und er würde herausfinden, was aus ihr geworden war. Tom Ling stand noch immer da. »Ist sie allein gegangen?«, fragte William und kam sich töricht vor, denn Myles hatte Darwin zu diesem Zeitpunkt längst verlassen. Zu seiner Überraschung schaute Tom Ling weg und stammelte dann: »Nein, Herr.« »Oh, wer war denn bei ihr? Eine Freundin?« Das würde einen Sinn ergeben. »Nein, Herr, ein Gentleman.« »Welcher Gentleman?« »Der Prediger. Mit dem schwarzem Hut. Sie ist mit ihm gegangen.« »Walters?« Tom Ling nickte niedergeschlagen. »Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?« »Nicht gut. Sie zu krank.« William lachte. »Ich möchte bezweifeln, dass sie mit diesem kalten Fisch davonlaufen würde. Vermutlich hat er sie nur irgendwohin begleitet. Danke, das ist alles.« Als Tom Ling verschwunden war, lächelte William erleichtert. Der prüde Walters würde in Ohnmacht fallen, wenn er wüsste, dass ihn die Dienstboten unlauterer Beziehungen zur Dame des Hauses verdächtigten. Dann fiel ihm auf, dass er zum ersten Mal seit langer Zeit gelacht hatte. Zur Abwechslung war einmal etwas Komisches passiert. Nun würde er keine Mühe haben, Harriet zu finden. Entschlossen stand er auf und bewegte sich auf unsicheren Beinen durchs Zimmer, hielt sich an Stühlen fest und rief dann Tom Ling zu Hilfe. »Es wird Zeit, dass ich wieder aktiv werde. Von nun an werde ich mich viel bewegen, und du richtest Billy Chinn bitte aus, er soll mir anständige Portionen kochen.« »Prima!«, rief Tom Ling strahlend.
     
    Obwohl das unvermeidliche Gewitter in der Ferne zuckte und grollte, kleidete sich Christy Cornford mit besonderer Sorgfalt an: maßgeschneiderte Hosen, ein frisch gewaschenes Hemd, steifer Kragen, elegante schwarze Krawatte, gut geschnittenes Jackett und auf Hochglanz polierte Stiefel. Er zog einen exakten Scheitel in das pomadisierte Haar und hängte seinen Mantel im Militärstil um. Eine Einladung zu William Oatley war keine Kleinigkeit. Der Mann war Zack Hamiltons bester Freund, und Lucys Vater hatte ihm noch keine Antwort auf seinen Heiratsantrag gegeben. Christy wusste, dass Zack der Verantwortung nicht ausweichen und einen Freund bitten würde, eine Ablehnung zu übermitteln, doch vielleicht sollte Oatley ihn schonend auf die negative Antwort vorbereiten. In diesem Fall würde er mit Oatley, der als fair bekannt war, ausführlich über seine Lage sprechen können. Er musste die Familie davon überzeugen, dass er Miss Hamilton aufrichtig liebte. Lucy war schön, ein unbekümmertes Mädchen vom Land mit natürlichem Charme, und Christy betrachtete sich als glücklichsten Mann der Welt, da sie seine Gefühle erwiderte. Doch da gab es die Frage nach einem Leben auf der Station. Lucy betrachtete es als selbstverständlich, dass sie auf Black Wattle leben würden, wie es in diesen Kreisen für Jungvermählte üblich war. Obwohl niemand es aussprach, spürte er Zacks Sorge. Er fürchtete bestimmt, Christy werde sich nicht einfügen. Christy hatte keine Erfahrung mit dem Leben auf einer Station, wusste nichts über Vieh. Zack hatte gesagt, sie müssten sich noch einmal unterhalten, und dies würde zweifellos das Gesprächsthema bilden. Aber er konnte lernen, war bereit zu lernen, wenn man ihn nur ließ. Es würde gewiss eine demütigende Erfahrung werden, doch auch das wollte er akzeptieren. Er griff achselzuckend nach seinem Hut. Mal sehen, ob er Oatley auf seine Seite ziehen konnte. Er ritt an seinem Grundstück vorbei, wo ein kleines, hölzernes Cottage kurz vor der Vollendung stand. Christy war stolz darauf, obgleich es sich kaum von den anderen Häusern an der Straße unterschied. Es war sein erstes eigenes Heim und sollte geschmackvoll eingerichtet werden, nicht mit dem billigen Zeug, das es hier zu kaufen gab. Er erinnerte sich daran, wie er Lucy das Haus gezeigt hatte. »Wir könnten auch hier leben, wenn du möchtest. Ich würde dann weiter in der Residenz arbeiten.« Sie hatte genickt. »Sicher, aber was soll ich den ganzen Tag tun, Christy? Ich würde mich langweilen.« »Es gibt doch immer Einladungen zum Essen, Partys und Bälle…« »Ich weiß, aber dieses Leben würde mir einfach nicht gefallen. Es scheint mir so sinnlos, eine nette Abwechslung, aber nichts auf Dauer.« Er verstand sie, stellte sich aber die bange Frage, ob er sie eines Tages nicht auch langweilen würde. Ein Neuling im harten Busch-leben, der es an Fähigkeiten

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