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Tal ohne Sonne

Tal ohne Sonne

Titel: Tal ohne Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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geworden. Das kleine, runde Loch im Kopf, das das Leben ausbläst und mit dem Patrik zum gefürchteten Geist wurde, ist das einzige, was noch überzeugt.«
    »Das bleibt uns immer noch, Pater.«
    »Hast du nicht einmal erzählt«, fragte Leonora, »daß du einen Lehrgang in Hypnose mitgemacht hast?«
    »Doch.« Pater Lucius sah Leonora verzweifelt an. »Soll ich Duka Hamana etwa hypnotisieren?«
    »Warum nicht?«
    »Ja, warum nicht?« Zynaker stieß den Pater mit der Faust vor die Brust. »Damit kann man Zeit gewinnen! Stell dir vor, du hypnotisierst ihn wirklich!«
    »Unmöglich. Duka Hamana hat einen zu starken eigenen Willen. Er ist nie ein Medium. Er wird sich dagegen wehren.«
    »Versuch es, Pater.« Zynaker blickte wieder auf seine Uhr. »Nur noch eindreiviertel Stunden.«
    »Wenn Patrik überhaupt kommt.«
    »Siehst du, da treffen wir uns jetzt: Du glaubst an Gottes Hilfe, ich glaube, daß Patrik unterwegs ist. Pater, laß deinen Partner nicht zu lange warten. Er hüpft schon ungeduldig im Kreis herum.«
    »Also denn …« Pater Lucius drehte sich zu dem Altar um, auf dem das Kreuz mit dem verchromten Christus stand, knickste kurz und bekreuzigte sich. »Herr, hilf mir«, sagte er leise. »Ich habe schon zwei Heiden bekehrt – laß es mehr werden.«
    Als er die Tür aufstieß, stand Duka Hamana bereits im Halbkreis der Uma und wartete. Er hüpfte mit beiden Beinen gleichzeitig in die Luft und verstreute dabei ein Gemisch aus kleinen Knochen und nußartigen Samenkörnern. Es war der erste Zauber; er sollte Angst in die Seele des Gegners säen. Pater Lucius kümmerte sich nicht um die verstreuten Knöchelchen, sondern schritt über sie hinweg und blieb vor Duka Hamann stehen. Dabei fiel sein Blick auf eine Kürbisschale, auf der sich einige lange Würmer ringelten, Regenwürmern ähnlich, aber fetter und mit weißlicher Haut. Daß auch sie von den Uma bei ihrer Vorliebe für alle Larven und Würmer gekocht und gegessen wurden, war so gut wie sicher. Jetzt aber, im lebenden Zustand, sahen sie ekelerregend aus.
    Pater Lucius ging zu der Hütte, nahm die Schale mit den Würmern hoch und trug sie auf den Platz. Er stellte sie zwischen sich und Duka Hamana und rieb sich die Hände.
    Lauernd starrte ihn Duka Humana an.
    »Bist du jetzt dran?« fragte Pater Lucius in der Uma-Sprache.
    Duka Hamana schüttelte den Kopf, knurrte etwas und verhielt sich still. Also ich, dachte der Pater. Das ist schon ein Vorteil. Er trat noch näher an Duka Hamana heran, kniff die Augen zusammen und bohrte seinen Blick in die Augen des Gegners. Langsam hob er beide Hände, ließ sie in der Luft ganz langsam kreisen, immer vor den Augen Duka Hamanas, und begann dann mit monotoner Stimme, immer in der gleichen Höhenlage, zu sprechen. »Du wirst müde … müde … so müde … Die Augen fallen dir zu … die Augen fallen dir zu … Du willst schlafen … schlafen … schlafen … Es wird dunkel um dich … ganz dunkel … ganz dunkel … Du bist müde … so müde …«
    Er bewegte den Zeigefinger vor Duka Hamanas Augen hin und her, wie ein Pendel, und wenn Duka Hamana die Worte auch nicht verstand, die monotone Stimme lullte ihn ein, ließ ihn wirklich schläfrig werden, und der pendelnde Zeigefinger zerfloß langsam vor seinen Augen. Es war der Augenblick, in dem sich Duka Hamana instinktiv gegen die fremde Gewalt wehrte. Aber es war bereits zu spät für eine wirksame Gegenwehr. Der Wille des Paters hatte über Duka Hamana gesiegt, und je länger die monotone Stimme auf ihn niederrieselte und je mehr der Zeigefinger sich in Nebel auflöste, um so tiefer versank Duka Hamana im Nichts und wurde sein Wille dem des Paters Untertan.
    »Schlafen … schlafen … schlafen …«, streichelte die Stimme. »Tief schlafen … Du schwebst … schwebst … schwebst … und du wirst tun, was ich will … Du wirst tun, was ich will … Du wirst alles tun …«
    Duka Hamana stand steif wie aus Holz geschnitzt, hatte die Augen in Hypnose fest geschlossen und wartete auf das, was Pater Lucius ihm befehlen würde. Die Uma gaben keinen Laut von sich, Hano Sepikula kam von seinem Thron in die Mitte des Kreises und betrachtete Duka Hamana. Er sprach ein paar Worte, aber Duka Hamana antwortete natürlich nicht.
    In diesem Augenblick erinnerte sich der Pater an ein Experiment, das man während des Lehrgangs vorgeführt hatte. Der Hypnotiseur hatte einen Mann mitgebracht, einen stämmigen Burschen, der etwas dümmlich in den Saal grinste.
    »Was in Hypnose

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