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talon015

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Titel: talon015 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagdbeute
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Geländewagens hatte erkennen können, wusste er, dass er demselben Mann gegenüberstand.
    Eine Handbewegung wies dem bulligen Mann an, das Zimmer zu verlassen. Die Tür schloss sich hinter ihm, und der Mann am Schreibtisch faltete die Finger vor der Brust. Er betrachtete sich den Weißen ausgiebig und lehnte sich dann in seinem Sessel zurück.
    „Ich bin Masud Ibn Said“, stellte er sich in mäßigem Englisch vor. Nachdenklich schürzte er die Lippen und betonte damit das spitze Kinn, das von einem schmalen Bart eingerahmt wurde. Die dunklen, fast schwarzen Augen wanderten unablässig hin und her und schienen jede Bewegung in dem Raum zu registrieren.
    „Du“, fuhr er dann fort. „Wer bist du? So kleidet sich kein Weißer. Und dann dieses Messer – “, Masud öffnete eine Schublade und zog die alte Klinge hervor, die Talon bei sich getragen hatte, „- woher hast du es? Solche Waffen benutzen nicht einmal die primitiven Stämme im Südwesten.“
    Der Araber stand auf und kam hinter seinem Schreibtisch hervor, wobei er eine sichere Distanz zu dem Weißen bewahrte und das Messer fest in der Rechten hielt.
    „Ich habe letztens diesen Zeichentrickfilm gesehen, ‚Tarzan’. Mein Sohn Selim liebt ihn. Er will seitdem dauernd einen kleinen Affen haben.“ Kurz schüttelte er den Kopf. „Aber das ist ein nur Film, eine Geschichte!“
    Er streckte Talon wütend die Klinge entgegen.
    „Du bist kein Agent der Amerikaner, das sieht jeder. Aber was machst du dann hier?“
    Ibn Said blieb vor einem der Fenster stehen und legte nachdenklich den Finger ans Kinn.
    „Ich könnte dich laufen lassen. Aber dann erzählst du vielleicht einer Zeitung oder einem Geheimdienst, was du hier gesehen hast, und mein kleines Geschäft wäre ruiniert. Ich könnte dich verkaufen. Das wäre ein Vergnügen! Weiße Sklaven gibt es nicht viele.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Du bist zu wild. Du würdest nur Ärger machen.“ Ibn Said trat einen Schritt auf Talon zu. „Oder soll ich dich einfach töten?“
    Zwei blaue Augen sahen ihn nur kühl und abweisend an. Talon war nicht bereit, mit einem Wort auf die Scharade einzugehen, die der Araber hier vollführte. Dieser hielt dem Blick lange stand und nickte dann leicht.
    „Ja, ich werde dich töten.“ Mit einem Seitenblick betrachtete er den halbnackten Mann und schlug ihm unverhofft mit der linken Hand ins Gesicht. „Verdammt, bei Allah, sag’ endlich etwas! Ich dulde es nicht, dass du mich anschweigst!“
    „Was willst du hören?“, brachte Talon in arabischer Sprache gepresst zwischen seinen Lippen hervor und verzog das Gesicht verächtlich. „Dass ich um mein Leben bettle?“
    Ibn Saids Augen blitzten leicht auf. Der Mann, der Ende Vierzig sein mochte, verzog sein Gesicht zu einem dünnen Lächeln.
    „Nein“, erwiderte er. „Das werde ich noch früh genug hören, sobald du siehst, gegen wen du kämpfst …!“

    Fortsetzung folgt in

    Talon Nummer 16

    „Die Spiele beginnen“

    © Copyright aller Beiträge 2004 by Thomas Knip. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. Kontakt unter [email protected] .

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