Tango mit dem Tod
Schlafzimmer gibt es gläserne Schiebetüren, aber die sind mit soliden Stahlschiebern versehen, um sie in der Nacht zu sichern. Und die Eingangstür hat einen Stahlriegel und eine Sicherheitskette."
„Bist du jetzt zufrieden?" flüsterte Kelly Doug zu.
„Ja, fürs Erste", raunte er zurück.
Dann besichtigten sie das Schlafzimmer. Das Bett war riesig und sah mit seiner bequemen Matratze äußerst einladend aus. Das Badezimmer verfügte außer über eine Badewanne und eine
Dusche über einen kleinen Whirlpool. Die Armaturen waren vergoldet.
„Ich werde das Abendessen hier auf der Terrasse für Sie servieren lassen", schlug Harry vor und schien glücklich, weil er bemerkt hatte, wie beeindruckt seine Gäste von seinem Hotel waren. „Treffen Sie in aller Ruhe Ihre Wahl, wir sind für Sie bereit." Dann ließ er sie endlich allein.
„He, das ist ja phantastisch", schwärmte Shannon und griff nach der in Leder gebundenen Speisekarte. „Warum sind wir nicht auch schon mal hier gewesen?"
„Weil du nicht gerne deine Zeit unnütz vertrödelst, wie du immer sagst", kommentierte Quinn trocken.
„Das wird sich ab sofort ändern", versprach sie. „Hm, eine interessante Speisekarte."
„Habt ihr was dagegen, wenn wir Männer uns schon mal etwas aussuchen und dann zum Boot gehen, um das Gepäck hierher zu schaffen?" fragte Doug.
„Absolut nicht", sagte Shannon und reichte ihm die Speisekarte. „Dann können wir uns etwas mehr Zeit lassen beim Aussuchen."
Doug, Quinn und Dane trafen ihre Wahl und baten Kelly, für sie mit zu bestellen. Dann gingen sie hinunter zu der Jacht, um alles von Bord zu holen, was Doug und Kelly hier benötigten. Sam begleitete sie ein Stück, blieb dann aber stehen, unschlüssig, ob er Doug folgen oder bei Kelly bleiben solle.
„Schon gut, mein Junge", lachte Doug. „Lauf zu Kelly und pass auf sie auf." Als er Sam nachschaute, der gehorsam zurück an die Seite seiner Herrin trottete, bemerkte er, dass Kelly ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck musterte. Er versuchte ein Lächeln. „Mein Steak bitte nur ganz kurz gebraten, denkst du bitte daran?"
„Du wirst dich noch mit BSE infizieren", warnte sie ihn.
„Nun, man muss mit der Gefahr leben, wie du immer zu sagen pflegst", frotzelte er und folgte dann den anderen zur Pier.
Das Dinner war ausgezeichnet. Sie saßen auf der Terrasse, wo die salzige Brise, die vom Wasser herüberwehte, und der betäubende Duft der Blumen sie einhüllte. Kelly nahm sich vor, sich in Zukunft mehr Zeit für solche Gelegenheiten zu nehmen. Aber gab es für sie überhaupt eine Zukunft? Einen Moment lang spürte sie die gleiche Furcht, die Doug und ihre Freunde für sie empfanden. Und wenn sie im Falle einer Gefahr allein sein würde, nur auf sich gestellt? Der Gedanke daran ließ sie frösteln.
Das Gefühl der Angst, dass sie zum ersten Mal verspürt hatte, als ihr bewusst geworden war, dass sie tatsächlich in Gefahr schwebte, ließ sich nicht abschütteln, obwohl sie eng an Doug gelehnt auf einem breiten Sessel saß. Die anderen plauderten fröhlich durcheinander. Er war bei ihr. War es nicht das, was allein zählte?
Plötzlich stand Doug auf. Sie war ganz in Gedanken gewesen. „Wir Männer machen einen kleinen Spaziergang. Dann werden wir alle zum Boot bringen und verabschieden. Einverstanden, Kelly?"
„Oh ja, sicher." Nicht nur sie bemerkte Dougs durchdringenden Blick.
Shannon seufzte. „Sie wollen, dass wir hineingehen und die Türen verschließen."
„Selbst hier?" fragte Kelly.
Doug zuckte die Achseln. „Vorsicht kann nie schaden", meinte er. Und weil sie noch immer von der Furcht, die sie eben plötzlich ergriffen hatte, irritiert war, beschloss sie, dieses Mal nicht zu widersprechen.
Kelly, Shannon und Kelsey gingen hinein. Kelly war überrascht, als Kelsey ihr eine der Servietten reichte, auf der sie eine Zeichnung von ihr und Doug angefertigt hatte, wie sie beide auf dem Sessel saßen. Sie musste schlucken. Kelsey war wirklich eine talentierte Künstlerin. Mit wenigen Strichen hatte sie nicht nur die Situation perfekt wiedergegeben, sondern auch die Gefühle sichtbar werden lassen, die Doug und Kelly verbanden. Die Zeichnung zeigte den Ausdruck in ihren Augen, als sie, an Doug gelehnt, auf das Meer hinausschaute. Aber da war noch mehr, da war ein besonderer Ausdruck in Dougs Blick, eine Mischung aus Zuneigung und Qual. Die Zeichnung zeigte zwei Menschen, die durch ein unsichtbares, starkes Band verbunden schienen. Und das alles
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