Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
besten in Franscesco’s Hostel nach.
Saadani National Park
Zugang: Der Park ist von drei Seiten aus erreichbar: Vom Arusha-Highway erfolgt der Zugang zum Mvave Gate über Mandera Village. Weiter nördlich zweigt man in Mkata rechts vom Highway ab oder man fährt über Pangani zum Madete Gate im Norden.
Eintritt: Erw. US$20 für 24 Std.
Als jüngster aller tansanischen Nationalparks fristet der erst 2002 aus der Taufe gehobene, 1062 km 2 große Saadani National Park ein unbeachtetes Dasein. Dabei ist er der einzige Nationalpark des Landes, der bis ans Meer reicht. Besonders spannend ist es, am Strand frühmorgens im Sand die Fußspuren vieler Tiere auszumachen. Der Park, der von der Tourismusindustrie kaum beachtet wird, bietet die ideale Symbiose aus Safarifreuden und wahren Bilderbuchstränden. In welchem Park kann man sich schon nach einer staubigen Safari im sanft dahinplätschernden, paradiesischen Indischen Ozean abkühlen?
Die beiden Hauptorte des Parks, Saadani Village im Süden und Mkwaja im Norden, liegen etwa 35 km voneinander entfernt direkt an der schnurgeraden Hauptroute.
Allgemeines
Bereits seit 1969 bestand der heutige Nationalpark als Game Reserve. Ursprünglich standen für das Tierreservat 200 km 2 bereit, die sich nördlich und südlich von Saadani Village bis etwa zur Eisenbahnlinie erstreckten. Im Laufe der Jahre wurde nach und nach weiteres Land hinzugefügt, wobei man 2002 anlässlich der Umwidmung zum Nationalpark die Parkfläche auf einen Schlag verdoppelte.
In den frühen Jahren des Reservats half man dem Tierbestand etwas nach: Ein bescheidener Zoo wurde errichtet und u. a. mit Büffeln, Gnus, Elenantilopen, Zebras und Löwen bestückt. Mangels finanzieller Mittel wurden diese in den späten 1970er-Jahren kurzerhand ihrem eigenen Schicksal überlassen.
Der Widerstand der ortsansässigen Bevölkerung war natürlich vorprogrammiert, da die im Reservat lebenden Tiere einen Teil der Ernten vernichteten, die Errichtung von Plantagen war dadurch nicht mehr lukrativ. Auch der Raubbau an der Natur durch Abholzung, Abwässereinleitungen oder Wasserverschwendung setzte (und setzt noch immer) dem fragilen Ökosystem zu. Noch heute ist die Kooperation mit den umliegenden Dörfern eine der größten Herausforderungen für den Park. 1998 schließlich rief das Landwirtschaftsministerium das inzwischen abgeschlossene Saadani Conservation and Development Programme (SCDP) ins Leben, das von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) finanziell und inhaltlich unterstützt wurde.
Bis vor wenigen Jahren litt das Reservat stark unter der Wilderei , die auch heute noch nicht vollständig unter Kontrolle ist. Deshalb sind die Tiere im Saadani scheuer als anderswo.
Fauna und Flora
Bemerkenswert am Saadani-Nationalpark ist der Umstand, dass er sowohl maritime als auch festlandtypische Fauna und Flora in sich vereint. Staubtrockene Savannenlandschaften und Akazienhaine dominieren an Land, während entlang der Küste und des Wami Rivers genügsame Mangroven gedeihen. Das maritime Ökosystem kann mit Garnelen, Shrimps sowie über 40 Fischsorten aufwarten, darunter kleine Haie und sogar Stachelrochen. Gelegentlich werden auch Buckelwale und Delfine vor der Küste gesichtet. Die saisonal gefangenen Garnelen aus der Gegend gelten in allen namhaften Restaurants Tansanias als begehrte Delikatesse.
Ansonsten kann der junge Nationalpark, der gerne mit dem passenden Slogan
Where bush meets beach
wirbt, allerdings nicht mit seinen nördlichen oder südlichen Konkurrenten mithalten. Von den Big Five fehlt das Nashorn, doch Löwen, Büffel, Leoparden und Elefanten können – mit außerordentlich viel Glück – gesichtet werden. Andere Säugetiere, wie Dikdiks, Elenantilopen, Kudus, Wasserböcke, Buschböcke, Zebras, Gnus, Hyänen oder Warzenschweine , findet man zur Genüge; eine stattliche Anzahl von Giraffen lebt ebenfalls innerhalb der Parkgrenzen. Unter Kennern ist der Park für seine Lichtenstein-Antilopen und die seltenen Roosevelts-Rappenantilopen bekannt. Letztere existieren übrigens nur mehr im Saadani und im Shimba Hills National Reserve in Kenia.
Impalas wird man hingegen vergeblich suchen, denn sie finden sich interessanterweise nicht unter den Einwohnern. Da ein Kolonialdokument aus dem Jahr 1911 belegt, dass Impalas damals in der Gegend um Bagamoyo heimisch waren, gibt ihr Verschwinden den Biologen Rätsel auf.
Saadani Village
Saadani Village, das bescheidene Fischerdorf am
Weitere Kostenlose Bücher