Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Straßenverhältnissen verkehren Busse und Daladalas von DAR ES SALAAM nach Saadani Village (4–6 Std.) bzw. von TANGA nach Mkwaja (3–4 Std.).
Flüge
Die meisten Gäste fliegen in den Saadani-Nationalpark, mit Linienflügen von DAR ES SALAAM (US$240 p. P. einfach, 30 Min.) oder von SANSIBAR (US$295, 15 Min.), z. B. mit Airlink. Die Camps arrangieren auch Charterflüge in 5-Sitzer-Maschinen, die für Kleingruppen preislich attraktiver sind.
Die beiden Flugfelder liegen wenige Kilometer von den Dörfern Mkwaja und Saadani entfernt. Das Kisampa Camp hat seinen eigenen Airstrip.
Boote
Die Fähre über den Wami River ist in Betrieb, wenn es der Wasserstand zulässt. Das Auto muss dann auf der anderen Seite des Flusses geparkt werden (Wachmann US$10/Tag). Mit den Lodges kann eine Abholung von der Fähranlegestelle arrangiert werden (entweder per Fahrzeug oder – zur Saadani Safari Lodge-mit dem Boot bis zur Mündung des Wami River, dann weiter übers Meer). Das Kisampa Camp kann ebenfalls über den Wami River erreicht werden (Parken nahe Kiwangwa Village, Wachmann US$10/Tag; eine detaillierte Anfahrtsbeschreibung muss angefragt werden).
Tanga
Im äußersten Nordzipfel der tansanischen Swahili-Küste – durch eine Teerstraße bestens sowohl mit Dar es Salaam (355 km) als auch mit Arusha (440 km) verbunden – liegt Tanga am Indischen Ozean. Dass es sich um eine Hafen- und Industriestadt handelt, sieht man ihr auf den ersten Blick nicht an, obwohl viele der geschätzten 300 000 Einwohner in der Zement- und Sisalindustrie beschäftigt sind. Diese Industriezweige profitieren ebenso wie Betriebe aus der Holzverarbeitung, der Düngemittel-, Mehl-, Seifen- und Kunststoffproduktion von dem gut ausgebauten Hafen, der in puncto Größe gleich hinter Dar es Salaam rangiert. Der Großteil der Menschen lebt wie auch im restlichen Tansania von der Landwirtschaft, während sich an der Küste viele als Fischer verdingen. Wirtschaftlich kontrolliert die indische Elite alle wichtigen Unternehmen, was der Entwicklung der Stadt nicht immer dienlich ist. Die Geschäftsleute sorgen beispielsweise seit Jahren erfolgreich dafür, dass der Straßenbau rund um Tanga vernachlässigt wird, um weiterhin massig Geld mit Geländewagen, Autoersatzteilen und Werkstätten scheffeln zu können. Solcherlei Eigeninteressen ersticken Versuche einer touristischen Erschließung meist schon im Keim – ob zum Vorteil oder Nachteil Tangas, da mag sich jeder Reisende sein eigenes Urteil bilden. Wenigstens ziehen die wichtigsten Tourismustreibenden seit kurzem durch die Vereinigung Tatona an einem Strang; vielleicht verhilft sie dem Großraum Tanga zu mehr touristischer Aufmerksamkeit.
Von Tanga zu Tanganyika
Zu Beginn der Kolonialisierung war Tanga der wichtigste Verbündete der Deutschen bei der Eroberung des Hinterlands. Deshalb führten sie den Namen Tanganyika in den allgemeinen Sprachgebrauch ein, um das unerforschte Land zwischen dem Meer und dem damals noch namenlosen Lake Tanganyika zu benennen
(nyika
bedeutet „Wildnis”). Unter der britischen Herrschaft wurde der Name erstmals für das Territorium Deutsch-Ostafrika verwendet – und somit von einem See auf das ganze Land ausgedehnt. Woher der Name Tanga stammt, ist nicht ganz klar; möglicherweise aus der persischen Zeit oder aber aus dem Swahili, wo
tanga
„segeln” oder „Segel” heißt. Seit jeher lagen nämlich in Tanga zahllose Dhows vor Anker.
Obwohl Industrie und Inder die Stadt beherrschen und außer alten Kolonialbauten kaum touristische Substanz vorhanden ist, punktet das kleine, entspannte Städtchen mit Swahili-Charme, Verschlafenheit und reichhaltiger Geschichte. Zahlreiche Gebäude aus kolonialen Zeiten dominieren das Stadtbild, viele davon vorbildlich wiederbelebt. Für Reisende, die sich gerne in der Sonne räkeln, lohnt sich ein Abstecher an die einige Kilometer südlich der Stadt gelegenen, recht ordentlichen Strände.
Geschichte
Über die frühe Geschichte der Stadt ist wenig bekannt, doch stand auch dieser Küstenort über Jahrhunderte hinweg unter der Dominanz der Shirazi. Nur wenig erinnert allerdings daran, außer einigen Überresten auf Toten Island und südlich der Stadt.
Im Schatten der großen, traditionellen Häfen wie Mombasa, Pangani oder Bagamoyo mauserte sich Tanga erst spät, während der Ära des Sklaven- und Elfenbeinhandels, zu einem reichen Handelsstützpunkt. Von hier wurde die weiße und schwarze „Ware” zum großen Markt nach Sansibar
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