Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
die Großplantagen des Nachbarn Arusha sein, doch sie dienen den Chagga dazu, sich ihre Eigenständigkeit zu erhalten.
Um die Chagga ranken sich auch zahlreiche Legenden. Sie erzählen von früheren Kriegen mit anderen Stämmen, von den ersten Weißen und natürlich den Wassergeistern und Ungeheuern. Es liegt auf der Hand, dass diese eine bedeutende Rolle in der lokalen Mythologie spielen, da sich die Chagga der Bedeutung des Wassers vollauf bewusst sind. Im Lake Chala soll beispielsweise ein Seeungeheuer leben, das zur Besänftigung Menschenopfer fordert, vorzugsweise Jungfrauen. Beim Lagerfeuer (da es am Abend empfindlich kalt wird) und einem Gläschen
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werden solche alten Legenden gerne erzählt. Ob man sich bei dem gewöhnungsbedürftigen Geschmack des Gebräus von vergorenen Bananen in Hirsesuppe auf die Geschichten konzentrieren kann, bleibt allerdings fraglich.
Orientierung
An der nordöstlichen Stadteinfahrt (aus Richtung Dar es Salaam kommend) liegt der Askari Monument Roundabout. In südwestlicher Richtung verläuft die Teerstraße weiter nach Arusha, unterbrochen durch einen weiteren Kreisverkehr, den Arusha Roundabout. Nördlich des Highway befinden sich die besseren Wohnviertel der Stadt, wie Shanty Town , herrlich idyllisch mit Blick auf den Kilimanjaro, ebenso wie die teureren Unterkünfte, das KCMC-Krankenhaus und mehrere westliche Restaurants. Auch die Moshi International School hat ihren Sitz in Shanty Town.
Südlich des Highway liegt die Innenstadt mit ihrem wichtigsten Orientierungspunkt, dem Clock Tower Roundabout , an dem sich die Post sowie die NBC Bank befinden. Die meisten Budget-Unterkünfte, der Busbahnhof, das Handelszentrum sowie landestypische Gasthäuser und der Markt sind im Zentrum anzutreffen – ebenso wie typisch afrikanische Wohngegenden.
Sehenswürdigkeiten
Moshi bietet an sich wenig Sehenswertes, doch die Atmosphäre ist entspannt und die Stadt herrlich weitläufig. Die breiten, alleenartigen Straßen, kolonialen Fronten und markant voneinander abgegrenzten Wohnviertel sind ein Erbe der britischen Kolonialisten. So wurde das einstige Villenviertel der Kolonialisten, Shanty Town (auch heute noch beliebtes Wohngebiet der besser situierten Einwohner), typischerweise vom Handelszentrum der Inder und den Wohngegenden der Afrikaner getrennt.
Auffällige Gebäude in der Innenstadt sind die Weiße Moschee und gleich anschließend ein Hindutempel in der Nyerere/Mawenzi Road. Überhaupt sind in der ganzen Stadt zahlreiche –vor allem christliche – Gotteshäuser zu finden, z. B. die Christ The King-Kathedrale direkt am zentralen Kreisverkehr mit dem Askari Monument. Im Süden von Moshi, an der Ghala Road, befindet sich der Bahnhof , ein Relikt aus der deutschen Kolonialzeit.
Ein Spaziergang durch die geschäftigen Gassen zwischen dem Markt (Chagga St.) und dem Busbahnhof ist in jedem Fall lohnend.
Übernachtung
Zentrum
Im Zentrum von Moshi gibt es Budget-Unterkünfte an jeder Straßenecke, meist in der Preisklasse von US$30–40 pro DZ. In jedem Fall sollte man sich das Zimmer vorher ansehen, da einige Häuser (und Zimmer) recht heruntergekommen sind. Aufgrund des Verkehrs und der Moschee ist der Lärmpegel im Zentrum hoch.
Kindoroko Hotel , Nyerere/Mawenzi Rd.,0753-377795, www.kindorokohotels.com . Alteingesessener Platzhirsch in Moshi. Mehrstöckiges Hotel mit zweckmäßigen, in die Jahre gekommenen Zimmern. Frühstück auf der Dachterrasse mit Blick auf Moshi und den Kilimanjaro. Internet, Massagen (ab US$20). Sichere Parkmöglichkeit.
Zebra Hotel , New St.,027-2750611. Das neuere, mehrstöckige Hotel mit 70 recht großzügigen Zimmern, teilweise mit Blick auf den Kili, befindet sich in einer ruhigeren Seitenstraße.
Osy Grand Hotel , Riadha St., gegenüber Akiba Commercial Bank,0658-266744, www.osygrandhotel.com . Neueres, einfaches Stadthotel (28 Zimmer) mit unübersehbarer, rotbrauner Fassade und kleinen Zimmern. DZ ab US$40.
Leopard Hotel , Market St.,027-2750884, www.leopardhotel.com . Landestypisches Hotel in Hochglanzfliesen-Optik mit 47 kleinen Zimmern und AC, das zentral an der Hauptstraße und in Marktnähe liegt. Restaurant und Bar auf der Dachterrasse.
Kilimanjaro-Sonnenuntergänge
Die weitläufigen Kaffeeplantagen im Norden von Moshi, z. B. nördlich des KCMC-Krankenhauses, bieten bei Sonnenuntergang eine traumhafte Kulisse. Um Schwierigkeiten insbesondere mit den Angestellten der Plantagen zu vermeiden, sollte man allerdings mit einer einheimischen
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