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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Lachen und zog mich auf seinen Schoß. »Hast du jemals etwas getan, ohne es zu übertreiben?«, fragte er, indem er die Nase in meine Locken grub.
    Ich grinste verlegen. »Okay, ich gebe es ja zu.
    Ich könnte schon etwas Hilfe gebrauchen.« Ich befreite mich aus seinen Armen und fragte:
    »Aber wie finde ich hier die richtige Hilfe? Ich kenne niemanden im Dorf.«

    Obwohl wir schon fast ein Jahr im Cottage wohnten, war Finch mir immer noch so fremd wie die Rückseite des Mondes. Während meiner Schwangerschaft hatte ich nichts anderes getan als Bücher über Kindererziehung zu lesen, ziemlich unförmige Babysöckchen zu stricken und nahrhafte Nahrung zu mir zu nehmen. Mein Terminkalender hatte Staub angesetzt.
    »Wir kennen nur Emma und Derek«, sagte ich, »aber die haben schon genug zu tun.« Emma und Derek Harris wohnten nicht weit von uns entfernt in einem Landhaus aus dem vierzehnten Jahrhundert, das sie von Grund auf renoviert hatten. Emma hatte früher als erfolgreiche Informatikerin gearbeitet und war inzwischen eine Meisterin im Gartenbau; Derek war ein Bauunternehmer, der sich auf Renovierungen spezialisiert hatte. Sie waren hier in England unsere besten Freunde, aber irgendwie zweifelte ich daran, dass sie sich mit Begeisterung aufs Fußbodenputzen oder Windelnwaschen stürzen würden.
    »Dann sind da natürlich noch Ruth und Louise«, überlegte ich weiter, »aber ich glaube nicht, dass sie noch die nötige Kraft haben.« Ruth und Louise Pym, zwei identische Zwillingsschwestern, bewohnten ein Haus am Rande des Dorfes.
    Niemand wusste, wie alt sie waren, aber die Tatsache, dass sie sich genauso lebhaft an den Ersten wie an den Zweiten Weltkrieg erinnerten, ließ darauf schließen, dass sie nicht mehr die Jüngsten waren.
    »Und Sally Pyne …« Ich stand auf und hakte im Geist die wenigen Namen auf der Liste der Dorfbewohner ab, die ich persönlich kannte. Sally Pyne, eine entzückende, weißhaarige Witwe, war die Inhaberin des Tearoom neben Bills Büro.
    Sie war gutmütig und tatkräftig, »… aber Emma sagt, dass Sallys Enkelin diesen Sommer bei ihr verbringt, also wird sie auch alle Hände voll zu tun haben. Wer also …?« Ich sah Bill an. Er betrachtete aufmerksam seine Fingernägel, wobei er süffisant lächelte. »Sag mir bloß nicht, dass du schon jemanden gefunden hast!«
    »Okay, dann also nicht.« Bill nickte zustimmend und beugte sich vor, um den krähenden Rob aus seiner Babywippe zu heben. »Jetzt lass uns erst mal diese armen Würmer füttern und fürs Bett fertig machen.«
    Den Rest des Abends verbrachte ich damit, meinem Mann, der unerträglich selbstzufrieden schien, weitere Informationen zu entlocken –
    ebenso wie Dimity –, aber das Einzige, was ich in Erfahrung bringen konnte, war, dass »eine geeignete Kraft« in Kürze eintreffen würde.

    Deshalb war es keine besonders große Überraschung, als die Schwestern Pym am Montagmorgen auf dem Plattenweg angeflattert kamen, begleitet von einer ruhigen, kompetent und zuverlässig aussehenden Frau.

2
    ICH WAR ETWAS durcheinander, als ich die Tür öffnete. Über die eine Schulter hielt ich Will, über die andere Rob, und meine Schürze war großzügig mit grünlichem Brei beschmiert.
    Dagegen sahen Ruth und Louise Pym aus, als kämen sie gerade von einer Gartenparty Eduards VII. Wie immer trugen sie identische perlgraue Seidenkleider mit Spitzenkragen und winzigen Perlknöpfchen. Ihre identischen Hälse schmückten identische cremefarbene Gemmen, an ihren winzigen Busen hatten sie Lavendelsträußchen geheftet. Ihre zarten, aber geschickten Händchen steckten in cremefarbenen Zwirnhandschuhen.
    Die dritte Frau, welche die Schwestern um Haupteslänge überragte, sah aus wie eine exotische Gewächshausblume neben zwei Herbstastern. Ich hatte sie noch nie gesehen, sie war groß, breitschultrig und von üppiger Figur. Sie hatte einen olivenfarbenen Teint, volle Lippen und sehr dunkle mandelförmige Augen. Ihr braunes Haar war aus der hohen Stirn zurückgekämmt und im Nacken zu einem kunstvollen Knoten geschlungen. Sie trug ein einfaches weißes Hemdblusenkleid, dazu bequeme flache Schuhe.

    Der offene Kragen ihres Kleides gab den Blick auf ein merkwürdiges Bronzemedaillon frei, das sie an einem Lederband um den Hals trug.
    Ich bemerkte den raschen, abschätzenden Blick ihrer dunklen Augen und errötete verlegen, als ich die Pyms begrüßte. Selbst an meinen besseren Tagen sah ich neben ihnen immer wie eine Putzfrau aus, und dies war

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