Tanz der Aranaea (German Edition)
„nicht gut riechen “ wie die Bergeracs meinten. Die ärmellosen Lederwesten ließen die Feuchtigkeit ungehindert auf die Hosenbeine tropfen so das sich bei mir der „ Wolf “ zwischen den Beinen regte. Im Beisein der Damen konnte ich mich nicht kratzen, weder öffentlich noch heimlich; heimlich deshalb nicht weil es kein heimlich gab. Wir hingen in diesem dusteren Dunst wie eine Horde Fußpilze aufeinander. Es gab zu dieser Zeit nicht die Spur einer Marschordnung. Wie die Bakongos stolperten wir durch die Geografie und ich hoffte nur, dass die Bakongos ebenfalls vom „ Wolf“ geplagt waren und andere Sorgen hatten als sich mit uns anzulegen. Nach sechs Stunden und in später Dämmerung erreichten wir endlich den Flugplatz Negage, oder besser, wir standen am Rand des Dschungel der den Flugplatz von drei Seiten bedrängte. Eine trostlose Sache dieser Militärstützpunkt, doch wir waren uns einig, dass es immer noch besser sei, als das was wir hinter uns hatten. Wir beschlossen diese Nacht noch im Dschungel zu verbringen und erst morgen früh bei Tageslicht den Stützpunkt aufzusuchen.
Ein Transportflugzeug der portugiesischen Armee brachte uns in die Hafenstadt Luanda.
***
Luanda, Angola. Zu Beginn des Jahres 1965.
Zouzou bat den Taxifahrer an der Kirche von São Paulo de Luanda anzuhalten, die er soeben passieren wollte. Der Taxifahrer suchte eine Parkplatz und nach dem er den Motor seines Fahrzeuges zum Stillstand brachte, sprangen die beide aus dem Wagen und forderten mich auf zum Aussteigen.
»Wo wollt ihr hin? Unser Schiff fährt in zwei Stunden und wir müssen noch einchecken!«
»Wir gehen noch in die Kirche zum Beten und Beichten, Cnollo. Los, bewege dich und komm mit uns.«
»Ich komme nicht mit, Sabi Loulou.«
»Tonton, du kommst jetzt sofort aus die Auto heraus. Wir müssen Beten und Büßen und die Absolution bekommen. Wir haben viele von die Sünden gemacht!«
»Ich gehe nicht zur Beichte! Ich bin Protestant und protestiere!«
Am Portal zur Kirche von São Paulo de Luanda bekreuzigten sich Sabi Loulou und Zouzou und betraten die Halle. Ich machte es ihnen nach. Griff in den Behälter mit Weihwasser und bekreuzigte mich. Sie beobachteten mich genau und korrigierten die Art, mit der ich das Kreuz nachvollzogen hatte. Zouzou und ich nahmen in der ersten Bankreihe Platz, während Sabi Loulou nach dem Pfarrer Ausschau hielt. Nach einer Weile kam sie in Begleitung eines Pfarrers wieder zurück und flüsterte uns zu, dass der Pfarrer französisch verstehe und sie zuerst die Beichte ablegen würde.
»Wo bleibt Sabi Loulou so lange? Was hat sie denn so viel zu beichten, Zouzou?« fragte ich.
»Pst, Tonton. Du darfst nicht so laut sprechen. Du darfst überhaupt nicht in die Kirche sprechen. Das ist kein guter Anstand von dir! Außerdem ist Sabi Loulou ja erst seit der viertel Stunde weg und das ist nicht viel. Sabi Loulou muss die saubere Seele bekommen, für sich und für ihr kleines Baby in den Bauch drin. Du wirst bestimmt eine Stunde zu die Beichte gehen müssen. Du hast viel gesündigt, Tonton!«
»Wer, ich? Ich sündige nie, Zouzou.«
»Ja, wer sonst? Ach, da kommt ja Sabi Loulou. Sie ist fertig, Francesco. Ich gehe jetzt zu die Beichte und du betest noch ein bisschen und du machst die Mund zu, dass sieht nicht schön aus.«
»Hallo Sabi Loulou. Die Zouzou hat gesagt, dass du ein Kind kriegst, stimmt das? Bin ich der Papi?«
»Wer denn sonst du Dummkopf? Ich bin ja kein so ein Herumstreuner wie du. Seit einem geschlagenes Jahr habe ich nichts anderes gesehen als nur den Francesco, und dass kommt dabei heraus. Das du aber auch nicht aufpassen konntest, Francesco. Der Pfarrer hat bestimmt den Kopf geschüttelt als er von meinem unehelichen Zu- und Umstand erfuhr.«
»Wirfst du jetzt Harry aus deiner Wohnung und wir beide heiraten?«
»Harry fliegt Hochkant aus meiner Wohnung raus. Er hat an allem Schuld, aber heiraten können wir nicht Francesco, weil Zouzou im gleichen Zu- und Umstand ist, wie ich. Seit acht Wochen! Und jetzt bist du dran, da kommt Zouzou und grinst sich eins. Du guckst aber auch wirklich zu komisch aus der Wäsche, Cnollo!«
»Und bin ich da der Pa...?«
»Klar! Wer sonst?«
Schonungslos erzählte ich dem Pfarrer in Kurzform meinen Weg der Leiden und Sünden, und was ich den Menschen so alles angetan hatte. Zum Schluss erfuhr er noch von mir, dass ich in schamloser
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