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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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wir leichter entdeckt werden aber im Gegenzug hätten wir Etwaige, auch eher gesehen; ein kleiner Vorteil für uns denn niemand rechnete mit unserem Erscheinen. Bakongo Rebellen griffen in der Regel mit Einbruch der Dunkelheit an, fünf Milizionäre der Facenda lagen erschlagen im Elefantengras und sollten sich noch weitere Milizionäre auf der Gehaltsliste des Kaffeepflanzer befinden, so waren diese wohl auf der Suche nach ihren Kameraden. Die französischen Paras hatten andere Probleme und wir standen mit Sicherheit nicht auf ihrer Tagesordnung.
    Dutzende Hütten zählten wir, wohl die Unterkünfte, wie wir schätzten für gut hundert Feldarbeiter. Ein größeres Wirtschaftsgebäude und nur 15 schwarze Feldarbeiter. Im Verhältnis zu den Unterkünften waren dies wenig an Zahl, und im Verhältnis zu den Feldarbeitern überraschen viele Milizionäre. Die Arbeiter schienen geglaubt zu haben, dass wir wohl von einem anderen Planeten gekommen wären. Den Anblick uniformierter Kämpfer waren sie gewohnt, doch wir waren in Zivil, eine gut bewaffnete kleine Gruppe deren Hauptteil zwei Frauen bildeten.
     
    Wir ließen nicht den Eindruck entstehen als wären wir auf dem Kriegspfad und grüßten die Umstehenden, freundlich und mit Respekt. Fragten sie nach dem „Jefe do Posto“ welche sie mit dem Fingerzeig zum Wirtschaftsgebäude, beantworteten. Ein Hochgewachsener portugiesischer älterer Mann, wohl um die sechzig Jahre, empfing uns an der Tür zu den Wirtschaftsgebäuden. Er stellte sich als den Verwalter der Facenda vor und nachdem wir uns als Franzosen aus Brazzaville erklärten, lud er uns in sein Büro zu einem Kaffee ein, mit der Aufforderung ihm unsere Geschichte zu erzählen. Sein schütterer grauer Bart, und weniger seine traurigen, malariagelben Augen, vermittelten uns den Eindruck als würde er liebend gerne seinen Lebensabend mit Vinho Verde und Fado Klänge in Lissabon verbringen und nicht in einer Provinz die sich Uige nannte, im Norden Angolas. 
    Für Sabi Loulou stand schon lange fest, das hier der Anus des Propheten ruhte und selbst in der Regenzeit das Hirn zwangsläufig austrocknen musste. Wir erklärten ihm, dass wir nach Negage zum portugiesischen Militärstützpunkt wollten und eine Fluggelegenheit vom dortigen Flugplatz nach Luanda erhofften. In dem Gespräch mit ihm erfuhren wir, dass der Besitzer dieser Facianda, ein Deutscher, mit seiner Familie zurzeit sich in Luanda aufhalte, und das morgen früh zwei seiner Arbeiter nach Lombo mit dem Landrover führen um defekte Maschinenteile abzuholen. Wir könnten mit ihnen bis Quilabila fahren um von dort durch Buschwege das etwa zwanzig Kilometer westlich gelegene Negage erreichen. Diese Gegend sei zurzeit noch frei von Rebellen und würde von portugiesischen Soldaten kontrolliert. Der Verwalter zeigte uns eine Unterkunft mit Stockbetten und ein kleiner Raum mit Toilette und Duscheinrichtung gehörte ebenfalls dazu.
     
    »Da sind wir also, wer duscht zuerst? Ich gehe davon aus, dass ich es bin, und keiner von euch beide etwas dagegen hat«, sagte Sabi Loulou.
    Wir ließen ihr den Vortritt. Der Verwalter ließ uns reichhaltige Mahlzeiten bringen und nachdem wir unsere Waffen zur Seite gelegt hatten machten Zouzou und ich uns über das Essen her. Die Pistolen beließen wir am Gürtelholster und den Türgriff blockierten wir von innen mit der Lehne eines Stuhles. Mit keinem Wort erwähnte der Verwalter ein Ausbleiben von Milizen, oder die mit Sicherheit kurzzeitige Anwesenheit französischer Paras, sowie die geringe Anzahl der Feldarbeiter im Verhältnis zu der großen Anzahl an Unterkünfte für Arbeiter und eventuell deren Familienangehörigen. Portugiesen und Franzosen hatten wenige bis gar keine Probleme untereinander und dies kam uns in Angola zu gute. Das Ende dieser Facenda schien uns sicher, denn ohne Schutz durch eine eigene Miliz und ohne eine genügende Anzahl an Feldarbeiter war sie dem Untergang geweiht. Wir dagegen wähnten uns dem Ziel immer näher kommend.
    Die Nacht blieb ruhig und gegen neun Uhr morgens wurden wir von Jose Escobal, dem Verwalter zum Frühstück in die Kantina des Wirtschaftsgebäude eingeladen. Noch in der Nacht seien portugiesische Soldaten angekommen, wie uns Escobal beim Frühstück erklärte, und haben nicht weit entfernt  das leere Fahrzeug der Facenda zugehörende Milizionäre gefunden. Ein Teil der Soldaten würde uns als Escorte begleiten, zusammen mit seinen Angestellten, die Maschinenteile aus Lombo  zu

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