Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
Vom Netzwerk:
ich war?«
    Ein schrecklicher Gedanke kam ihr in den Sinn. »Habt Ihr etwa meinem Bruder etwas angetan? Bei Gott, wenn Ihr ihm etwas zuleide tut, weil ich Euch abge …«
    Die Laken verrutschten, und Fanes Blick glitt sofort zu ihren Brüsten. Mit zitternden Händen griff sie nach der Decke und klemmte sie unter die Achseln.
    Fane seufzte. »Glaubt mir, Euer Bruder ist der Letzte, den ich sehen möchte.«
    »Wo seid Ihr dann …«
    »Das spielt keine Rolle.« Fane wandte ihr den Rücken zu, durchquerte das Zimmer, ging neben dem Kamin in die Knie und schürte das Feuer neu. Er konzentrierte sich auf diese einfache Handlung, als koste es ihn unglaubliche Anstrengung, sie zu vollenden.
    Sie starrte auf sein ungebändigtes Haar, das über seine Schultern fiel, und seinen starken Nacken. Auf seine schön geformten Schenkel, die sichtbar wurden, wenn er nach einem Holzscheit griff. Sein Wams glitt beiseite und entblößte seinen prall bemuskelten, sehnigen Körper, unterstrich seine männliche Kraft.
    Rexanas Kehle verengte sich. Jede Frau, die nicht ganz von Sinnen war, hätte seinen schönen Körper geschätzt.
    Eine andere Frau vielleicht.
    Dieser Gedanke verdüsterte ihren Geist wie zäher Nebel und verwandelte ihre Sorge um sein Vorhaben in einen schrecklichen Verdacht, der ihr den Atem raubte. War Fane mit einer anderen ins Bett gegangen? Sie wagte zunächst nicht, ihn danach zu fragen, konnte aber schließlich nicht anders. »Habt Ihr Euch mit einer anderen Frau vergnügt?«
    Er hielt inne und lachte erstaunt, bevor er ein letztes Holzscheit in das Feuer warf. Dann wischte er sich die Hände an den Hosen ab und sah sie an. »Wäre das denn so schlimm?«
    Die Antwort klang laut wie eine Kirchenglocke in ihrem Herzen. »Das würde ich Euch niemals verzeihen.«
    Ihm schien das zu gefallen, denn sein gelassenes Grinsen kehrte zurück. »Es freut mich, Liebste, dass Ihr so denkt. Ich schwöre Euch bei meiner verfluchten Seele, dass ich heute Nacht bei keiner anderen Frau war. Eine andere interessiert mich auch nicht.« Sein Ton wurde nun heiser. »Ich begehre nur Euch.«
    Dann kam er zum Bett, zu ihr.
    Rexanas Finger gruben sich in die Bettdecke. Ihre Fingernägel kratzten über den Stoff. »Mylord …«
    »Diese Nacht kein Flehen, keine unfreundlichen Worte, keine Zurückweisungen mehr, mein kleines Feiglein.«
    Seine Worte betäubten sie. Er hatte vor, sie zu nehmen. Jetzt.
    Sie warf sich in die Kissen zurück, starrte auf die zerknitterte Bettdecke und ließ ihre Hände sinken. Sie konnte nicht mehr widersprechen. Eine verräterische Erregung stieg in ihr auf, führte sie in Versuchung und drängte sie, sich zurückzulehnen und anzunehmen, wonach sie sich insgeheim so sehr sehnte.
    Zitternd blickte sie auf. Er griff nach dem Saum seines Wamses. Heiliger Himmel, sie wusste nicht, was sie sagen sollte, um ihn aufzuhalten und ihre Jungfräulichkeit zu bewahren. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihn davon abhalten konnte, ihre Ehe vor dem Gesetz und vor Gott zu vollziehen.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er sich das Wams über den Kopf und ließ es auf den Boden fallen. Ihr Blick fiel auf seine Brust.
    Jegliche Sorgen um ihr eigenes Wohl schwanden dahin.
    Seine gebräunte Haut war über und über mit Narben, kleinen hässlichen roten Geschwulsten und Peitschenspuren übersät. Ein dicker, ungleichmäßiger Schmiss zog sich an seinen Rippen entlang. Ein bitterer Geschmack stieg in ihr auf und erstickte ihre Erregung und Angst. Was war ihm bloß zugestoßen? Wer hatte ihn so zugerichtet, und wie hatte er diese Höllenqualen ertragen können?
    Er bemerkte, wie sie ihn ansah. Seine Augen verdunkelten sich, füllten sich mit Unbehagen, und dennoch sah er nicht weg. Als wollte er sie herausfordern, vor Entsetzen zu vergehen oder auf mädchenhafte Weise in Ohnmacht zu fallen, griff er an die Knöpfe seiner Hose. Und lächelte.
    Rexana musste schlucken. Sie hatte schon oft Männer mit nackten Oberkörpern gesehen, aber keiner davon hatte so breite Schultern gehabt oder war so beeindruckend gewesen wie Fane. Oft war sie an heißen Sommertagen mit Rudd baden gegangen, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Doch hier, in Fanes Bett, erschienen ihr diese Zeiten weit fort und schrecklich kindlich.
    Seine Finger fummelten an den Knöpfen herum. Als sie ihn anstarrte, bemerkte sie, dass ihr der Mund offen stand, so dass sie ihn gleich wieder schloss. Sie musste wegschauen und wieder die mädchenhafte Haltung annehmen, die ihr

Weitere Kostenlose Bücher