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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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stimmte. Ein so mächtiger Mann wie er hatte Mittel, die ihre bei weitem übertrafen. Warum nur war sie so töricht gewesen, seinen Verdacht zu wecken? Wenn sie eine Annullierung der Ehe wollte, brauchte sie die Untersuchung eines Arztes.
    Sie zwang sich zu einem sorglosen Schulterzucken. »Das war nur eine dumme Bemerkung, sonst nichts!«
    Er fuhr mit den Händen ihre Arme herab und griff nach ihren Fingern. »Ich werde meine Versprechen halten. Alle.«
    Seine Berührung entfachte wieder das verbotene Feuer in ihr.
    »Werdet Ihr das?«, flüsterte sie.
    »Das werde ich«, sagte er und beugte sich zu ihr. Sein Haar strich über ihre Wange. Aus verdammt freiem Willen streckte sie sich ihm entgegen und berührte seine Lippen. Die Erinnerung an seinen Geschmack überflutete ihre Gedanken und ihre Zunge und ertränkte ihre Sinne. Wie sehr sie sich nach seinen Küssen sehnte!
    Doch im letzten Augeblick hielt er ein, drückte ihr einen keuschen Kuss auf die Stirn und trat zurück.
    Zu ihrer Schande konnte sie eine enttäuschte Röte auf ihrem Gesicht nicht verhindern.
    Er schüttelte den Kopf und brummte: »Später werden wir uns ganz unserer Leidenschaft widmen, mein Liebling, ja?«
    Sie errötete noch stärker. Aber bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sich weggedreht und das Zimmer durchquert. Er raffte das befleckte Laken zusammen, warf es aufs Bett und das restliche Bettzeug gleich hinterher. Dann stemmte er die Hände in die Hüften, drehte sich um und sah sie an.
    »Ich werde die Mägde wecken und sie Wasser holen lassen, damit Ihr baden könnt.«
    Ein plötzlicher Einfall nahm ihr den Atem.
    »Werdet Ihr denn auch baden?«
    Seine Lippen zuckten. »Wenn Ihr Euch angekleidet und das Zimmer verlassen habt. Denn wenn wir gemeinsam in die Wanne stiegen, würden wir weitaus mehr tun, als uns nur zu waschen.«
    Verständnislos sah sie ihn an. »Wie meint Ihr das?«
    Ein gequältes Stöhnen entfuhr ihm. »Schon bald werdet Ihr das verstehen.« Er drehte sich auf dem Absatz um, kehrte zum Kamin zurück, nahm seinen Dolch, steckte ihn in seinen Gürtel und ging zur Tür. »Die Pflicht ruft mich. Später werden wir ausreiten. Haltet Euch bereit, wenn ich nach Euch rufen lasse.«
    »Ausreiten? Wohin …«
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
     
    Fane ging über den Flur zu den Stufen, die zum großen Saal führten. Er konnte gar nicht schnell genug laufen. Das Blut pulsierte rhythmisch in seinen Adern und gemahnte ihn, dass er Rexana in seine Arme gerissen hätte, wäre er auch nur einen Augenblick länger in seinem Gemach geblieben. Er hätte sie geküsst, zu seinem Bett getragen und sie geliebt, bis beide vor Erschöpfung zusammengebrochen wären.
    Wie hätte er sich auch anders fühlen sollen, wenn sie in ihrem Unterkleid so vor ihm stand? Das zarte Gewand hatte kaum ihre Formen vor ihm verhüllt. Die Ausbuchtungen und Schattierungen des Stoffes hatten ihn mehr gereizt, als wenn sie nackt vor ihm gestanden hätte.
    Als seine Stiefel im Treppenaufgang dröhnten, unterdrückte er ein derbes Lachen. Sie hatte seinen Kuss gewollt. Mit der sinnlichen Anmut einer erfahrenen Kurtisane hatte sie ihre Lippen zu ihm emporgereckt und ihren Körper an seinen geschmiegt.
    Wie leicht hätte er da seine Arme um sie legen, sie an sich ziehen und seinen Mund auf ihren pressen können. Wie leicht hätte er ihren Widerstand brechen und ihre jungfräuliche Leidenschaft zum Erblühen bringen können.
    Er starrte in den dunklen Saal. Vielleicht war es einfach, ihren Körper zu gewinnen, doch noch viel faszinierender war es, ihr Herz zu erobern.
    Lautes Schnarchen war aus dem Raum zu hören. Als er auf die mit Binsen bedeckten Dielen trat, blickte er auf die Reihen schlummernder Körper, die auf Strohmatten lagen. Mägde. Wachen. Edelmänner, die betrunken zusammengebrochen waren. Hunde.
    Fane stieg über einen Hund und eine Bierpfütze hinweg und ging zum Kamin. Er lächelte. Einen Vorteil hatte Wintons hellrotes Wams. Er fand ihn auch in tiefster Nacht.
    Winton lag auf der Seite, eng an eine dralle Magd gepresst, mit dem Kinn auf ihren ungekämmten, braunen Haaren. Sein Gesicht spiegelte höchstes Glück wider.
    Herrgott, selbst der alte Diener hatte gestern fleischliche Freuden genossen.
    Mit der Fußspitze stieß Fane ihn ein wenig härter an, als er ursprünglich vorgehabt hatte.
    Der Diener grunzte. »Nicht schon wieder, Liebes«, dann winkte er kraftlos mit der Hand ab. »Dreimal in einer Nacht …«
    »Winton.«
    Der Diener riss

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