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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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deinen Arm neu verbinden.“
    Er beäugte sie argwöhnisch. „Willst du irgendetwas Bestimmtes von mir?“
    Sie nahm die Rolle Verbandszeug in die Hand. „Meine Absichten im Hinblick auf deinen Körper sind rein.“
    Sobald er sich neben ihr niedergelassen hatte, erhob sie sich auf die Knie und wickelte die Gaze um seinen Arm.
    „Bei dieser Jagd geht es um mehr als nur darum, als Erster zuzuschlagen, hab ich recht?“ Er nickte. „Erzähl es mir.“
    „Sobald du mir von deinem Geheimnis erzählst.“ Ständig wurde er von Gedanken gequält, worum es sich dabei wohl handeln könnte.
    „Möchtest du wirklich streiten, Conrad? Ich würde die Nacht lieber damit verbringen, deinen Rücken zu massieren und dich zu lieben, aber wenn du darauf bestehst …“
    „Du musst wissen, dass ich dir das nicht für alle Zeit durchgehen lasse. Ich habe noch etwas zu erledigen, aber wenn ich diese Sorge los bin, werde ich alles aufspüren, was du vor mir verbirgst.“
    Conrad hatte zwei Theorien. Es war möglich, dass sie einen Handel mit einem Hexer eingegangen war – einen von der Sorte, deren Hilfe auch er in Erwägung gezogen hatte, um sie wiederauferstehen zu lassen. Derart Gestalten wären durchaus in der Lage, ihr einen neuen Körper zu geben, allerdings neigten sie dazu, ihren Geschäftspartnern grausame Versprechen abzuringen.
    Eine Hexe kam ebenfalls infrage, aber Conrad glaubte nicht, dass das der Fall war. Obwohl Néomi ihm versichert hatte, sie verfüge über „jede Menge Geld“, hatte sie doch vermutlich nicht an die Folgen von achtzig Jahren Inflation gedacht. Sicher verfügte sie nicht über die nötigen Mittel, um auch nur ein erstes Treffen mit einer mächtigen Hexe zu bezahlen. Conrad hatte gehört, dass manche von ihnen über Millionen nur die Nase rümpften.
    Sie seufzte. „ Quel dommage . Wie schade. Wenn du es auf mein Geheimnis abgesehen hast, werden wir häufig streiten. Also lass uns diese Nacht noch genießen. Sag mir, wohin hat deine Jagd dich geführt?“
    „Moskau.“
    „Warst du vorsichtig?“
    „Immer“, sagte er, was nicht einmal annähernd der Wahrheit entsprach. Um an einen Informanten zu gelangen, hatte Conrad eine unterirdische Dämonenhöhle überfallen und sich zweier Gangs gleichzeitig erwehren müssen, um seine laut heulende Beute bei den Hörnern an die Oberfläche zu zerren.
    Auch wenn er jetzt, wo tatsächlich jemand zu Hause auf ihn wartete, Grund hatte, vorsichtiger vorzugehen, konnte Conrad es sich nicht leisten, andere merken zu lassen, dass er sich verändert hatte.
    Und bei Gott, wie er sich verändert hatte.
    Conrad hatte dem Informanten seine Standarddrohung um die Ohren gehauen: „Rede. Oder ich sauge dich aus, kassiere deine Erinnerungen und bringe jeden um, den ich darin sehe.“ Aber der Informant hatte nach Angst und billigem Gin gestunken. Conrad hatte feststellen müssen, dass er nicht nur abgeneigt war, von dem Dämon zu trinken, er hatte die Vorstellung sogar abstoßend gefunden.
    Das Letzte, was Conrad geschmeckt hatte, bevor er auf die Jagd gegangen war, waren Néomis süße Lippen gewesen. Von diesem Dämon trinken, mit demselben Mund, der seine Braut küsste …?
    Die Gerüchte über seine frühere Grausamkeit kamen ihm jetzt zugute, aber der Tag würde kommen, an dem jemand ihn zwingen würde, Farbe zu bekennen. Ob er dann gezwungen wäre, seine alten Gewohnheiten wiederaufzunehmen, um seine Braut zu beschützen?
    Wenn es sein musste, würde Conrad wieder der werden, den sie alle fürchteten.
    „So. Das hätten wir.“ Als Letztes drückte sie noch einen Kuss auf seinen fertigen Verband.
    Seltsam. Er war ohne zu zögern in jenes Dämonenversteck eingedrungen, doch als sein Blick jetzt auf Néomis lächelndes Gesicht fiel, wurde ihm klar, dass diese fünfzig Kilo schwere sterbliche Ballerina ihm eine Heidenangst einjagte.
    Sie bedeutete das Ende des Lebens, wie er es kannte. War sein Leben vor ihr denn so großartig gewesen? Nein, verdammt. Aber zumindest hatte er es verstanden. Jetzt schien es, als ob er überhaupt nichts mehr verstand, als ob er alles neu überdenken musste.
    Eine Zukunft, eine Familie, ein richtiges Zuhause. Waren diese Dinge jetzt für einen Mann wie ihn in greifbare Nähe gerückt?
    „Machst du dir Sorgen um mich, wenn ich fort bin?“, fragte er.
    „Ständig. Nach den wenigen Informationen, an denen du mich teilhaben lässt, bist du auf der Suche nach einem zwei Meter fünfzig großen Dämon, der sich von einer Gruppe von

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