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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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etwas klar geworden wäre, um gleich darauf aus schmalen Schlitzen auf den roten Streifen zu schauen.
    „Soll ich das sauber machen?“
    Sie zögerte eine ganze Weile. „Lass es“, sagte sie schließlich, nachdem sie geschluckt hatte.
    „Ist das alles, Hexe?“, fragte Conrad mit rauer Stimme.
    Sie wandte ihr Gesicht ab, als ob sie sich schuldig fühlte. „Wir sind bereit.“
    Sobald Mariketa von den Spiegeln eingerahmt war, ballte sie die Hände zu Fäusten und schloss die Augen. Als sie die Lider wieder öffnete, waren ihre Augen selbst zu Spiegeln geworden, leuchtend reflektierten sie alles, was sie ansah. Sie streckte die Finger wieder aus, und auf einer ihrer behandschuhten Handflächen erstrahlte ein Licht.
    Conrad eilte zurück an Néomis Seite, aber sie schwand dahin. Je weiter Néomis Gestalt verging, umso heller leuchtete das Licht auf der Handfläche der Hexe.
    Als die Zehen der Hexe vom Boden abhoben, ergoss sich ein Wortschwall von ihren Lippen, in einer Sprache, die Conrad nicht erkannte, doch er spürte, dass jedes einzelne Wort vor Macht pulsierte. Sie ballte die Hand um das Licht zur Faust, als ob sie Néomis Geist festhalten wollte.
    „Sie wird jetzt verschwinden“, sagte Mariketa, ohne den Blick vom Spiegel abzuwenden.
    Als Néomis Hand aus seiner verschwand, drohte der Wahnsinn ihn zu überwältigen. Ihr Morgenmantel, das Nachthemd und der Ring, den er ihr geschenkt hatte, waren das Einzige, was noch auf ihrer Bettstelle lag. Er schluckte. Reiß dich zusammen.
    Er nahm den Ring, in der festen Überzeugung, er werde ihn noch einmal an ihrem Finger sehen.
    „Ich hab ihr Grab gefunden.“ Die Hexe zeigte mit dem Zeigefinger der anderen Hand nach unten und begann in der Luft zu rühren. „Ich fange mit dem Körper an.“ Wieder und wieder ließ sie den Finger kreisen. Es hatte den Anschein, als ob sie auf großen Widerstand träfe. Der Zauber begann seinen Tribut von ihr zu fordern. Sie geriet außer Atem, fing fast an zu hyperventilieren.
    „Du kannst es schaffen, Mariketa.“ Conrad schluckte. „Bring mir meine Néomi zurück.“
    Das Licht in ihren Händen strahlte noch intensiver. Die Luft schien schwer zu werden, unheilvoll. Als ob die Spannung sie aufgeschreckt hätte, begannen die kleinen Lebewesen zu lärmen, die in den Wänden um sie herum lebten.
    MacRieve blickte sich um. „Das fühlt sich nicht richtig an. Als ob wir etwas tun, was wir niemals hätten tun dürfen!“
    „Halt’s Maul, MacRieve“, fuhr Conrad ihn an, obwohl er dieselbe Atmosphäre spürte – bedrohlich. Sie forderten eine Macht heraus, die weitaus größer war als sie und die sie für ihre Dreistigkeit jederzeit zerquetschen könnte.
    Mariketa begann einen feierlichen Gesang. Das Licht wuchs und wuchs … Sie streckte die Hände aus, anscheinend, um ihrem Zauber noch mehr Magie zuzuleiten. Das Haus begann zu beben.
    „Ich muss … mir einen Weg bahnen. Muss altern …“
    Altern?
    Wieder unverständlicher Sprechgesang, immer lauter, bis sie die Worte praktisch hinausschrie. Die Fenster des Studios explodierten. Zeitungen wurden von stürmischen Winden umhergewirbelt. „Bowen, ich … kann nicht mehr!“
    „Mariketa!“ Mit lautem Gebrüll stürzte MacRieve sich auf sie, versuchte, sie von den Spiegeln wegzuziehen. Aber es gelang dem Lykae nicht, die zierliche Frau auch nur einen Millimeter zu bewegen.
    Ihr silberner Blick verdunkelte sich, als ob sich ihre Augen mit Tinte füllten. Sie verfärbten sich schwarz.
    „Das ist nicht gut!“, rief sie.
    „Nein, Mari, tu das nicht!“ Er legte ihr die Hand über die Augen, aber gleich darauf brannten sich zwei Löcher in seine Haut.
    „ Oh, Hekate, nein!“, kreischte sie.
    Das Licht in ihren Händen explodierte wie eine Bombe, so grell, dass Conrad kurz geblendet war.
    „Was war das?“, schrie er. „Was ist los?“
    Mariketa rang nach Luft. „Néomi … wieder körperlich.“
    Er sah sich hastig nach allen Seiten um. „Wo ist sie? Sag es mir!“
    „Es gibt ein Problem. Es …“ Ihr Körper verkrampfte sich. Sie stand vollkommen bewegungslos da und starrte ohne zu blinzeln in den Spiegel.
    „Oh Gott, nicht schon wieder, Mari!“ MacRieve nahm jetzt seine andere Hand, um ihre Augen abzuschirmen, bis auch in dieser zwei rauchende Löcher zu sehen waren. Er zerrte noch einmal an ihr, aber trotz seiner gewaltigen Kraft konnte er sie nicht vom Fleck bewegen.
    „Was war das Problem, Hexe? Wo ist Néomi?“ Conrad musste sie sehen. „Wo ist ihr neuer

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