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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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kommen.
    »Hallo«, war eine Stimme aus dem Telefon zu hören.
    »Ich bin jetzt hier oben.«
    »Ja?«
    »Ich bleibe noch den ganzen Tag.«
    »Du meinst den ganzen Winter.«
    »Ist das ein Versprechen?«
    Macdonald bekam keine Antwort.
    »Ich fange oben in der Muncaster Road an.«
    »Bist du um den Teich herumgegangen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Es ist möglich. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.«
    »Gut.«
    »Ich glaube, ich gehe im Dudley vorbei.« »Wenn du es schaffst.«
    »Ich will eine Weile dort bleiben.«
    »Wir müssen später darüber sprechen«, sagte die Stimme, und dann war die Leitung tot.
    Macdonald steckte das Telefon wieder in die Innentasche und bog nach Süden in die St. John's Road ein, wartete auf eine Lücke im Verkehr auf der Battersea Rise und ging auf der Northcote Road weiter nach Süden.
    Dann ging er die Chatto Road nach Osten und betrachtete sehnsüchtig die Fassade des Pubs The Eagle. Später. Vielleicht viel später.
    Er ging dreihundert Meter und bog in die Muncaster Road ein. Die Reihenhäuser glühten matt in der Januarsonne, Backstein und Putz flossen mit den Gehsteigplatten zu einer winterlichen Unfarbe zusammen. Der Kontrast wurde stark, als der Briefträger auftauchte, die Posttasche auf dem Wägelchen, eine rote Farbe, die in die Augen stach. Er sah ihn an einer Tür klingeln. Der Postmann klingelt immer mindestens zweimal, und Macdonald bog unter einen niedrigen Torweg ein, als er das Gittertor geöffnet hatte. Er griff den Türklopfer und hämmerte gegen die Tür. Eine brutale Art und Weise, seine Ankunft anzukündigen, dachte er.
    Die Tür wurde so weit geöffnet, wie es die Sicherheitskette zuließ, und er ahnte ein Gesicht drinnen im Dunkeln.
    »Ja?«
    »Bin ich hier richtig bei John Anderton?« fragte Macdonald und suchte in der Innentasche nach seinem Ausweis.
    »Wer bitte sind Sie?«
    »Polizei«, sagte er und hielt seine Karte hin, »ich habe vorhin angerufen.«
    »John ist beim Frühstück«, sagte die Frau, als ob dies den Besuch unmöglich machte. Sie will, daß ich gehe, damit sie ihre Kippers fertigbraten kann. Er roch den scharfen Duft von verkohltem Hering durch den Türspalt.
    »Es dauert nicht lang«, sagte er.
    »Aber.«
    »Es dauert nicht lang«, wiederholte er und steckte den Ausweis weg. Er hörte Geklapper von innen, als die Frau die Sicherheitsvorrichtung abnahm. Er wartete. Das mußte ein Vermögen gekostet haben, dachte er. Da blieb kein Geld übrig, um die Tür selbst zu erhalten. Bald kracht die Tür unter dem Gewicht des ganzen Eisens da drinnen ein.
    Sie machte auf, und sie war jünger, als er geglaubt hatte. Sie war nicht hübsch, aber sie war jung, und bald würde sie auch ihre Jugend verlieren. Vielleicht grämt es sie schon, dachte er.
    »Bitte«, sagte sie und machte eine Bewegung ins Haus. »John kommt gleich.«
    »Führ ihn herein, zum Kuckuck«, war eine Stimme über den Flur zu hören. Sie klang undeutlich und unnötig laut. Er hat den Mund voll Ei, dachte Macdonald. Oder es ist Speck.
    Die Küche erinnerte an K & Ms Cafe in der St. John's Hill, die Luft war dick vor Fett vom Hering in der Bratpfanne.
    Der Mann war kräftig und rot im Gesicht.
    Hoffentlich stirbt er nicht, während ich hier sitze, dachte Macdonald.
    »Darf man die Staatsgewalt zu einem Heringsschwanz einladen?« sagte der Mann und zeigte auf seine Frau und zum Herd, als habe der Besucher die Wahl zwischen beiden.
    »Nein, danke«, sagte Macdonald, »ich habe gefrühstückt.«
    »Er ist mit Curry gebraten«, sagte John Anderton.
    »Trotzdem.«
    »Was wollen Sie dann haben?« fragte er, als ob der Polizist gekommen wäre, um seinen Hunger zu stillen. »Wollen Sie keinen Hamburger?« fuhr er fort und lachte mit Zähnen, die giftig und gelb glänzten. »Einen Big Mac?«
    »Ich nehme gern einen Tee«, sagte Macdonald. »Die Milch ist alle«, sagte die Frau. »Das geht auch so.«
    »Wir haben keinen Zucker«, sagte die Frau und sah ihren Mann an.
    Wenn es überhaupt ihr Mann ist, dachte Macdonald.
    Der Mann sagte nichts. Kritisch betrachtete er den Besucher. Ob die mich auf den Arm nehmen, dachte Macdonald. Ich kann sie bitten, mir ein bißchen Curry reinzutun.
    »Bitte«, sagte die Frau und stellte ein Tasse vor ihn hin. Macdonald hob sie hoch und trank. Der Tee war gut, gerade richtig stark, nicht zu heiß.
    »Wir hatten doch noch ein bißchen Zucker«, sagte die Frau.
    »Es ist eine Ehre, Besuch von der Polizei zu bekommen«, sagte der Mann. »Ich hätte nicht gedacht, daß Sie

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