Tanz mit dem Schafsmann
hauchte Worte, die keine waren. Ich drang in sie ein. Mein Penis war hart und heiß. Ich begehrte sie wahnsinnig. Ich lechzte nach ihr.
Kurz vor dem Höhepunkt biss mich Yumiyoshi in den Arm, so heftig, dass es beinahe blutete. Aber das machte mir nichts aus, das ist die Wirklichkeit – Schmerz und Blut. Ich hielt ihre Hüften und ejakulierte. Ganz langsam. Um genau wahrzunehmen, was da geschah.
»Unglaublich«, sagte Yumiyoshi ein wenig später.
»Kein Wunder, es war ja vorherbestimmt«, sagte ich.
Sie schlief in meinen Armen ein. Ein sanfter Schlummer. Ich konnte nicht einschlafen, sondern lag hellwach da. Es war einfach zu herrlich, sie schlafend in meinen Armen zu halten. Bald fing es an zu dämmern, und das Morgenlicht sickerte ins Zimmer. Auf dem Tisch lagen Yumiyoshis Armbanduhr und Brille. Ich betrachtete ihr Gesicht. Auch ohne Brille sah sie toll aus. Ich küsste zärtlich ihre Stirn und hatte erneut eine heftige Erektion. Ich wäre gern noch einmal in sie eingedrungen, aber sie schlief so selig, dass ich sie nicht stören wollte. Ich hielt sie in den Armen und sah zu, wie das Licht sich im Zimmer mehr und mehr ausbreitete und die Dunkelheit verdrängte.
Auf dem Stuhl lagen zusammengefaltet ihre Sachen – Rock, Bluse, Strümpfe und Wäsche. Die schwarzen Schuhe standen ordentlich daneben auf dem Fußboden. Die Wirklichkeit. Reale Kleidung war auf reale Weise knitterfrei zusammengefaltet.
Um sieben weckte ich sie.
»Yumiyoshi, Zeit zum Aufstehen«, sagte ich.
Sie schlug die Augen auf und sah mich an. Dann grub sie wieder ihre Nase in meinen Hals.
»Es war unglaublich«, sagte sie.
Wie ein Fisch glitt sie aus dem Bett und stand nackt im Morgenlicht, als wäre sie neu aufgeladen. Ich richtete mich auf dem Kissen auf und betrachtete ihren Körper. Den Körper, den ich vor ein paar Stunden erforscht und besiegelt hatte.
Yumiyoshi duschte, frisierte sich mit meiner Haarbürste und putzte sich ordentlich die Zähne. Dann kleidete sie sich sorgfältig an. Ich schaute ihr dabei zu. Wie sie gewissenhaft ihre Bluse zuknöpfte, den Blazer überzog und dann vor den Spiegel trat und prüfte, ob alles tadellos saß. Yumiyoshi nahm diese Dinge sehr ernst. Es war wundervoll, ihr dabei zuzusehen. Sie vermittelte einem das Gefühl: Es ist Morgen.
»Meine Schminksachen liegen im Aufenthaltsraum«, erklärte sie.
»Du bist auch so hübsch«, sagte ich.
»Danke, aber Make-up ist Vorschrift. Schminken gehört zum Dienst.«
Ich stand auf und drückte sie nochmals an mich. Es war ebenso phantastisch, die hellblau uniformierte Yumiyoshi mit der Brille auf der Nase in die Arme zu schließen.
»Begehrst du mich auch noch nach dieser Nacht?«, fragte sie mich.
»Aber ja«, sagte ich. »Noch mehr als gestern.«
»Weißt du, es ist das erste Mal, dass mich jemand so leidenschaftlich begehrt«, sagte Yumiyoshi. »Ich spüre deutlich, ich werde begehrt. Das habe ich noch nie erlebt.«
»Dich hat noch nie jemand begehrt?«
»Nicht so wie du.«
»Wie ist es denn für dich?«
»Entspannend«, sagte Yumiyoshi. »Ich war schon ewig nicht mehr so gelöst. Es ist, als wäre ich in einem warmen, behaglichen Zimmer.«
»Du kannst immer dort bleiben«, sagte ich. »Niemand kommt, niemand geht. Es gibt nur dich und mich.«
»Ich soll bleiben?«
»Ja, bleib.«
Yumiyoshi rückte mit dem Gesicht ein wenig ab, um mich anzuschauen. »Kann ich heute Nacht wieder zu dir kommen?«
»Meinetwegen gern. Aber ist das nicht zu riskant für dich? Wenn du erwischt wirst, verlierst du vielleicht deine Stellung. Wäre es nicht besser, wir treffen uns bei dir oder in einem anderen Hotel?«
Yumiyoshi schüttelte den Kopf. »Nein. Hier ist es prima. Ich mag den Ort hier. Er ist deiner, und meiner auch. Ich möchte hier mit dir schlafen. Wenn es dir recht ist.«
»Mir ist es überall recht. Ich richte mich ganz nach dir.«
»Also, dann bis heute Abend. Hier«, sagte sie. Dann öffnete sie vorsichtig die Tür, lugte durch den Spalt und huschte schlangengleich hinaus.
Nachdem ich mich rasiert und geduscht hatte, machte ich einen Morgenspaziergang und nahm bei Dunkin’ Donuts mein gewohntes Frühstück ein.
In den Straßen drängten sich Menschen, die zur Arbeit unterwegs waren. Bei diesem Anblick überkam mich das Gefühl, auch wieder etwas tun zu müssen. Ich sollte Yuki, die mit dem Lernen anfing, nacheifern und mir eine Arbeit suchen. Um realistisch zu werden. Wie wär’s, wenn ich mich hier in Sapporo nach einem Job umsähe? Das
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