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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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jetzt vor allem wissen musst, ist dies: Das Leben von Prinzessin Eilonwy ist in Gefahr. Und«, fügte er hinzu, »auch dein eigenes.«

Die Bedrohung
    aran erbleichte. Er begriff noch nicht ganz: der Fürst von Don in dieser Verkleidung, seine rätselhaften Worte, die dunkle Drohung. »Unser Leben ist in Gefahr?«, fragte er hastig. »Verfolgt uns Arawn von Annuvin bis hierher nach Dinas Rhydnant?«
    Gwydion bedeutete Gurgi, er solle an der Tür Wache stehen, dann wandte er sich an Taran. »Nein«, sprach er. »Zwar hat sich Arawns Wut zu wahrer Raserei gesteigert, seit der Schwarze Kessel zerstört ist, aber die Bedrohung kommt nicht aus Annuvin.«
    Taran dachte angestrengt nach. »Wer sollte es dann sein? Es gibt niemand in Dinas Rhydnant, der uns böse gesinnt ist. Ihr wollt doch nicht etwa sagen, dass König Rhuddlum oder Königin Teleria …«
    »Das Haus von Rhuddlum war den Söhnen von Don und unserem Hochkönig Math stets in Freundschaft verbunden«, erwiderte Gwydion. »Denk weiter, Taran von Caer Dallben.«
    »Aber wer sollte Eilonwy ein Leid zufügen wollen?«, fragte Taran ungeduldig. »Man weiß doch, sie steht unter Dallbens Schutz.«
    »Es gibt jemanden, der es wagen könnte, selbst Dallben zu trotzen«, sprach Gwydion. »Jemand, gegen den auch meine Kräfte nichts auszurichten vermögen, den ich nicht weniger fürchte als Arawn selbst.« Gwydions Gesicht wurde starr und seine grünen Augen blitzten vor verhaltener Wut, als er mit harter Stimme das eine Wort aussprach: »Achren.«
    Grauen fasste Tarans Herz. »Nein«, flüsterte er. »Nein, die furchtbare Zauberin ist tot.«
    »Das dachte ich auch«, antwortete Gwydion. »Es ist aber nicht wahr. Achren lebt.«
    »Sie hat Spiral Castle nicht wieder aufgebaut!«, schrie Taran auf, in dessen Erinnerung plötzlich der Kerker auftauchte, wo Achren ihn gefangen gehalten hatte.
    »Spiral Castle liegt noch immer in Trümmern, wie du es verlassen hast«, sagte Gwydion, »und über den Trümmern wächst bereits Gras. Der Turm des Schreckens, wo ich nach Achrens Willen sterben sollte, ist geborsten. Ich habe alles mit eigenen Augen gesehen.
    Glaube mir, ich habe lange über ihr Schicksal nachgedacht«, sprach Gwydion weiter. »Von Achren habe ich nicht die geringste Spur entdeckt, als hätte die Erde sie verschlungen. Das beunruhigte mich zutiefst und lag mir schwer auf der Seele. Ich habe seither unablässig nach Spuren von ihr gesucht.
    Und endlich fand ich diese Spuren«, fuhr Gwydion fort. »Sie waren so unmerklich wie Worte, in den Wind geflüstert, rätselhafte Gerüchte, einer irren Phantasie entsprungen. Ein sinnloses Rätsel ohne Lösung. Vielleicht sollte ich sagen«, sprach Gwydion weiter, »eine Lösung ohne Rätsel. Und erst nach langen Mühen und gefahrvollen Fahrten stieß ich auf einen Teil des Rätsels, auf einen Teil nur.«
    Gwydions Stimme sank zu einem Flüstern herab. Während er sprach, arbeiteten seine Hände unablässig an den Sandalen weiter. »Vernimm, was ich erfahren habe. Nach dem Fall von Spiral Castle verschwand Achren. Zuerst glaubte ich, sie habe Zuflucht im Reich von Annuvin gesucht, denn sie war lange die Gefährtin Arawns gewesen. Achren war es ja auch, die Arawn seine Macht verlieh, als sie selbst noch über Prydain herrschte.
    Aber sie ging nicht nach Annuvin. Vielleicht fürchtete sie Arawns Zorn, da sie das Schwert Dyrnwyn verlor und es versäumte mich zu töten. Vielleicht wagt sie es nicht, vor ihn hinzutreten, seit sie von einem jungen Mädchen und einem Hilfsschweinehirten übertölpelt wurde. Genau weiß ich das nicht. Jedenfalls floh sie aus Prydain. Seitdem weiß niemand, was aus ihr geworden ist. Aber der Gedanke, dass sie noch am Leben ist, ist furchtbar genug.«
    »Glaubt Ihr, sie ist auf Mona?«, fragte Taran. »Will sie sich an uns rächen? Eilonwy war doch noch ein Kind, als sie Spiral Castle verließ; sie wusste damals nicht, was sie tat.«
    »Als Eilonwy, absichtlich oder nicht, Dyrnwyn an sich nahm, bereitete sie Achren ihre bitterste Niederlage«, erwiderte Gwydion. »Achren vergisst nicht und vergibt nicht.« Er sann lange nach. »Ich fürchte«, begann er wieder, »dass sie Eilonwy sucht. Nicht nur um Rache zu nehmen. Ich ahne, dass sich dahinter mehr verbirgt. Vielleicht steht mehr als Eilonwys Leben auf dem Spiel.«
    »Wenn nur Dallben sie nicht hätte ziehen lassen.« Taran konnte seine Bestürzung nicht verbergen. »Er muss doch wissen, dass Achren noch am Leben ist: Dallben weiß doch auch, dass

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