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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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der Abschied?«, fragte der Junge das Erste Licht.
    »Nein« , widersprach dieses. »Wir werden uns noch einmal sprechen, bevor das alles vorüber ist. Nun kommt. Gongathar erwartet uns.«
    Das Erste Licht, die Quelle aller Schöpfung, trat in die weißgoldene Sphäre hinein, und die vier Gefährten folgten ihm.

 
    22
    WELTENDÄMMERUNG
    »Callyn, pass auf!« Iegi griff nach dem Arm des Mädchens, legte sich in eine scharfe Kurve und zerrte es mit sich in die Tiefe. Eine fauchende Flammenwolke verbrannte die Luft an der Stelle, wo sie sich eben noch befunden hatten.
    Callyn stieß einen spitzen Schrei aus, fing sich aber sofort wieder und zog sich mit einem raschen Flügelschlag an die Stelle schräg hinter dem Taijirinprinzen zurück, die er ihr zugeordnet hatte, als sie in enger Formation mitten ins Kampfgeschehen hineingeflogen waren.
    »Danke!«, schrie sie ihm zu.
    »Schon gut«, rief er zurück.
    Sie bewegten sich in einer weiten Schleife unter dem Rumpf eines nondurischen Flugschiffes hindurch und um einen wallenden Schattenarm herum, während der junge Vogelmensch sich umschaute und versuchte, das Kampfgeschehen zu überblicken.
    Die Reihen der Streiter hatten sich bereits spürbar ausgedünnt, was allerdings nicht bedeutete, dass es sicherer gewesen wäre, sich hier oben aufzuhalten als unten auf der Ebene, wo sich die Heere von Gongathar, Nondur und Albernia ineinander verbissen hatten. Bereits ein einzelner Glutlanddrache reichte für gewöhnlich, um die Hoheit über den Luftraum, in dem er sich aufhielt, an sich zu reißen. Im Augenblick schoss allerdings noch fast ein halbes Dutzend der Furcht einflößenden Giganten unter der tief hängenden Wolkendecke umher und störte mit waghalsigen Angriffen die Kristalldrachen, die sich ihrerseits erbitterte Gefechte mit den schattenhaften Herren der unheiligen Metropole lieferten.
    »Wonach suchen wir eigentlich?«, fragte Callyn, die das Schwert Atriton fest umklammert hielt. Den Schild Lord Brahes hatte sie am Boden zurückgelassen, weil er sie hier oben nur behindert hätte.
    »Ich halte nach einem Drachen Ausschau, der sich seiner Sache allzu sicher fühlt«, ließ Iegi das Mädchen wissen. »Wir können uns nicht in einen Kampf zwischen zwei der Ungeheuer stürzen. Das wäre unser Tod. Aber wenn wir einen erspähen, der sich einen Schlagabtausch mit einem der Flugschiffe liefert und dadurch abgelenkt ist, vermögen wir ihm vielleicht eine böse Überraschung zu bereiten.« Mit vielsagendem Blick hob er seinen Kampfstab.
    »Wie wäre es mit dem dort?«, schlug seine Begleiterin vor und deutete auf einen dem Körperbau nach jüngeren Drachen, der einem der Jagdflugschiffe der Nondurier nachsetzte. Es wirkte beinahe, als spiele er mit seiner Beute, denn immer wieder öffnete er das Maul und stieß einen fauchenden Flammenstrahl aus, der das kleine Schiff zu waghalsigen Ausweichmanövern zwang, ohne es jedoch zu zerstören.
    Iegi kniff misstrauisch die Augen zusammen. Nein, das war kein Spiel. Der Drache trieb die Nondurier vor sich her – und zwar direkt auf den schwarzen Nebel zu, der zwischen den Türmen von Gongathar hing. »Sehr gut, Callyn. Ich denke, diese Burschen benötigen dringend unsere Hilfe.«
    »Was hast du vor?«
    »Wir nähern uns dem Drachen von hinten und landen zwischen seinen Schulterblättern. Danach arbeiten wir uns am Hals empor und rammen dem Untier unsere Waffen in den Nacken.«
    »Das geht so einfach?« Callyn machte große Augen.
    Iegi schüttelte heftig den Kopf. » So einfach sicher nicht. Eine falsche Bewegung, und du wirst abgeworfen. In dem Fall bete zu den Lichtgefiederten, dass dich seine Krallen oder sein Schwanz nicht erwischen.«
    Das Mädchen erbleichte für einen Moment.
    »Willst du immer noch kämpfen? Oder sollen wir uns zurückziehen?«
    »Nein«, antwortete seine Begleiterin mit trotziger Tapferkeit. »Ich habe gesagt, dass ich meinen Anteil beitragen will, und dazu stehe ich. Zeigen wir es dem Drachen!«
    Sie legte die Flügel an und ging in den Sturzflug über. Iegi folgte kurz hinter ihr.
    Unbemerkt gelangten sie in den Rücken des gepanzerten Monstrums. Der Drache flog nicht besonders schnell, denn er hielt sich dicht hinter dem fliehenden Flugschiff, das seinerseits geradezu dahindümpelte. Mit aufgespannten Segeln und bei einer frischen Brise erreichten die nondurischen Transportmittel beachtliche Reisegeschwindigkeiten. Allein auf ihre Kyrilliankristalle angewiesen, waren sie hingegen verhältnismäßig plump

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