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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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einen guten Mann oder eine gute Frau verliert. Das hilft ihm nicht. Er will ja weiter nach oben, muss also seinem Chef klarmachen können, dass er alles im Griff hat. Wer gut ist, sich einsetzt, der kann auch fordern.
    Sei da ganz ruhig und entspannt. Sein Egoismus ist groß genug, dich nicht ziehen zu lassen, außer er hat dich schon auf der Abschussliste, weil er dich nicht mag, oder du hast ihm gesagt, dass du ihn für einen Underperformer hältst. Wenn du deine Projekte im Griff hast, wird er es sich nicht nur zweimal überlegen, dich ziehen zu lassen.
    Wenn du ihm aber plump gedroht hast, dann musst du auch in der Lage sein zu wechseln, im schlimmsten Fall auch in eine andere Firma. Also sei da nicht der Elefant im Porzellanladen. Mit Fingerspitzengefühl auf die eigene Leistung verweisen, wer will dir das verwehren?
    Viele Techis stellen ihr Licht unter den Scheffel. Frag doch mal direkt, ob man mit dir zufrieden ist. Wenn ja, wird man das auch zugeben. Und das ist dann der Anlass deine Erwartungen zu formulieren. Das Budget nur 10   % überzogen und nur 2   Wochen Verspätung ist nicht normal, sondern die Ausnahme. Also mach das in der Abteilung deutlich. Am besten lässt du einen guten Freund das mitteilen, das wirkt glaubhafter.
    Wenn du Karriereambitionen hast, dann hilft es natürlich nicht, deinem Chef zu sagen, dass du in zwei Jahren sein Chef sein willst. Denk daran, das ist wie beim Kartenspielen: Ober sticht Unter. Und noch bist du Unter.
    Also, wenn du Karriere machen willst, hast du als Projektleiter viel weniger Möglichkeiten als in der Abteilung. Wichtig ist, dass du mit den Mächtigen zusammenkommst. Wenn du ein Geschäftsleitungsprojekt erhältst, das direkt von einem Geschäftsleitungsmitglied geführt wird, dann ist das super. Denn dann hast du den direkten Draht.
    Problem dabei ist nur, dass diese Leute eigentlich immer alle Arbeit abwälzen. Also musst du alles selber machen, jedoch die offizielle Projektleitung hat das G L-Mitglied . Das ist so. Du darfst dir dann nicht zu schade sein, die Drecksarbeit für ihn auch noch zu machen und ihm dann auch noch Kaffee für seine Sitzung zu holen.
    Der Vorteil dagegen liegt auf der Hand. Du kannst dich ziemlich sicher auf seine Inkompetenz verlassen. Er hat sich technisch nicht eingearbeitet, hat keine Zeit, sich um das Projekt zu kümmern, und ist normalerweise nur wenig mit der Sache vertraut. Wie soll er auch?
    Ich habe noch nie einen G L-Projektleiter erlebt, der einen echten Plan hatte. Die einzige Ausnahme sind die Firmengründer im Mittelstand. Die wissen normalerweise alles über ihren Betrieb und die Produkte. Da mach dir nichts vor.
    Aber die Söldner in großen AGs oder GmbHs, denen nur ihr Bonus wichtig ist, sind normalerweise auch keine Techis, kommen häufig aus der Juristerei oder Betriebswirtschaft und sind demzufolge technisch nicht sehr kompetent. Natürlich haben sie das Gefühl, dieses zu sein. Sind sie aber nicht.
    Und das ist deine Chance. Warum mit ihnen darüber streiten, ob sie das technisch verstanden haben, was du zusammengestellt hast? Lass ihnen das Gefühl, besser zu sein als du. Dass dem nicht so ist, muss dir reichen.
    Viel wichtiger dabei ist, dass du ihnen während des Projekts die Arbeit wegräumst und sie merken, dass du zu Höherem berufen bist. Während das Projekt läuft, sind immer wieder notleidende Abteilungen oder Stellen offen.
    Ich habe in meiner alten Firma die ersten Jahre immer nach ca. einem halben Jahr die Stelle gewechselt und dabei viel gelernt. Immer war der Anlass, dass es irgendwo brannte und man einenbrauchte, der löschte. Natürlich hatte ich von der neuen Materie absolut keine Ahnung. Das habe ich dann auch laut und deutlich gesagt. War aber stets kein Problem, Hauptsache, einer machte den Feuerwehrmann.
    Und so hatte ich nach ein paar Jahren alle Abteilungen durchlaufen und wurde dafür stets belohnt und stieg im Ansehen der Chefs. Natürlich habe ich das auch gerne gemacht, da es mich immer wieder reizt, etwas ganz Neues zu machen.
    Aber als es dann wirklich um etwas ging, kam man um mich nicht herum, weil ich davon schon wusste oder das schon mal so ähnlich gemacht hatte.
    Und genau das ist dein Ansatzpunkt. Wenn dein Auftraggeber merkt, dass er in dir eine Stütze hat und dann ein Posten frei wird und dringend besetzt werden muss, dann wird er sich nicht dankbar zeigen, sondern kühl überlegen, ob ihm damit gedient ist. Dankbarkeit oder so was Ähnliches schminke dir in den oberen

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