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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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auch einfach aussitzen. Ich habe Firmen erlebt, da wurden drakonische Maßnahmen beschlossen, aber nie etwas umgesetzt. Das ist nämlich der zweite Trugschluss: Ein Beschluss heißt noch lange nicht, dass den dann auch einer umsetzt. Viel Energie wird in einen Beschluss gesteckt, der dann in den Abteilungen wie ein Ball durch Nachgeben seine Energie verliert. Nach ein paar Monaten hat sich nichts verändert.
    Jeder, der etwas ändern will, muss auch etwas tun. Und wer will schon tun? Also läuft die Bürokratie immer wieder auf, wie die Wellen am Strand. Nachdem sie ausgelaufen ist, ist die Energie vernichtet, und zurück bleibt der Sand.
    Deshalb schau dir deine Firmenkultur an. Wird da auch so gearbeitet? Wenn ja, heißt das für dich, dass du diese Entscheide mittragen kannst, ändern wird sich jedoch für dich nichts. Du hast dich nicht dagegengestellt und bleibst Mitglied der Herde.
    Die anderen tun auch nichts, also lass dir Zeit mit der Umsetzung. Dafür hast du immer gute Gründe, warum du erst in vier Wochen anfangen kannst. Bis dahin ist der Beschluss schon eingeschlafen, und du hast nur die Hälfte zu tun. Vor allem kannst du dich auf dein Projekt konzentrieren.
    Fazit: Da du die Bürokratie in deiner Firma nicht ändern, geschweige denn abschaffen kannst, bleibt dir nur der Weg, diese mit sich selbst zu beschäftigen und das Minimum zu liefern, was du halt nicht vermeiden kannst.
    Der Computer kann am besten kopieren. Also nutze diese Funktion intensiv. Wie oben schon angesprochen, ist die Bürokratie zufrieden, wenn es immer gleich kommt. Änderungen stören nur.

Nicht autorisierte Projekte
    Was sind nicht autorisierte Projekte? Insgesamt sollte es ja so sein, dass Projekte eine Firma nach vorne bringen und von jemandem in Auftrag gegeben werden.
    Man möchte die Produkte verbessern, neue Produkte entwickeln, die Organisation unterstützen, ein Projekt für den Kunden machen usw. Nun aber brauchst du ein Projekt, um deine Karriere zu fördern. Das ist natürlich nicht so einfach, da du ja nicht zu deinem Chef gehen kannst und ihm mitteilst, dass du ein Karriereprojekt starten willst.
    Also musst du das irgendwie verdeckt hinkriegen. Der einfachste Weg ist, du setzt einen Studenten oder Praktikanten ein. Viele Firmen nützen die Gunst der Stunde und verheizen die vielen Praktikanten auf dem Markt für irgendwas. Warum nicht auch du? Dass sie dabei was lernen, ist vielleicht noch ein angenehmer Nebeneffekt.
    Also schnappst du dir einen, der dich zu unterstützen hat, und gibst ihm den Auftrag, dein Projekt anzugehen, will heißen, mal die Rahmenbedingungen zu klären, erste Marktuntersuchungen durchzuführen usw. Davon weiß natürlich noch niemand. Wenn der Laden klein ist, dann ist das natürlich schwierig. Wenn du in einer großen Firma arbeitest, haben nur wenige einen Überblick.
    Der Student hat also den Auftrag, dein Projekt mal anzuleiern. Von deinem Projektgeld kannst du dann auch etwas abzweigen, sodass du ein kleines Budget hast, um mal in die Gänge zu kommen. Rechnungen werden dann auf die vorgesehene Kostenstelle des anderen Projekts gebucht.
    Wenn du dir sicher bist, dass das funktioniert, musst du aus der Abteilung Geld organisieren. Noch besser von einer anderen Abteilung, die auch ein Interesse hat. Ich habe erlebt, dass hierbei recht große Summen innerhalb der Firma gewandert sind, ohne dass sich irgendjemand daran gestört hat.
    Das Projekt lief prächtig, obwohl niemand so genau sagen konnte, was in diesem Projekt eigentlich geschieht und was dabei herauskommen soll. Wenn du einem Abteilungsleiter klarmachen kannst, dass dieses Projekt seiner Karriere dient, dann wirst du ohnehin rasch Geld dafür erhalten.
    Wenn das nicht so einfach ist, dann hast du immer noch die Möglichkeit, die Projektziele eines bestehenden Organisationsprojekts zu drehen. Das ist meist ganz einfach.
    Nach ca. 3   Monaten weiß niemand mehr so recht, was das Projekt eigentlich für ein Ziel hat. Nun fängst du an, die Aufträge so zu steuern, dass diese ganz langsam in eine andere Richtung, nämlich in deine, laufen. Mit Projektzieländerungen, also Ergänzungen und Streichungen kann man dann Stück für Stück das Projekt umbiegen, ohne dass dies noch jemandem auffällt. Wenn dann als Ergebnis eine neue Stabstelle mit ein paar Leuten für dich rausspringt, dann hast du es geschafft. Was diese Stabstelle dann eigentlich tun soll, ist egal, Hauptsache, deine Chefs erkennen den Vorteil dieser Lösung.
    Dieses

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